Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

Kosten für die Teilnahme Bf. Georgs von Bamberg am RT gemäß der Abrechnung des Kammermeisters Hans Braun.

Act. Bamberg, 12. April-9. September 1507.

Bamberg, StA, A 231/I Hofkammerzahlamt, Rechnungen, Nr. 1728, fol. 246; Nr. 1729, fol. 80’-81, 86, 97’, 111’, 136’-137.

/246/ [s.v. Zahlungen an den Bf. und Schulden des Hst.] Item IIM fl. geben meinem gn. H., als sein Gn. uf den Reychs tag gein Costnitz geriten ist, uf die IMVIIC fl., die ich seinen Gn. von dem steuergelt der andern Bf. Veyten ufgelegten weyhesteuer zu solchem zug auch geben habe, ut patebit in distribut[ionibus] derselben steuerrechnung. Zalt montag nach quasimodogeniti [12.4.]. Habetur recognicionem de manu domini reverendissimi.1 

/80’/ [s.v. Zehrungskosten] Item II fl. hat Michel Laufenholzer gein Costnitz zu meinem gn. H. von Bambergs doselbst verzert. Haben die stathalter und rete geschickt. Zalt mitwochen nach vocem jocunditatis [12.5.].

/81/ Item XVI fl. geben Dr. Linhardt vom Egloffstein und Conrad Senf zu zerung, als sie zu meinem gn. H. uf seiner Gn. erfordern [Nr. 139] gein Costnitz mit VII pferden geriten sind. Zalt samstag nach vocem jocunditatis [15.5.].

Item III fl. zerung Clasen Trotsch gein Costnitz zu meinem gn. H. doselbst. Zalt freitag nach exaudi [21.5.].

/86/ [s.v. Botenlöhne] Item III lb Ulrichen Hemerlein, nurmbergischen boten. Hat brif von meinem gn. H. von Bambergs, von Costnitz gein Nurmberg komen, here getragen. Zalt samstag nach vocem jocunditatis [15.5.].

/97’/ [s.v. Zehrungskosten] Item II fl. hat abermals Laufenholzer gein Costnitz zu meinem gn. H. von Bamberg doselbst verzert. Zalt samstags nach Viti [19.6.].

/111’/ Item II fl. hat abermals Michel Laufenholzer gein Costenz zu meinem gn. H. von Bamberg doselbst verzert. Zalt samstag nach Margrethe [17.7.].

/136’/ [s.v. Stiftsschulden] Item L fl. geben Wolfen und Herdegen von Hurnheim, gebrudern, fur ir anfordrung, so sie von irs vaters, H. Conrads, wegen des ampts Kirchdorf halben, in Kernten gelegen, zum stift gehabt, darumb sie sich mit m. gn. H. zu Costnitz umb gemelte L fl. vertragen haben. Zalt freitags nach Bartholomei [27.8.]. Habetur quitanciam. Iussit reverendissimus.

/137/ Item IIC fl. geben und geschickt burgermeistern und rate zu Augsburg uf die VIIICLXXX fl., so ich ine von der andern Bf. Veiten gefallen weyhsteuer alßpald auch zugeschickt und dieselben in das ausgeben derselben steuer rechnung gesatzt habe, das alles IMLXXX fl. macht, damit m. gn. H. die ufgelegten gelthilf, zu Costenz beschlossen, kgl. Mt. zum romzug bezalt und ausgericht hat. Recepit Dr. Bernhard Artzt. Habetur quitanciam von gemelten burgermeistern und rate fur die gedachten IMLXXX fl. Zalt donerstag nach nativitatis Marie [9.9.].

Anmerkungen

1
 Nach dem RT ging in Nürnberg das Gerücht, Bf. Georg habe in Konstanz etliche 1000 fl. beim Spielen verloren. Der Nürnberger Magistrat betonte in einem Schreiben an den Bamberger Landschreiber Johann Scharpf, daß man davon keine Kenntnis habe, und bat ihn, vertraulich die Namen der verantwortlichen Personen preiszugeben (Kop., eritag nach Jacobi [27.7.]1507;StA Nürnberg, Rst. Nürnberg, Briefbücher 59, fol. 216). Mit Schreiben vom 3.8. informierte Nürnberg die weltlichen Räte Bf. Georgs, daß die von Scharpf benannten Bürger die gegen sie erhobenen Vorwürfe unter Eid zurückgewiesen hätten. Weitere Nachforschungen hätten ergeben, daß der mgfl. Geleitsmann zu Bayreuth während seines Aufenthalts in Nürnberg, von einem Wirt am Weinmarkt nach Neuigkeiten gefragt, geäußert habe, daß der Mgf. um eine Stadt, nämlich Forchheim, reicher sei. Die Stadt müsse ihm der Bf. überlassen, weil er während des RT einige 1000 fl. an Mgf. Kasimir verspielt habe (Kop., eritag nach Petri ad vincula;StA Nürnberg, Rst. Nürnberg, Briefbücher 59, fol. 227’-229).