Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

[Zusammenfassung des Konstanzer Städteabschieds vom 24. Juli; Nr. 278]. 1. Die Gesandten der drei Städte Goslar, Mühlhausen und Nordhausen haben Beschwerde darüber geführt, daß der Kg. im Begriff sei, sie vom Reich abzutrennen und an Kf. Friedrich von Sachsen zu verpfänden. Die bisherigen Verhandlungen habe der Kg. jüngst mit dem Bescheid abgeschlossen, daß er Gesandte zu den drei Städten schicken werde, um sie zur Erfüllung seiner Forderung zu bewegen. Es wurde beschlossen, in dieser Angelegenheit beim Kg. derzeit nicht vorstellig zu werden, sondern die Verhandlungen der angekündigten kgl. Gesandtschaft abzuwarten. Falls die drei Städte dann feststellen, daß der Kg. auf seiner Absicht beharrt, sollen sie Frankfurt informieren, das dann gemeinsam mit Straßburg, Augsburg und Nürnberg einen weiteren Städtetag ausschreiben wird.1 [2.-5. Überhöhte Veranschlagung der Städte auf dem Konstanzer RT, Beratung über einen künftigen RT auf einem weiteren Städtetag, Beschluß bezüglich des Romzuges, Liste der Teilnehmer; Nr. 859].

Speyer, 15. September 1507 (mitwoch nach exaltationis crucis). 

Nachweise siehe Nr. 859.

Anmerkungen

1
 Der Frankfurter Ratsherr Johann Frosch empfahl dem Nordhäuser Hauptmann Johann Butler bei einem Gespräch im November, die ihm mitgegebenen Schreiben an Kg. Maximilian keinesfalls zu übergeben, da Kf. Friedrich nichts mehr unternommen habe. Frosch war der Meinung, daß sich die Angelegenheit in Wohlgefallen auflösen würde (Butler an Bürgermeister und Rat der Stadt Nordhausen, Or. Konstanz, mitwochen nach Leonhardi [10.11.]1507; StdA Nordhausen, R, Ka 4, fol. 15–16’, 17’-18’, hier 16’).