Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

Nr. 148 RT-Protokoll

[1.] 15. Mai: Rückkehr Kg. Maximilians nach Konstanz; [2.] 16. Mai: Hl. Messe im Dom, Teilnehmer; [3.] Unterredung Kg. Maximilians mit den eidgenössischen Gesandten; [4.] Verhandlungen zwischen Kg. und Reichsständen wegen der Eidgenossen; [5.] Resolution Kg. Maximilians an die Reichsstände (Romzughilfe); [6.] 18. Mai: Resolution Kg. Maximilians an die Reichsstände (Eidgenossen); [7.] Resolution der Reichsstände (Eidgenossen); [8.] Kgl. Entwurf für eine Einung mit den Eidgenossen; [9.] 19. Mai: Gegenentwurf der Reichsstände; [10.] Verhandlungen zwischen den kgl. Räten und den Reichsständen wegen der Eidgenossen; [11.] Verabschiedung der eidgenössischen Gesandten durch Kg. Maximilian; [12.] Vortrag des frz. Gesandten Gian Antonio de Crivelli an die Reichsstände; [13.] Verhandlungen zwischen dem Gesandten und den Reichsständen über die Aushändigung seiner Instruktion; [14.] Ankündigung einer Gegendarstellung zum frz. Vortrag durch Kg. Maximilian; [15.] 20. Mai: Verhaftung des frz. Gesandten, Verlesung seiner Instruktion im Reichsrat durch kgl. Räte; [16.] Beratung der Reichsstände über den kgl. Entwurf einer Antwort an Kg. Ludwig von Frankreich; [17.] 21. Mai: Verhandlungen im Streit um Groningen zwischen Hg. Georg von Sachsen und Bf. Friedrich von Utrecht; [18.] 22. Mai: Vortrag kgl. Räte an die Reichsstände (Frankreich); [19.] Resolution Kg. Maximilians an die Reichsstände (Anleihe bei den Handelsgesellschaften zur Mitfinanzierung des Romzuges); [20.] Pfingstvesper und Pfingstmesse im Dominikanerkloster; [21.] 24./25. Mai: Beratung und Beschlußfassung der Reichsstände über die Romzughilfe und die Anleihe bei den Handelsgesellschaften; [22.] 25. Mai: Resolution Kg. Maximilians an die Reichsstände (Anleihe); [23.] 26. Mai: Beratungen der Stände über die Anleihe; [24.] 27. Mai: Verhandlungen im Streit um Groningen zwischen Hg. Georg von Sachsen und Bf. Friedrich von Utrecht; [25.] 28. Mai: Beratungen der Reichsstände über die Romzughilfe, Bildung eines Ausschusses; Beschluß zur Anleihe bei den Handelsgesellschaften; [26.] Mitteilung Kg. Maximilians an die Reichsstände über einen bevorstehenden frz. Angriff auf die burgundischen Erblande; [27.] Verlesung eines päpstlichen Breves an den frz. Kg.; [28.] Supplikation Gfin. Margarethes von Leiningen um Übereignung ihr zugesprochener Besitzungen; [29.] Ansage des Reichserbmarschalls Wilhelm von Pappenheim an die Reichsstände; [30.] 29. Mai: Beschlüsse der Reichsstände bezüglich der Gefahr eines Krieges in Geldern und in den burgundischen Erblanden und zur Supplikation der Gfin. von Leiningen; [31.] 29./30. Mai: Verhandlungen im Streit zwischen Kg. Maximilian und Kf. Jakob von Mainz um die Reichsstandschaft der Stadt Mainz; [32.] 31. Mai: Verzögerung der Erwiderung Kg. Maximilians auf den Vortrag des frz. Gesandten; [33.] Ankunft Hg. Albrechts von Bayern in Konstanz; [34.] 1. Juni: Verhandlungen im Streit um Groningen zwischen Hg. Georg von Sachsen und Bf. Friedrich von Utrecht; [35.] Verhandlungen zwischen Kg. und Reichsständen wegen der Eidgenossen: Abordnung reichsständischer Gesandter zum eidgenössischen Tag in Zürich, Finanzierung der eidgenössischen Söldner durch eine Anleihe bei den Handelsgesellschaften; [36.] 2. Juni: Beratung und Beschlußfassung der Reichsstände über die Anleihe; [37.] 3. Juni: Feierlichkeiten an Fronleichnam; [38.] 3./4. Juni: Verhandlungen im Streit zwischen Hg. Albrecht von Bayern und Pfgf. Friedrich um den Vollzug des Kölner Spruches von 1505; [39.kgl. Entwurf für Mandate an die Handelsgesellschaften wegen einer Anleihe; [40.] 5. Juni: Erwiderung Kg. Maximilians auf den Vortrag des frz. Gesandten: [40a.] Vorwurf der Vertragsbrüchigkeit der Franzosen, [40b.] Unrechtmäßigkeit der frz. Unterstützung für Hg. Karl von Geldern, [40c.] Unrechtmäßigkeit der frz. Herrschaft über das Hm. Mailand, Ungültigkeit der in Hagenau erfolgten Belehnung Kg. Ludwigs XII. mit Mailand, [40d.] Widerlegung der behaupteten prodeutschen Haltung Ludwigs XII., [40e.] Bestreitung eines Bruches des Heiratsvertrages zwischen Hg. Karl von Luxemburg und Prinzessin Claudia von Frankreich durch Kg. Maximilian, [40f.] Rechtmäßigkeit der Unterstützung Kg. Maximilians für Spanien im Krieg um Neapel; [40g.] Unrechtmäßigkeit des frz. Anspruches auf Genua, Vorwurf frz. Übergriffe bei der Besetzung Genuas, [40h.] Zurückweisung des Vorwurfs der Preisgabe der Kaiserwürde durch Kg. Maximilian; [40i.] Darlegung des frz. Vorgehens gegenüber dem Papst im Zusammenhang mit der Einnahme Bolognas, [40j.] Streben Kg. Ludwigs nach Kontrolle des Papstes und Erlangung der Kaiserwürde; [41.] 5. Juni: Klagen Kg. Maximilians gegen Frankreich.

