Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

Sie haben aufgrund seiner bisherigen Zusagen erwartet, daß dem Kölner Protonotar Georg Goldberg das modifizierte Stapelprivileg zusammen mit den entsprechenden Mandaten ausgehändigt würde.1 Doch teilte zuletzt der kgl. Buchhalter Jakob Villinger ihrem Gesandten mit, daß diese Schriftstücke gemäß einer Entscheidung des Kg. nach Augsburg geschickt werden sollten, um sie dort gegen die gemäß kgl. Befehl von ihnen hinterlegte ältere Urkunde auszutauschen. Der städtische Bevollmächtigte wartete jedoch vergeblich auf den Vertreter des Kg. Hingegen wurde Johann Lukas in Köln vorstellig und teilte mit, daß er Befehl habe, das Stapelprivileg gegen Aushändigung der Kölner Ungarnhilfe zu übergeben. Lukas mußte jedoch auch eingestehen, daß er die Mandate [zur Befolgung des Privilegs] an Kff. und Ff. sowie in die Niederlande nicht bei sich habe, der Kg. jedoch deren Nachsendung zugesagt habe. Sicherlich wurde er, der Kg., inzwischen durch die Kölner Gesandtschaft in Konstanz über die Beschwerden der Stadt informiert. Sie haben auch dem kgl. Gesandten gegenüber geltend gemacht, daß sie derzeit zu ihrem größten Bedauern nicht imstande sind, das Geld zu bezahlen. Dieser verweigerte daraufhin die Aushändigung der Urkunde.

Bitten um Aushändigung des Stapelbriefes einschließlich der Mandate entsprechend seinen Zusagen ihnen gegenüber und gegenüber den Kölner Gesandten. Bitten außerdem, ihre Haltung nicht als Ungehorsam mißzuverstehen.

Köln, 29. Juli 1507.

Köln, HAStd, Briefbücher, Nr. 43, fol. 244–245 (Kop.).

Anmerkungen

1
 Vgl. Nr. 649 [Pkt. 1].