Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil

Frankfurt, ISG, RTA 24, fol. 8–8’ (Or. mit Vermm. prps./amdcp., Gegenz. G. Vogt).

Druck: Janssen, Reichscorrespondenz II, Nr. 936, S. 745.

Teilt mit, dass er zu Verhandlungen über dringliche Angelegenheiten von Ks. und Reich mit ihnen und anderen Reichsständen wie auch mit dem Schwäbischen Bund angereist ist. Befiehlt ihnen, unverzüglich Mitglieder des Rates nach Oberwesel abzuordnen, die am 9. April (sonntag judica)zuverlässig dort eintreffen sollen. Im gleichen Sinne hat er auch an Kff., Ff. und andere Städte geschrieben. Er wird zum genannten Termin Räte mit Instruktion und Vollmacht dorthin schicken. Die Verhandlungen werden nicht mehr als zwei Tage beanspruchen, sodass ihre Gesandten zur hl. [Oster-]Zeit wieder zurück sein werden. Sie sollen den Verhandlungen keinesfalls fernbleiben.1

Anmerkungen

1
 Frankfurt entsandte Karl von Hindersberg und Klaus von Rückingen nach Oberwesel (Lersner, Chronica II/1, S. 45). Ebf. Jakob von Mainz, dem ein entsprechendes Ausschreiben zugegangen war, ließ mangels eigenen verfügbaren Personals das Domkapitel am 4.4. um Abordnung einiger Domherren ersuchen. Das Kapitel empfahl, nur dann persönlich nach Oberwesel zu reisen, wenn sich auch andere Kff. dort einfinden würden. Zu Begleitern des Ebf. bzw. Gesandten wurden der Domkustos [Thomas von Rieneck], [Ulrich von] Schechingen, [Heinrich Reuß von] Plauen und [Adolf von] Stockheim bestimmt (StA Würzburg, Mainzer Domkapitelprotokolle 3, fol. 590’–591). Lgf. Wilhelm von Hessen war durch Peter von Treisbach in Oberwesel vertreten (Quittung Treisbachs vom 7.4.1508 für den Kammerschreiber Konrad Scherer über 31. fl. Zehrgeld; Demandt, Schriftgut II/5, S. 177, Nr. 3431). Laut Bericht Kaspar Nützels vom 13.4. entsandte der Ks. Eitelwolf vom Stein nach Oberwesel, um die dort versammelten rheinischen Kff. zu sich nach Speyer zu bescheiden (Konz. Ulm, pfintztag nach judica; StA Nürnberg, Rst. Nürnberg, Ratskanzlei, A-Laden Akten, A 4, Nr. 8, fol. 19’–20, hier 19’). Maximilian zog dort am 19.4. (mitwoch vergangen in der heiligen karwochen)ein. Noch am gleichen Tag fanden sich Ebf. Jakob von Trier und Gesandte der Kff. von Mainz, Köln und Pfalz ein. Doch blieb unsicher, ob Ebf. Jakob von Mainz und Kf. Ludwig von der Pfalz noch persönlich kommen würden, während Ebf. Hermann von Köln sein Fernbleiben mit Unpässlichkeit entschuldigen ließ. Der Ks. reiste am 24.4. (am andern ostertag)wieder ab und entließ die kfl. Gesandten. Er schickte am nächsten Tag Bf. [Matthäus Lang] von Gurk, Gf. Adolf von Nassau und den Propst von St. Sebald [Erasmus Topler] nach Mainz, wo sich die geistlichen Kff. versammelten (Nützel an Bürgermeister und Rat der Stadt Nürnberg; Konz. Speyer, an dem heiligen ostertag/am dritten osterfeiertag frü [23./25.4.]; StA Nürnberg, Rst. Nürnberg, Ratskanzlei, A-Laden Akten, A 4, Nr. 8, fol. 20’–21, hier 20’).