Konstanz, 15. Mai-5. Juni 1507.

Karlsruhe, GLA, 50/6a, unfol. (Kop., Aufschr.: Handlung des rychstags zuo Costenz. – Abgesehen von der Tatsache der Überlieferung in der mgfl. badischen Provenienz gibt es keinen Hinweis auf den Urheber des Protokolls.).

Deus meus et dominus meus.

[1.] Uf samstag nach ascensionis Domini [15.5.] Ao XVC septimo ist die kgl. Mt. zu Costenz obents zwischen acht und nun uhren ingerytten und mit ime diße Ff.: Wilhelm Bf. zu Straßburg und Lgf. zu Elsas, Mgf. Caßmyrus von Brandenburg, der Hg.[Albrecht] von Mechelburg, gerust, und etlich Gff., rytter und knecht und botschaften.

[2.] Uf morndes sontags exaudi [16.5.] ist kgl. Mt. zu dem ampt der messen in den tumstift gerytten, und mit siner Mt. dise Ff., und sint gestanden in dise wyß uf der rechten hand: kgl. Mt.; der Ebf. zu Menz; der Ebf. zu Trier; deß Ebf. zu Kollen, Hg. zu Sachsen und Mgf. von Brandenburg, Kff., botschaften; Hg. Jörg von Sachsen; Hg. Friderich von Beyeren, des Pfgf.[Kf. Philipp] sun; der Hg. von Mechelburg; Hg. Ulrich von Wurtenburg; Mgf. Caßmyrus von Brandenburg; der Hg. von Lyegnytz uß der Schlesien [Hg. Georg von Brieg]; Hg. Albrechts von Beyern, des Mgf.[Friedrich] von Brandenburg und des Lgf. von Hessen botschaften. Sodann uf der lynken syten gegen dem Kg. uber: senor Constantinus [Arianiti], Hg. zu Achaia und Macedonia, des Babsts botschaft; der Bf. von Mägdenburg, primas in Germania; die Bff. von Babenberg, Wurzburg, Eystetten, Straßburg, Costenz, Augspurg, Frysingen, Basel und Chur; der Bff. von Spyr und Passau, auch des tutschen ordens lantcommenturs botschaften und der apt von Salmenswyler. So sind zu end beder stend inmytten des chors gestanden der Bf. von Brixen, der Bf. von Wallyß und der Venediger botschaft. Und hat der wyhbischof zu Costenz1 das ampt gesungen und der Bf. von Costenz das ewangelium buch dem Ebf. von Menz getragen, der es furter kgl. Mt. zu kussen bracht.

So sint gemeyner Eitgnossen botschaften, wie die von dem tag zu Schaffhusen kummen, uf dem letner gestanden.

[3.] Zu end des ampts sint die Eitgnossen in des Bf. von Costenz hof bescheiden, und do die kgl. Mt. mit gemelten Ff. und botschaften zu inen gangen. Und hat die kgl. Mt. inen durch Gf. Ytelfrytzen von Zolre dise meynung furhalten lassen: Ir kgl. Mt. sige bericht, wie das sy sich uf dem tag zu Schaffhusen herzeigt haben alß gehorsamen und undertanen des Hl. Richs, auch ire knecht, so sy dem Kg. von Frankrich zu hylf geschickt, durch ir schriften [Nr. 217, Anm. 3] widerruft haben, des inen ir kgl. Mt. g[nädigs]t dank sag. Und dwyl sy sich zugewanten des Richs herkennen, gebe ir Mt. inen zu vernemen, das der Kg. von Frankrich in furnemen stunde, die ksl. cron [an sich zu bringen], die doch lange zyt by tutscher nation gewesen, nit on sonder blutvergiessen irer voreltern, zudem auch in willen, mit bez[w]ang den babst dohin zu bringen, das er sins willens sin musse. Wo das also furgang gewinne, haben sy selbs wol zu achten, was dem Hl. Riche und tutscher nation daran gelegen sige, mit beger, adas sy alß geborne und getruwe Tutschen helfen raten und handlen, domit des Kg. von Frankenrich furnemen nit furgang. Und nachdem sy siner kgl. Mt. zu willen und eren herschynen, wöll ir kgl. Mt. mitsampt der versamlung zyt und stund furnemen, mit inen zu handlen, und inen die verkunden.

