Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil
Nr. 513 Kf. Friedrich III. von Sachsen an Hg. Georg von Sachsen – Torgau, 17. Juli 1509
Nr. 520 Münzprobation – [Frankfurt, 11. September 1509 oder kurz davor]
Nr. 523 Abschied des Frankfurter Reichsmünztages – Frankfurt, 14. September 1509
Nr. 524 Ausschreiben Ks. Maximilians (Entwurf, Beilage zum Münzabschied) – undat.
Anmerkungen
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Gemeint ist der Locumtenenstaler. Vgl. Heil, RTA-MR IX/2, Nr. 736, S. 1122; Westphal, Korrespondenz, S. 119f.; Ludolphy, Friedrich, S. 24.
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Hg. Georg kündigte am 21.7. an, seine für die Besprechung über die Gesandtschaft nach Hessen abzuordnenden Räte außerdem zu Beratungen über das Münzwesen und den Erfurter Handel zu bevollmächtigen, zeigte sich aber auch einverstanden, diese beiden Punkte zu einem früheren Termin zu erledigen (Or. m. Siegelrest, Salza, sonnabend noch Alexy confessoris; HStA Weimar, EGA, Reg. U, Nr. 1, fol. 4–4’. Kop.; HStA Dresden, Geheimer Rat, Loc. 8675/3, fol. 5–6). Auf dem am 8.8. (mitwoch nach Donati)in Wurzen abgehaltenen Rätetag erklärten die sächsischen Vertreter Hans von Werthern (Werterd)und Caesar Pflug das Einverständnis Hg. Georgs zur Abordnung eines gemeinsamen Gesandten mit Kursachsen nach Frankfurt. Die Räte Kf. Friedrichs und Hg. Johanns, Dr. Johannes Mogenhofer, Wolf von Weißenbach und der Offizial des Bf. von Meißen – gemeint ist wahrscheinlich der bfl. Generaloffizial in Stolpen, Christoph von Betzschitz (Mansberg, Erbarmanschaft II, S. 119) –, machten allerdings geltend, dass in Kursachsen keine Goldmünzen geprägt würden. Darumb belangte ire herren sulchs nicht und bedechten, herinne nichts zu tuen, sunder Hg. Gorge wurde sich seins teils geburlicher wais wissen zu halten(HStA Dresden, Geheimer Rat, Loc. 8675/2, fol. 1–3’).
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Den Versuch Funcks, sich der Mission unter Hinweis auf seine unzureichenden Kenntnisse über das Goldmünzwesen zu entziehen, quittierte Hg. Georg mit einer Missfallensbekundung und erneuerte seinen Befehl (Kop. Dresden, freytags nach Augustini[31.8.]1509; HStA Dresden, Kopialbuch, Nr. 110, fol. 209).
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In der Textvorlage heißt es irrtümlich Aug[ust]o. Laut seiner am 23.9. vorgelegten Abrechnung dauerte die Mission Stromers und des Münzmeisters Hans Krug (Beauftragung durch den Nürnberger Rat am 23.8.; StA Nürnberg, Rst. Nürnberg, Ratsverlässe 507, fol. 11’. Scholler, Reichsstadt, S. 136, nennt irrtümlich auch Jörg Holzschuher und Konrad Imhof.) vom 31.8. bis 21.9. Vom 5.9. bis zum 17.9. hielten sich die beiden Gesandten in Frankfurt auf. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 57 fl., 25 alb., 8 lb, 2 d. (Or., Aufschr.: Hansen Stromers rechnung auf dem Reichs tag zu Frankfort auf dem Mayn der gulden munz halben, so er und Hans Krug verzert von adi 31. Augusto piß adi 21. Septembris. StA Nürnberg, Rst. Nürnberg, Stadtrechnungsbelege, Einzelbelege, Nr. 1016, unfol.; ebd., Stadtrechnungen 181, fol. 464’).
1
Im Abschied des Frankfurter Münztags [Nr. 523] verlautet dazu nichts. Ks. Maximilian unternahm 1512 einen neuen Anlauf zur Verlegung der Münzstätte, die nach anfänglichem Widerstand Augsburgs schließlich 1515 stattfand (Herzfelder, Reichsmünzstätten, S. 86f.; Böhm, Augsburg, S. 310–312).
