Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil

Wertheim, StA, G-Rep. 47, Nr. 13, unfol. (Or., dinstag nach sant Matheus tag).

Er hatte ihn schriftlich um die Bereitstellung seines Schiffes für die Reise zum Wormser Reichstag gebeten. Ein gfl. Amtmann teilte daraufhin mit, dass er, der Gf., nicht zu Hause sei, er ihn aber nach dessen Rückkehr über sein Anliegen informieren werde. Er gehe indessen davon aus, dass das Schiff zur Verfügung stehe.

Falls er mit ihm gemeinsam zum Reichstag reisen und auch seinen Sohn1mitnehmen will, wäre ihm das angenehm. Dann wir dich vor anderen geschickt wissen und darumb gern bey uns haben wolten.Er beabsichtigt, auf dem Wasserweg nach Worms zu reisen und keine Reiter mitzunehmen. Falls er in seinen Angelegenheiten ebenfalls etwas mit dem Ks. zu verhandeln hätte und er ihm darin beistehen könnte, wird er dies gern tun. Erwartet seine Antwort durch den Überbringer dieses Schreibens.2

Anmerkungen

1
 Gemeint ist wahrscheinlich der älteste, 1493 geborene Sohn Wolfgang (Schwennicke, Stammtafeln V, Tafel 65). In einer gestrichenen Passage des Antwortschreibens Gf. Ludwigs vom 19.10 [Anm. 2] heißt es, dieser halte sich derzeit am ksl. Hof in den Niederlanden auf. Die beiden jüngeren Söhne Ludwig (geb. 1498) und Friedrich (geb. 1502) kommen deshalb kaum in Betracht.
2
 Da diese ausblieb, erneuerte Mgf. Friedrich mit Schreiben vom 17.10. seine Bitte (Or. Ansbach, dinstag nach Galli; StA Wertheim, G-Rep. 47, Nr. 13, unfol.). Gf. Ludwig sagte zwei Tage später die Bereitstellung seines Schiffes zu. Dem Angebot, gemeinsam nach Worms zu reisen, zeigte er sich geneigt – mich verhindert dan Peteri kadedera [22.2.], wan ich umb dyeselben zeit nit vil rue hab. Auch wurd mir mit beschedigung zugeschoben, deß mich meinß komenß verhinderung tun mogt(Konz., Januarii; ebd., unfol.).