Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

[1.] Einwilligung Kg. Maximilians in Verhandlungen über Friede und Recht; [2.] Frage der Finanzierung und [3.] des Standortes des Reichskammergerichts; [4.] Forderung nach einer Regelung für die Exekution der kammergerichtlichen Urteile; [5.] Forderung nach Handhabung des Landfriedens.

Konstanz, 15. Juni 1507 (dinstag St. Veits tag)1 ; Abschrift durch die Reichsstände am gleichen Tag.

Wien, HHStA, MEA RTA 3a, fol. 490–490’ (Kop., Überschr.: Frag der stende des Reichs, an die kgl. Mt. gelangt.) = Textvorlage A. Weimar, HStA, Reg. E, Nr. 54, fol. 8–8’ (Kop. mit Randvermm. Hd. J.J. Mueller, Überschrift wie A, Datumverm.) = B. Würzburg, StA, WRTA 5, fol. 46 (Kop., Überschr. wie A) = C. Bamberg, StA, BRTA 5, fol. 55–55’ (Kop., Überschr. wie A, Verm. über die Abschrift durch die Stände: An St. Veits tag Ao. etc. VIIo im Parfusser closter in Menz’ herberig.). Frankfurt, ISG, RTA 23, fol. 16’-17 (Kop. mit Randvermm. Hd. J.J. Janssen, die den Inhalt kennzeichnen, Überschr. wie A). Lübeck, StdA, RTA II, Fasz. 3, fol. 13’-14 (Kop., Überschr. wie A). Mühlhausen, StdA, 1 10 C 1–8, Nr. 1a, fol. 15–15’ (Kop., Überschr. wie A). München, HStA, KÄA 3136, fol. 161 (Kop., Überschr. wie A). Nördlingen, StdA, Missiven 1507–1508, Fasz. 1, fol. 162 (Kop., Überschr. wie A).

Druck: Harpprecht, Reichsarchiv II, Nr. CXXXVIII, hier S. 441f.

[1.] /490/ Nachdem kgl. Mt., unser allergnst. H., nehst uf undertenig anzeige der stende [Nr. 158, Pkt. C] gnediglich bewilligt hat, neben der begerten hilf auch von underhaltung fridens und rechtens im Reich zu handlen [Nr. 159, Pkt. C], so bedunkt anfenglich die stende zu ufrichtung gemelter zweyer stuck not sein, das kgl. Mt. ire gemut in den nachfolgenden artikeln erklere und sich gnediglich vernemen lasse.

[2.] Zum ersten, durch wen und wovon das chamergericht underhalten werden soll, damit das bestendiger wann bißhere furgnommen und furo und furo gehalten werde.

[3.] Item an welicher und gelegner malstat das camergericht pleiblich und unverruckt gehalten werden soll, wann vonnoten ist, das dasselbig an ein gelegen malstat, die allen stenden am gleichsten und gelegesten sey zu besuchen, gelegt werde, dahin man auch am felichsten2 komen moge. Wann diejenen im Reich, die das camergericht besuchen, Regenspurg nit fur ein gelegen malstat achten.

[4.] Item, nachdem bißher an execucion und vollnstreckung der gesprochen urteil vil mangels erschienen ist, notturftig maß und weg furzunemen, damit solich urteil in einer yeden art gepurlich exequirt und vollenstreckt werden mogen.

[5.] /490’/ Item, dweil auch an vollenziehung des landfriden bißhere vil gebrechen gespurt, will auch merklich not sein, desselben ein bestendig handhabung und vollnziehung furzunemen. Darin bitten die stende gn. eroffnung der kgl. Mt. willens und gemuts.

Anmerkungen

1
 Schmid (König, S. 160 Anm. 4) datiert das Stück irrtümlich auf den Zeitraum zwischen dem 19.6. und 4.7.
2
 = sichersten (Lexer, Mittelhochdeutsches Wörterbuch III, Sp. 54, s.v. vêlic/veilic).