Doruf die eitgnoschense botschaft ir antwurt geben: Sy haben sich allweg bekant, dem Hl. Rich angehörig und zustendig sin, daß sy sich noch alt und jung Eitgenossen bekennen. Deshalben sy gutwillig, zu tun, was dem Rych zu eren diene und insonderheit ir lyb und gut daran zu strecken, domit die ksl. cron tutscher nation nit entzogen. Und bhaben mit gutem willen und gern ir knecht abgevordert und jetz herschynen, auch angezeigter handlungen und stunden herwarten.

[4.] Desselben sontags exaudi [16.5.] sint Kff., Ff. und stend des Rychs zu rat berufen wurden und von wegen kgl. Mt. furgehalten, sy heben vor ymbyß die handlung und berufung der Eidgnossen gehört, und das man mit inen handlen wolle. Demnach gebure sich, die handlung anzuvahen, dann die Eitgnossen nit lang verharren werden. So sige auch kgl. Mt. bericht, das sy sich irer meynung keinswegs vernemen werden lassen, sy haben dann zuvor mit glauben wissen deß grunds gemeyner versamlung und wo man inen zu irem anzug iren sold gebe und versichere. Dorumb dann irer Mt. beger, sich des furderlichen vervassen und vereinen inhalt diß zedelsc.

dUf solchs ist dise antwurt geben, das die stend des Reichs kgl. Mt. den romzug, ksl. kron zu holen, zugesagt. Aber mit was massen der beschehen sol, stund zu mutmassung kgl. Mt. Deßhalben ir beger, das kgl. Mt. irer Mt. reten bevelh tun wolle, zu denen sy iren ußschutz furdern wollen. Und das in sunderheit mit den Eitgnossen von einem bestentlichen friden gehandelt werde.

[5.] [Wiedergabe von Nr. 219 (E)e].

[6.] Demnach uf zynstag [18.5.] kgl. Mt. dise verzeichung der versamlung lassen ubergeben, ut sequitur: [Wiedergabe von Nr. 221 (D)]f.

[7.] Doruf ist röm. kgl. Mt. dise antwurt worden2: Uf den ersten: Kff., Ff. und stend sigen diser und andrer dem Hl. Rich obligender sachen halber zu disem tag kommen. Deßhalben onnot, vorher verpflichtigung insonderheit den Eitgenossen zu tun. Dann es iret halben zu cleinmutigheit geacht wurde und schympflich.

Uf den andern, drytten und vierden: Hab man ein maß, also mit den Eytgnossen zu handlen, doch dz der ander artikel gelutert werde, nemlich so sy uber 3 monat dienten, wer inen dann den sold geben sol.

Uf den funften: Die kgl. Mt. underteniglichen zu betten, der versamlung verston zu geben, ob ir Mt. mit der summ der VIM Eitgnossen benugig sin wölle oder ob ir Mt. mer lut haben wölle, danoch wissen und haben einen anschlag zu machen.

Uf den VIten: Das zu solicher der Eitgnossen pflycht gesatzt und verpflycht werden die ungehorsamen stend, dem Rich zustendig. Und so sich jematz ungehorsam machen und herzeigen wurd, die helfen zue gehorsame bringen.

Uf den VII. sige gemeyner versamlung undertenige byt, ob die kgl. Mt. mer lut zu den Eitgnossen haben wolt, das dann der anzug zu allen teylen miteinander angang, domit niematz uf den andren verharren dorf. Dann so der Eitgnossen sold vor irem anzug angieng, diente zu schaden und zu verlengerung.

Uf den achten sicht die versamlung fur gut an, zwischen dem Rych und den Eitgnossen ein verstentnus zu machen, domit jedes teyl wyß, wie es neben und by dem andren sytze.

Der nund und letzscht artikel bedunket die versamlung gut und vonnöten.

Und zu beschluß, dwyl die Eitgnossen sich glyder und gehorsamen des Richs herkennen, by inen zu handlen und herkunden, was sy dem Rich fur sich selbs tun wöllen.

