Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil

München, HStA, KÄA 1969, fol. 41–41’ (Or., eritags [nach] sand Georgen tag).

Kaspar von Winzer hat ihm heute die ksl. Aufforderung übermittelt, sich so rasch wie möglich zum Ks. und auf den Reichstag nach Worms zu verfügen. Der Ks. werde ihm erlauben, nach Ende des Reichstages wieder heimzureisen. Ihrer Auffassung nach ist es aus schwerwiegenden, ihm noch mitzuteilenden Gründen unumgänglich, dieser Aufforderung Folge zu leisten. Im Übrigen beabsichtigt der Ks., nicht lange in Worms zu bleiben. Zuvor sind Beratungen mit allen Regenten, insbesondere ihm als vornehmsten Vormund, über die beim Ks. vorzubringenden Angelegenheiten notwendig. Bitten ihn um Mitteilung durch den Überbringer dieses Schreibens bis zum Donnerstag [26.4.], ob er, wie bereits angekündigt, nach Straubing kommen wird oder das Treffen in München stattfinden soll.1

Anmerkungen

1
 Hg. Wilhelm und die ihn begleitenden Vormünder erinnerten mit Schreiben vom 26.4. Hg. Wolfgang und die übrigen Vormünder an die Aufforderung Ks. Maximilians an den jungen Hg., unverzüglich auf dem RT zu erscheinen. Hg. Wilhelm kündigte, da gesundheitliche Gründe seinen Onkel an der Reise nach Straubing hinderten, für den 29.4. seine Abreise und für den 2.5. seine voraussichtliche Ankunft in München an, wo unter Beteiligung sämtlicher Vormünder die Verhandlungen mit dem Ks. vorbereitet werden sollten (Or. Straubing, pfinztag nach Georii; HStA München, KÄA 3137, fol. 122–122’. Konz.; ebd., KÄA 1969, fol. 40). Die Regenten avisierten dem bayerischen Kanzler [Johann Neuhauser; Feuerer, Klosterpolitik, S. 194–218; Paulus, Machtfaktor, S. 535–542] die bevorstehende Ankunft Wilhelms und kündigte dessen unverzügliche Weiterreise zum Ks. und zum RT an. Neuhauser sollte den auf dem Schwäbischen Bundestag in Esslingen befindlichen hgl. Hauptmann Wendel von Homburg über den Wunsch des jungen Hg. informieren, ihn auf seiner Reise zu begleiten (Konz., ut supra[= Straubing, 26.4.1509]; ebd., fol. 40). Mit Schreiben vom 9.5. setzte Hg. Wilhelm seinen Onkel darüber in Kenntnis, dass er gemäß der zweimaligen Aufforderung durch den Ks. zu einer Zusammenkunft nach Kaufbeuren aufgebrochen sei (Or. m. S., München, mitichen nach sontags cantate; ebd., fol. 43–43’).