Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil
Sie haben ihn in ihrem letzten Schreiben instruiert, wegen des Streits um die von Christina von Lentersheim in Nürnberg deponierten Besitztümer beim röm. Kg. eine Kommission zu erlangen und dabei nichts zu verabsäumen, da ihnen angesichts der Forderungen beider interessierter Parteien viel an einer Beilegung des Streits gelegen sei.1 Heinz Marschalk, der Vertreter der Erben, hat inzwischen beantragt, ein Verfahren gegen den Nürnberger Bürger Jobst Haller [d. J.] anhängig zu machen, was sie nicht abschlagen konnten. Der Prozeß vor dem Stadtgericht soll laut Antrag des Anwalts Marschalks in acht Tagen beginnen. Es ist deshalb nötig, der Kommission eine Derogationsklausel zu inserieren, wonach diese ungeachtet eines bereits anhängigen Verfahrens durchzuführen ist. Doch soll dies den Parteien hinsichtlich ihrer gegenseitigen Ansprüche in der Hauptsache nichts benehmen.2
Nürnberg, 17. Juni 1507 (donrstag nach Viti).
Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher 59, fol. 141–142 (Kop.).