[8.] Nach diser antwurt, so kgl. rät genummen, an kgl. Mt. zu bringen, haben sy dise handlung fallen lassen und der versamlung furbracht, nachdem und anzeyg beschehen, das gut sige, mit den Eitgnossen einen friden und puntnus zu machen, zu dem sy dann auch gutwillig sigen, so hab kgl. Mt. ein nottel solicher pundnus begriffen lassen3, die sy liessen lesen ungevarlich diser meynung: Das gemeyne Eitgnossen sich bekennen, dem Hl. Rich anhengig sin und das sy dem Rich beraten und behelfen sin solten wider alle die, so dem Rich widerwertig, gdoch uf des Richs darlegen und besoldung, und allezyt zu tun, inmassen ire voreltern geton und von alter herkummen were. Dogegen solte man sy by allen und jeden iren friheiten, rechten, gewonheiten und ubungen, wie sy die haben und von alter herkummen, hanthaben, schutzen und schyrmen und doby bliben lassen, ouch mit kaufen und verkaufen und anderer zuwonung und gemeynsame fryntlich und nachbarlichen halten und bliben lassen, ouch mit keynem usserm rechten bekumberen anders dann inn ee- und wuchersachen und sonst by iren rechten, wie sy das herbracht, bliben lassen und doby schyrmen.

[9.] Uf diße verzeichung hat die versamlung ein gegenverzeichnus [Nr. 225] uf mytwoch nach exaudi [19.5.] begriffen lassen und dorin gesetzt, das die Eitgnossen als glider dem Rich getruw und gehorsam sin sollen, das nach irem vermugen helfen schyrmen nach geburlicher anzal uf iren costen und sonst uf besoldung wider das Rich und stul zu Rom nieman kein furdernus noch hylf tun, by iren friheiten bliben und gehanthabt werden und geburlich recht geben und nemen, mit kaufen und verkaufen fryntlich gehalten werden und sonst uf massen vurgender kgl. verzeichung.

[10.] Als aber desselbigen mytwochs [19.5.] solich verzeichung den kgl. reten ubergeben und die vermeynten, das die erste zugelossen werden solt, dann die Eitgnossen sunst nit zu bewegen, auch lenger nit ufzuhalten weren, dogegen aber die versamlung beschlossen, by irer verzeichnus zu bliben und in allweg zu wissen, was die Eitgnossen dem Rich fur sich selb dienen und tun wollen, haben die kgl. rät der versamlung entdeckt, daß man die Eitgnossen lenger nit ufhalten mug; und sige auch nutz, das ire botschaften furderlichen heimziehen, dann der Kg. von Frankrich hebe sin botschaft by inen und zu besorgen, wo dz nit furkummen, das die knecht, so uß Meyland berufen, den Franzosen wider zuziehen werden. Aber der versamlung ußschutz sol sich mit inen zu kgl. Mt. fugen, do dann die Swyzer auch sigen. So werde kgl. Mt. inen herleuben mit beger, dise ding hinder sich zu bringen und einen tag zu beschluß anhand zu nemen. Dozwischen wölle ir Mt. mit der versamlung deß romzugs halb beschliessen.

[11.] Das also beschehen und den Eitgnossen herleubt worden. Aber kgl. Mt. hat denselbigen tag den Swyzern zu den Predigern zum ymbyß ein panket gehalten und köstlichen wol geboten. Hat auch den Eitgnossen fur XIIIC fl. sylbergeschyrr geschenkt und under die botschaften ußgeteylet.

[12.] Legatus regis Franciae. Desselbigen tags vor ymbys ist in der versamlung des Kg. von Frankenrichs botschaft, nemlich d[ominus] Johannes Anthonius de Crebellis, sacre theologie doctor, elemosinarius regius, gehört worden. Der nach uberantwurtung einer credenzen [Nr. 153] dise meynung furgetragen: Nach ziemlicher herbietung anmutung und fruntschaft, so sin Kg. gegen röm. kgl. Mt. und dem Rych hette, das er noch sine vorfaren, Kgg. zu Frankenrich, dem Rych widerwertigs nit gehandelt, sonder ab 300 und mer jaren sich gehalten der vereynung, zwuschen dem Rych und Frankrich ufgericht noch vermug der gulden bullen, durch Ks. Karlen den Grossen under dem gulden sigel und bullen geben.4 Aber solichs unangesehen wurde der Kg. von Frankenrich bericht durch etliche schriften [Nrr. 5, 16, 48, 168], so durch den röm. Kg. ußgeschriben wern, wie das er wider das Rych in disen artiklen solt gehandelt haben, zum ersten dem Hg. von Gelre wider das Rych bystant und hylf bewisen, zum andren Januam, die stat, so dem Rych zustan solt, dem Rich entzogen, zum drytten sin furnemen sin solte, die ksl. cron Frankenrich zuzeziehen hund zum vierden Bononien, die stat, dem babst wider zu entziehen und Penthifolen5 wider inzusetzen, auch den babest zu siner gehorsame zu bringen etc. Doruf er uß bevelh sins Kg. und ubergebne instruction [Nr. 154], mit des Kg. von Frankrich hand underschriben, dise bericht gemeyner versamlung gebe: uf den ersten, das der Kg. von Frankenrich bedacht, das der röm. Kg. in merglichem furnemen, sin und siner nepoten erblant zu herwitren und das Rich nit; und wo er Geldren zu siner hand bracht, das er solich Hm. furter dem Niderland und sinen erbland anhengig gemacht und dem Rych entzogen hette. So nun der Kg. von Frankrich von wegen Meylant ein F. des Richs, deßglichen der Hg. von Geldren, so heb er dem Rych zugut dem Hg. von Geldren hilf geton, damit solich Fm. by dem Rich blybe und nit entzogen wurd, dodurch er wider das Rich nicht gehandelt. Stonde auch Kff. und Ff. zu bedenken, nit das ir einer dem andren nach bezwungen, die ksl. kron erblichen uf sine erbland gestelt, die Ff. zerströwt durch ine. In dem sin herr ein besserer Tutscher dann der röm. Kg. sige. Dann so er sy hanthaben solt, sige er sy zerstöreni.

