Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil

Innsbruck, TLA, Maximiliana XIV/41, Fasz. 2 (Landau, Miscellanea), fol. 83–83’ (Konz.).

Zwischen den Aachener Weinschenken und dem Magistrat ist wegen des Weinausschanks Streit entstanden. Beide Parteien haben von seinem Vater Ks. Friedrich und auch von ihm selbst diesbezügliche Privilegien erlangt.1Um weitere Auseinandersetzungen zu vermeiden, hat er beide Parteien auf den bevorstehenden Reichstag nach Worms vorgeladen. Er wird dort eine endgültige Entscheidung fällen. Damit sich jedoch keine Seite benachteiligt glaubt, soll der Dekan mit Bürgermeister und Rat über eine Tolerierung des Weinausschanks auf der Grundlage des Privilegs Ks. Friedrichs und vorbehaltlich der von ihm gewährten Freiheiten bis zum Abschluss des Verfahrens verhandeln.

Anmerkungen

1
 Abgesehen von der Urkunde von 1475 sind für Friedrich III. und Maximilian I. keine weiteren Privilegien konkret zum Weinausschank nachweisbar. Vermutlich waren die Generalkonfirmationen der Aachener Rechte und Privilegien vom 21.6.1442 (Kraus, Urkunden, Nr. 12, S. 52–55), 8.6.1454 (ebd., Nr. 122, S. 109) und 9.4.1486 (Angermeier, RTA-MR I/2, Nr. 817, S. 575) gemeint.