Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil

Dresden, HStA, Geheimer Rat, Loc. 8675/3, fol. 4’–5 (Kop., dinstag St. Alexien tag) = Textvorlage A. Weimar, HStA, EGA, Reg. U, Nr. 1, fol. 2–2’ (Konz.) = B.

Er hat ein im Namen des Ks. ausgegangenes, in Abschrift beiliegendes Schreiben wegen des bevorstehenden Münztages in Frankfurt erhalten [Nr. 305]. Sein Bruder Hg. Johann und er selbst ließen bislang keine Goldmünzen schlagen, sieht man einmal von den im vergangenen Jahr im Namen des Ks. geprägten Münzen1ab. Darüber hinaus hat er, Hg. Georg, eine Zeit lang Münzen mit dem kursächsischen Wappen geschlagen, dovon uns doch ein zeit here nicht rechnung oder anzeige beschehen, wie sichs domitte halte. Er ist mit Beratungen ihrer Räte über eine Antwort an den Ks. gelegentlich der gemeinsamen Vorbereitungen für die nach dem Tod des Lgf. [Wilhelms II., gest. 11. Juli 1509] notwendig gewordene Gesandtschaft einverstanden. Falls er einen anderen Termin wünschen sollte, fände dies ebenfalls seine Zustimmung. Da er gegenüber Gf. Adolf von Nassau bereits schriftlich seine Antwort durch einen eigenen Boten angekündigt hat, bittet er um eine baldige Mitteilung.2

Anmerkungen

1
 Gemeint ist der Locumtenenstaler. Vgl. Heil, RTA-MR IX/2, Nr. 736, S. 1122; Westphal, Korrespondenz, S. 119f.; Ludolphy, Friedrich, S. 24.
2
 Hg. Georg kündigte am 21.7. an, seine für die Besprechung über die Gesandtschaft nach Hessen abzuordnenden Räte außerdem zu Beratungen über das Münzwesen und den Erfurter Handel zu bevollmächtigen, zeigte sich aber auch einverstanden, diese beiden Punkte zu einem früheren Termin zu erledigen (Or. m. Siegelrest, Salza, sonnabend noch Alexy confessoris; HStA Weimar, EGA, Reg. U, Nr. 1, fol. 4–4’. Kop.; HStA Dresden, Geheimer Rat, Loc. 8675/3, fol. 5–6). Auf dem am 8.8. (mitwoch nach Donati)in Wurzen abgehaltenen Rätetag erklärten die sächsischen Vertreter Hans von Werthern (Werterd)und Caesar Pflug das Einverständnis Hg. Georgs zur Abordnung eines gemeinsamen Gesandten mit Kursachsen nach Frankfurt. Die Räte Kf. Friedrichs und Hg. Johanns, Dr. Johannes Mogenhofer, Wolf von Weißenbach und der Offizial des Bf. von Meißen – gemeint ist wahrscheinlich der bfl. Generaloffizial in Stolpen, Christoph von Betzschitz (Mansberg, Erbarmanschaft II, S. 119) –, machten allerdings geltend, dass in Kursachsen keine Goldmünzen geprägt würden. Darumb belangte ire herren sulchs nicht und bedechten, herinne nichts zu tuen, sunder Hg. Gorge wurde sich seins teils geburlicher wais wissen zu halten(HStA Dresden, Geheimer Rat, Loc. 8675/2, fol. 1–3’).