Uf den andren artikel mit Janua: Heb dieselbe stat und herschaft alwegen zu der cron Frankrich gehört von IIIC und mer jaren, sige auch jungst Ludwico, dem meylendischen Hg., jvon der cron Frankrich zu lehen gelichen6 und underworfen gewesen. Und als er Meylant alß sin erbgerechtigkeit zu sinen handen bracht, deß auch durch kgl. Mt. lyhenung und investitur entpfangen7, alles das geben, das sich dovon dem Rych und Kff. zu tun geburt, sige im durch den röm. Kg. zugesagt, by den Kff. zu verschaffen, das die in sine lyhenung willen geben. Sige im, dem Kg. von Frankenrich, nit gehalten worden, des er sich beclage. Und dwyl dann die Janueser also ungehorsam gewesen, heb er die, alß die siner cronen zustonden, zu gehorsamen bracht und mit solichen gnaden, do er uf X myl gegen der stat kummen, sigen der Jenueser botschaft mit breytem wissen papir ime entgegenkummen, und in solichem papier nit mer geschriben gewesen dann: Misericordia, misericordia. Und alß er neher kummen, aber derglichen boten und zu ingang der stat die kynd mit olyvenesten und geschruwen: Misericordia. Denen nach man und frauen mit blossen höuptern und zuruck gelassenen horen mit olivenesten und glicher wiß geschruwen: Misericordia. Darab der Kg. von Frankenrich zu barmherzigkeit bewegt und sy mit gnaden angenummen.

Uf den drytten, do sige des Kg. von Frankenrich gemut noch betrachtung nie gewesen, die ksl. cron zu sinen handen zu bringen. Dann er sich alwegen gevlyssen der eynung der gulden bullen Karoli8 zu halten. Möcht aber sin, das er von wegen des röm. Kg. angesucht worden, helfen das Kgr. Castelle und Hm. von Burgundi zu sinen und sins suns Philipsen handen zu bringen, dogegen solt ime die ksl. cron vervolgt werden. Das er aber nit tun wellen in bedacht, dem Rich und tutscher nation nicht abzuziehen und das ime sin Kgr. gnug sige.

Uf den vierden mit Bononia, do heb er dem babst zu heroberung derselben stat furderung getan. kSo were auch sins Kg. gemut nie gewesen, wider den stul zu Rom und die cristenlich kyrch zu handlen, dann die zu mermolen mit darstreckung lyb und gut oft herrett were worden, deren exempel er begerte nachzuvolgen. Hette auch Karolus magnus die statt Bononiam der kyrchen geben.9 Darumb er dem babst geholfen die herobern. So heb auch der röm. Kg. friden und vertreg gegen ime nit gehalten und Consalvo Ferdinando etlich knecht zu hylf geschickt, dodurch er Neapolis herobert10, ouch neue heurat mit dem Kg. von Engelant gesucht etc.11 

Begerte doruf an gemeyne versamlung, den Kg. von Frankenrich nit zu achten alß einen des Richs widerwertigen, sich auch gegen ime nit bewegen zu lassen, dann er sich allezyt in der verein der Guldnen Bullen gegen dem Rich halten wolte.

Nach diser red ließ sich gemelter orator hoeren, ob jeman an disem sinem bevelh zwyflen wolte, so hette er zugegen sine instruction, die er zeygen und darlegen moechte, mit sin selbs kgl. hand underschriben.

[13.] Uf solichs liessen kgl. ret und gemeyne versamlung ime sagen durch den Bf. von Trent, wiewol sin werbung mit zierlicher kurze verfangen, so were doch die sach an ir selbs swer und bedenkens not. Wolten Kff., Ff. etc. sich der sachen bedenken und ir beger, sin instruction, deren er sich vernemen lassen, zu iren handen geben wolt nach sinem herbieten.

Doruf der orator sin antwurt geben, die instruction uß handen zu geben konne er nit wol getun, dann in derselbigen etlich artikel begriffen sigen, die er mit röm. kgl. Mt. allein zu handlen habe; aber was sin werbung, an gemeyne versamlung zu tun, berure, mug man an die herberg jemans zu im schicken, woell er abschriben lassen. – Und ist im herlaubt worden.

