Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

[Privatangelegenheit]. Wegen der von ihm, Stürtzel, erbetenen Anleihe für Kg. Maximilian waren er und Jakob Villinger vor sechs Wochen einig. Die Freiburger arbeiten in dieser Angelegenheit aber gegen ihn und sind bezüglich seiner Person sehr unwillig, da sie ihn – zu Unrecht – verdächtigen, er hätte sie in diese Sache hineinzogen. Er wußte nicht, daß Freiburg die Bürgschaft für das Geld leisten soll. Bislang war immer von Straßburg die Rede.1 

Freiburg/Br., 6. Juni 1507.

Innsbruck, TLA, Maximiliana XIII/256/V, fol. 19–19’ (eh. Or.).

Anmerkungen

1
 Konrad Stürtzel [d. J.], der Sohn des Hofkanzlers, hatte Serntein mit Schreiben vom 27.4. berichtet, daß er gemeinsam mit Jakob Villinger auftragsgemäß mit der Stadt Freiburg über die 8 666 fl. verhandelt habe. Die Freiburger hätten angekündigt, eine Gesandtschaft zum röm. Kg. abzufertigen, die darlegen werde, daß man dies nicht leisten könne. Villinger und er seien der Auffassung, daß der Kg. weiter drängen solle. Die Stadt werde es dann nicht abschlagen, da sie sich ihm ungern verweigere. Wegen der 500 fl. könne er mit seinem Vater nicht sprechen; dieser sei nicht zu Hause. Die 8000 fl. lägen als Unterpfand bei den Zinsleuten, bis die Bürgschaft Freiburgs vorliege (eh. Or. Freiburg/Br.; TLA Innsbruck, Maximiliana XIII/256/V, fol. 16–16’). Am 25.5. stellten Bürgermeister und Rat der Stadt Freiburg einen Reversbrief über die Verpfändung von jährlich 400 fl.rh. aus den städtischen Einkünften an Konrad Stürtzel [d. Ä.] für die dafür bezahlte Summe von 8000 fl.rh. aus (Kop.; HHStA Wien, Maximiliana 17, Konv. 4, fol. 153–154’). Am 19.6. entsandte Gf. Reinhard von Zweibrücken-Bitsch indessen seinen Diener Albrecht von Winkenthal zu Verhandlungen mit Kg. Maximilian über die Bürgschaft für die 8000 fl. Dr. Stürtzels (Or., s.l., samstag nach Viti et Modesti; HHStA Wien, Maximiliana 18, Konv. 1, fol. 17–17’).