Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil
Act. Konstanz, 1. Juli 1507.
Augsburg, StA, Hst. Augsburg, Mü. Best. Lit. 221, fol. 70–70’ (Kop., Überschr.: Wie Bf. Heinrich die regalia empfangen hat.).
/70/ Auf dem gehalten reichstag zu Costenz an dornstag unser lb. Frauen aubent visitacionis [1.7.] Ao. etc. septimo zu der vierten hore nachmittag hat Kg. Maximilian, unser allergnst. H., under der ksl. cron und habit vor der stat auf dem Bruel in einem kgl. stul in beysein der Kff. in iren habiten und andern Ff. meinen gnst. und gn. Hh., H. Jacoben, Ebf. zu Menz, Kf. etc., H. Heinrichen, Bf. zu Augspurg, und H. Gorigen, Bf. zu Trient, ire stift, regalia und lehen sampt dem blutban gelyhen in massen, wie hernach volgt:
Anfenglich, als kgl. Mt. sampt den Kff. gesessen ist, haben alle drey, Ebf. und Bff., ire räte, nemlich der von Menz Thoman Ruden, seiner Gn. hofmeyster, Petern von Liebenstein, iren bruder, und den canzler [Dr. Johann von Dalheim], mein gn. H. von Augspurg mein gn. H., den Bf. zu Gurk, tumbbropst zu Augspurg [Dr. Matthäus Lang], H. Wolfgangen von Zulnhart, tumbdechant, und Wilhelm Gyssen, hofmarschalk, hauptman etc., und der von Trient H. Paulsen von Liechtenstein, Frh. zu Castelkorn, H. Casparn Frh. zu Morspurg, und Cristoffen von Thum zu kgl. Mt. auf den stul ziehen und die lehen undertaniglich ervordern lassen, das sein kgl. Mt. durch iren hofmeyster, Gf. Eytelfriderichen von Zollr, gnediglich bewilligt. Also sein die rate darnach mit dem rennenden haufen und meins /70’/ gn. H. von Menz rennfenlin zwaymal umb den stul und das drittmal zu iren Hh., die darnach mit dem ganzen haufen ires zeugs, nemlich Menz in seinem churfurstenclaid vor und die andern zwen Bff. auf in, zum stul gerennt. Hat yder under in seins Bm. und ein roten blutfan im vorfurn lassen. Haben meins gn. H. von Augspurg fanen gefurt H. Jorig Truchsass Frh. zu Walpurg und H. Sigmund von Welden, ritter, vogt zu Dillingen. Sind also auf den stul gangen. Und ist anfenglich Menz, darnach Augspurg und Trient zemal juramentum fidelitatis verlesen, den sy getan. Darauf in kgl. Mt. gelihen, erstlich das zepter, zum andern das schwert, zum dritten die zwen fanen in ir hand gegeben und darnach die fanen under das volk geworfen, sind zu stucken zerrussen worden. Nachvolgend ist kgl. Mt. aufgestanden und hat zwen Walchen zu ritter geschlagen.1