[14.] Diß haben kgl. raet genommen, an die röm. kgl. Mt. zu bringen. Und dise antwurt bracht des Kg. selb hantschrift, das dise furbringung sige ein unware und bose herdicht ding, deß sich auch sin kgl. Mt. verantwurten woelle und der versamlung sin unschuld dartun woelle. Und doby geredt, das kgl. Mt. woelle verfugen, soliche instruction abzuschriben und zu tutschen, demnach der versamlung die mit ir Mt. verantwurten furbringen und entschuldigen, darab sy ein gefallen haben sollen.

[15.] Uf donerstag [20.5.] vor ymbyß sint kgl. ret wider fur die versamlung kummen und dise meynung furbracht: Kgl. Mt. heb die sinen, und nemlichen Dr. Rubren12, zu der frankrischen bot[schaf]t geschickt, die instruction abzuschriben. Und alß er uf etliche artikel kummen, heb der orator im die verhalten und nit lassen abschriben, das derselbig Dr. röm. kgl. Mt. verkundt. Doruß ir Mt. bewegt worden und hette den orator arrestieren und verwaren lassen, der ursach, das kgl. Mt. on zwifel were, daß er geworben, so im nit entpfolen, auch eins teyls siner instruction verhalten woellen, die kgl. Mt. zu irer hand genummen und doneben befunden, das er in furnemen gestanden, ein zwytracht zwuschen den Ff. und stenden deß Richs zu machen, alß er deß vyl credenzbrief by im gehabt, die sy ouch beschlossen darlegten, nemlichen an den Pfgf.[Kf. Philipp], Menz, Trier, Wurzburg, Hg. Joergen von Sachsen, Mgf. von Brandenburg, Hg. Friderich von Beyeren und andre mer Ff. besonder vorlegten. Liessen damit dieselbige instruction in welsch und mit tutscher verwandlung lesen, die in obigen ar[tik]len, wie obstat, solichs inhielt.

Und sovyl mer, das die Kff. das gelt irs teyls von der lyhenung Meylant enpfangen hetten13 und das sich der orator vor dem Ebf. zu Trier alß gewanten kgl. Mt. und mithanthaber des lands Lutzelburg alß deßhalben suspecten fursehen solt.

[16.] Dyß tags nach dem ymbys sint kgl. ret wider herschynen und furgewandt, das kgl. Mt. solch welsch materii tutschen lassen woell und darby sin antwurt verzeichen. Im zwifel aber gar nit, das solich werbung usserthalb des Kg. von Frankenrichs bevelh beschehe durch den cardinal von Rowan [George d’Amboise], der in betrachtung des babstumbs stonde. Der ursach so hab ir Mt. ein meynung vervasset, dem Kg. von Frankenrich by sinem herolt zu schriben, die die versamlung hoeren und glicher meynung auch schriben woellen.

Und ist diß die meynung des vergrifs, so gelesen: Wir, N. etc., haben euers orators Johan Anthonii a[rtikel] gehoert und ganz keinen zwyfel, das er solichs von uch keinen bevelh entpfangen, deßhalben wir ine arrestiert und in bewarung genummen. Woellen uns des auch gegen uch verantwurten, mit beger, uns wissen zu lassen by disem unßern boten, wo ir zu befynden und wohin wir die unßern schicken sollen. Datum etc. Dem Kg. von Frankrich.

Uf disen begriff die versamlung sich underredt und die wort „arrestiert“ und „verwart“ abgeton und dogegen gestelt: deßhalben wir ine by uns ufhalten etc.14 

Aber doneben ist diser orator durch kgl. Mt. in verwarung genummen und wurt mit hut in der domprobstyen enthalten.

[17.] Uf fritag nach exaudi [21.5.] umb die drytte stund nach ymbis hat kgl. Mt. Kff., Ff., botschaften und stend des Richs15 zu den Predigern, do ir kgl. Mt. den leger hat, berufen lassen und aldo mit inen zu recht gesessen. Und hat Hg. Joerg von Sachsen durch sinen marschalk16 furbringen lassen, wie sinem vater Hg. Albrechten, loblicher gedechtnus, von röm. kgl. Mt. und dem Rich in namen des Hl. Rychs verwesung und gubernament deß Kgr.[!] zu Frießland zugestalt und erblichen ubergeben sige, das dann nach sins vaters tod uf ine hererbt kummen und er entpfangen. Domit er auch dem Hl. Rich und im als gubernatori solich land zu gehorsame brechte, sich in krieg begeben und mit sinem criegvolk das byß an die statt Gruningen zu gehorsame zwungen, ouch Grunyngen so wyt benoetiget, das sy sich hetten begeben mussen, wo ime der Bf. von Utrich daran nit hynderung getan. Aber derselbig hab sich zugut den von Grunyngen wider kgl. mandata, acht, aberacht und rebellion, darinnen die von Grunyngen, herhaben [= erhoben] und sovyl gehandelt, das er, Hg. Joerg, ungeendet mussen abziehen, deß er ab den V mol hundert[tausend] fl. schaden entpfangen. Nun hab röm. kgl. Mt. ex officio citacion ußgen lassen, in craft deren er als der gehorsam herschynen; und so von wegen des Bf. von Utrich jeman mit gewalt herschyne, wolte er im sin notturft vorbehalten haben, wo nit, hoffet er, mit recht uf soliche ußgangne citacion mit ime zu volnfaren. – Und wart soliche meynung schriftlich ingelegt [Nr. 370].

