Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil

Nr. 116 Kf. Ludwig V. von der Pfalz an Bf. Wilhelm von Straßburg – Heidelberg, 9. April 1509

Straßburg, AD, G 599, unfol. (Or. m. Siegelrest, montaig in den heiligen osterfeyertagen).

Bestätigt den Empfang seines Schreibens bezüglich der Verhandlungen seines Kanzlers [Johannes Sigrist] mit ihm, Kf. Ludwig, wegen einer angeblichen Geldschuld und diverser Konflikte in den Ämtern.1Er geht davon aus, dass er, Bf. Wilhelm, zum ksl. Tag nach Worms kommen wird. Er selbst wird dort seinen in der Begleitung des Ks. befindlichen Bruder Pfgf. Friedrich, den die Angelegenheit ebenfalls angeht, treffen, sich mit ihm beraten und ihm danach seine Meinung eröffnen. Außerdem wird er Erkundigungen über das kritisierte Vorgehen seines Zöllners [zu Einhartshausen] gegenüber einem Bürger aus Zabern anstellen und ihm die Ergebnisse anschließend mitteilen. Versichert ihn seines Wunsches nach einem gutnachbarlichen Verhältnis.

Anmerkungen

1
 Laut Schreiben Bf. Wilhelms vom 9.1. an Jakob d. Ä. von Fleckenstein hatte der Zöllner von Einhartshausen den Zaberner Bürger Hans Vix wegen Umgehung des Zolls bei einem Viehtrieb belangt. Der Bf. machte dagegen eine Zollfreiheit der Zaberner geltend (Konz. Zabern, zynstaig nach Erhardi; AD Straßburg, G 599, unfol.). Die Existenz dieses Zollprivilegs wurde allerdings vom zuständigen Kurpfälzer Oberamtmann in Lützelstein, Heinrich von Fleckenstein, bestritten (Ders. an Bf. Wilhelm von Straßburg, Or., montag noch Heylarii [15.1.]1509; ebd., unfol.).