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Der Nürnberger Gesandte Stromer kündigte an diesem Tag Verhandlungen über Silbermünzen an [Nr. 518, Pkt. 4].
2
Beschlüsse explizit zum Silbermünzwesen sind in der Zeit der Alleinregierung Maximilians I. nur für den Augsburger RT von 1500 (Schmauss/Senckenberg, Sammlung II, S. 77f.) und den Kölner RT von 1505 (Heil, RTA-MR VIII/2, Nr. 825, S. 1290, Pkt. 3) nachweisbar.
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Wormser RAb vom 7.8.1495, § 7f. (Angermeier, RTA-MR V/1, Nr. 1593, S. 1144; Schmauss/Senckenberg, Sammlung II, S. 27f.); Lindauer RAb vom 9.2.1497, §§ 33–46 (Gollwitzer, RTA-MR VI, S. 345–347; Schmauss/Senckenberg, ebd., S. 32–34); Freiburger RAb vom 4.9.1498, § 38 (Gollwitzer, ebd., S. 733–735; Schmauss/Senckenberg, ebd., S. 46f.); Augsburger RAb vom 10.9.1500, Tit. XXII, §§ 1–6 (ebd., S. 77f.).
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Münzvertrag der rheinischen Kff. vom 15.11.1490 (Druck: Scotti, Verordnungen Trier I, Nr. 38, S. 180–192, hier 181; Würdtwein, Diplomataria II, Nr. CL, S. 411–422, hier 413; Hirsch, Münz-Archiv VII, Nr. LII, S. 49–55, hier 50; Hontheim, Historia II, Nr. DCCCLXXXI, S. 485–489, hier 485. Vgl. Weisenstein, Geldwesen, S. 64f.).
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Laut der kurrheinischen Münzordnung vom 1.9.1488 waren als Tagungsorte Mainz, Bacharach, Koblenz und Bonn, als Termine der Sonntag Misericordia Domini und der Sonntag nach Michaelis vorgesehen (jew. Or. Perg. m. 4 Ss., Kaub, montag nach sant Martins tag des heiligen bischofs; HStA München, Kurpfalz Urk. 616; NRW LA Duisburg, Kurköln IX, Nr. 17. Druck: Scotti, Sammlung Trier I, Nr. 38, S. 185f.; Würdtwein, Diplomataria II, Nr. CL, S. 417).
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Sehr wahrscheinlich ist Johann Grunewalt gemeint, der 1502 das Amt des Kurkölner Münzmeisters in Zons angetreten hatte und noch 1523 als ebfl. Münzmeister am Nürnberger RT teilnahm (Reversbrief Grunewalts über seine Bestallung zum kfl. Kölner und kurpfälzischen Münzmeister, Or. Perg. m. S., 3.10.1502; NRW LA Duisburg, Kurköln IX, Nr. 20. Vgl. Noss, Münzen, S. 263, 272, 318).
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Das Datum fehlt. Ks. Maximilian schrieb in einem gleichlautenden Mandat am 2.11.1509 für den 13.1.1510 einen Münztag nach Augsburg aus (Or. Druck m. S., Rovereto, Vermm. prps./amdip., Gegenz. Serntein; HStA Weimar, EGA, Reg. U, Nr. 1, fol. 23; 24; StA Augsburg, Rst. Nördlingen, Mü. Best. 29, unfol.; NRW LA Duisburg, Kleve-Mark, Akten, Nr. 3144, fol. 33; LHA Magdeburg, Z 4 I, 129b, Nr. 12/1, unfol.; HStA München, KÄA 3822, fol. 259; HStA München, K.blau 270/2, fol. 3–3’; HStA München, Gemeiners Nachlaß 27, Fasz. 1509, unfol. (präs. Regensburg, freit[ag] Thome apostoli [21.12.]1509); AM Hagenau, AA 118, unfol. Kop.; ISG Frankfurt, Reichssachen II, Nr. 244, fol. 6’–8. Druck: Seyboth, RTA-MR XI/1, Nr. 60).
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Der Reversbrief der Münzstände wurde noch auf dem Frankfurter Münztag entworfen und lag dem ksl. Ausschreiben vom 2.11. [Nr. 524, S. 776, Anm. 1] bei.