Dogegen herschynen der dechant zu St. Severin zu Kollen17 und der dechant zu St. Salvator zu Utrich [Gerhard de Sucgerode], bede dumherren zu Utrich und gesandten des Bf., mit anzeig, das sy von irem herren, dem Bf. von Utrich, ußgeschickt, röm. kgl. Mt. zu berichten uf ein citacion, so von siner Mt. ex officio ußgangen were, zu dem sy auch bevelhbrief hetten. Nun were durch Hg. Joergen ein schrift ingelegt, do wolt ir notturft hervordern, dwyl sy der hochtutschen sprach unverstendig, abschrift zu begern und inen zwen oder III tag zu bedenken zuzelassen, wolten sy die, sowyt ir bevelh das herliden moecht, verantwurten.

Dogegen Hg. Joerg vermeynt, sy solten on gewalt nit gehoert [werden] noch icht zu begern haben.

Und alß die Utrischen uf obigen irem furtrag bestanden, hat kgl. Mt. inen abschrift zugelassen und das bede uf witer irer Mt. tagbestymmung herschynen solten.

[18.] Uf samstag, den hl. pfyngstoben[d] [22.5.], hat kgl. Mt. in die versamlung geschickt und durch ir Mt. raet abermals lassen furbringen des Kg. von Frankrichs gewaltsam furnemen und das not sige, die ksl. cron zu herretten und deßhalben der romzug zu furdern. Und domit der sach ein anfang geben, so heb ir Mt. einen anschlag bedacht, dem Rych wol treglich und lydlich, mit beger, den zu besichtigen und der sach furderung zu tun.

Und ist dyß der anschlag: Diß wyl röm. kgl. Mt. halten: item XIIM Swytzer, item VIM gemeyner knecht, item IM zu roß. Das Rych sol halten XM zu roß und XXM zu fuß, der Kg. von Engellant XVC, Burgundi und Niderlant XVC, die Kgrr. Hispanien und Castell XXM, der Kg. von Navara XM, Meylant und welsche lant XM. Summa: CM und XIXM.18 

Daruf ist bedacht genummen byß uf den pfyngstmontag [24.5.].

[19.] Uf disen samstag [22.5.] hat kgl. Mt. umb III uhren nach mittag die Kff., Ff. und stend zu den Predigern gevordert und dise meynung furhalten lassen: Sy heben nun zu mermolen gehoert des Kg. von Frankrich furnemen wider den stul zu Rom und das Hl. Rich, do die notturft hervordern woelle, sich zu trost denen, die noch in gutem vertruwen gegen dem Rich stonden, das sige der babst und die Venediger, mit ylender hylf zu herzeigen. Dwyl aber der romzuck und des Rychs anschlag etwz verziehen moecht, heb ir Mt. bedacht, etlich knecht anzunemen und in welisch land zu schicken. Dwyl aber ir Mt. an gelt diser zyt bloß, heb ir Mt. bedacht, die kauflut und bankler oder geselschaften, so ir gewerb merglich im Rich haben, anzuwenden, ir Mt. LXM fl., soliche knecht zu herhalten, zu lyhen, inen die in jarsfryst zu bezalen gnugsamlichen vergwissen und zymlich interesse, nemlich von je XX einen ader mer, zu geben. Mit beger, das die versamlung, wo not, ir Mt. dorinnen, in sonderheit sy zu hermanen und bytten, beroten und beholfen sin woellen. Und wo das by inen mit gute nit befunden, zu bedenken, wie man sy darzu trengen mug. Dann sy einen merglichen nutz und gewynn im Rych haben.19 

Uf solichs sich die versamlung auch byß uf kunftigen moentag [24.5.] genummen zu bedenken.

[20.] Demnach sint die Kff., Ff. und botschaften mit kgl. Mt. zu den Predigern in den chor zu vesper gangen und zu end der vesper do bliben, demnach jeder an sin herberg gerytten.

Uf sontag, den hl. pfyngstag [23.5.], sint die Ff. zu den Predigern zu dem ampt der hl. meß gerytten und das ampt aldo by kgl. Mt. gehoert und jeder in sinem stand gestanden glichermaß, wie ob verzeichnet.20 Und uf disen tag in der versamlung nicht gehandelt worden.

[21.] Uf moentag [24.5.] sint noch dem ymbys die stend wider zu rat gangen und uf den kgl. anschlag, auch der LXM fl. halb underred gehabt und doch nut beschlossen, sonder allein verordnet, das jeder Kf. und F. einen rat, die botschaften und stett auch etlich uß iren uf morndes, zynstag [25.5.] frug, verordnen sollen, die dann die sach herwegen, iren rat vervassen und den darnach der versamlung oeffnen sollen.

Uf den pfyngstzynstag [25.5.] sin obg[enanntem] abscheid nach der Ff. raet und andere geordneten zusammenkummen, die meynung, so hernach volget, vervasset, die nach dem ymbys der versamlung furbracht, die sy also zugelossen und des tags nach dem nachtmol den kgl. raeten ubergeben. Und ist dyß der rotschlag: [Wiedergabe von Nr. 158].

[22.] Uf zynstag nach dem pfyngstag [25.5.] nach mittag hat röm. kgl. Mt. der versamlung uf obg[enannte] antwurt und anzeig nachvolgende replic und artikel furbringen lassen durch ire raet: [Wiedergabe von Nr. 159].

[23.] Und alß solichs gelesen, sint die Kff., Ff. und stend abgescheidenl, das man morgen, mytwochen [26.5.], noch ymbis umb die zwey wider zusammenkummen solt.

Uf den mitwoch sint die stend umb die zwey nachmyttag wider zusammenkummen und uf obg[enannte] artikel gesprech in iren reten gehabt und bedacht, dz jeder fur sich selbs die sach morndes donnerstags [27.5.] mit sinen raeten bedenken woelle und uf frytag [28.5.] frug wider zusammenkummen und jeder sin meynung bringen.

[24.] Donnerstags nach dem pfyngstag [27.5.] hat kgl. Mt. die Ff. und stend des Rychs zu im zu den Predigeren gevordert und do mit inen, auch sinen raeten zu recht gesessen und in der sachen zwischen Hg. Joergen von Sachsen und dem Bf. zu Utricht dise interloquutoriam verlesen lassen: Wo die Utrischen anwalt einichen gewalt heben, der sol verhoert werden; und sy tugen solichs ader nit, sol beschehen, sovyl recht sin werde.

Doruf die Utrischen anwaelt einen latinischen gewalt [Nr. 67] ingelegt und verlesen lassen, den Hg. Joerg nach bedacht, sover der gnugsam, das er zu kgl. Mt. hermessung stelle, unangevochten lasse.

Demnoch die Utrischen ein lateinische materii [Nr. 371] zu verlesen ingelegt, do Hg. Joerg vermeynt, nit sin solte, sonder in tutsch gehandelt werden solt.

Doruf kgl. Mt. bevolhen, die zu lesen mit vorbeheltung witers bescheyds.

Und alß die gelesen, ist diß der inhalt, mit erst, mdz sy in disen gerichtszwang anders noch witer, dann wie recht were, gehellen wollten, deß sy sich jetz und zu allen molen wolten protestiert haben. Und als von röm. kgl. Mt. ein citacion [Nr. 66] ußgangen, darinnen claerlichen bestympt, das soliche uf vylveltig anrufen irs H. von Utrich und umb hanthabung sins rechten ußgangen were, wie das der citacion copii, so sy inlegen, eigentlichen ußwyse. Nun moecht sin, dz ir herr solichs zu mermalen also begert hette, were aber derselben zyt in besytz und gebruch gewesen der subiection und gehorsame der stat Grunyngen. Aber diser zyt were ime und sinem styft solich subiection, gehorsame und stat Grunyngen gewaltiglichen genummen und deren durch Etzwarden, Gf. des orientischen Frießlands, alß einem anhenger und party Hg. Joergens spoliiert und entsetzt durch ein vesten und schloß, so derselbig Gf. wider die statt Grunyngen buwen lassen. Deßhalben der sachen etwz enderung beschehen. Dwyl dann alle recht setzen, ordnen und woellen, das der spoliert vor allen dingen ingesetzt werden sol, hoffen sy, zu verordnen, das ir herr vor allen dingen wider ingesetzt und restituiert werden sol. Und wann solichs beschehen, wer dann iren herren ansprach nit herlassen moecht, dem herbute er sich, an geburlichen enden und billichen richtern rechtens gewertig zu sin. Das auch soliche restitucion billichen beschehe, wolten sy zu entschuldigung irs herren anzeigen, das die stat Grunyngen von erster fundation der styft Utrych derselbigen zustendig were, ouch der subiection halb deren lenger dann menschen gedechtnus ob den IIIC21 jaren in bosess gewesen und durch ksl. und kgl. regalia confirmiert und bestetiget, darumb sy verhoften, das solich restitucion billichen beschehen solte etc.

Nach verlesung diser materii hat kgl. Mt. lassen offnen, das furter in tutsch gehandelt werden sol. Ir Mt. woelle auch verfugen, das diß getutscht und Hg. Joergen abschrift davon geben werde; und sollen bede teyl witer zu handlen uf zynstag kunftig [1.6.] umb ein uhre herschynen by siner kgl. Mt. und der versamlung.

[25.] Uf fritag frug noch dem pfingstag [28.5.], als die Kff., Ff. und stend wider versamlet, ist der hylf halben des romzugs zwyvaltige meynung gewesen. Etlich haben vermeynt, das man stracks kgl. Mt. XXM mann zusagen solte und demnach einen anschlack machen, wz jedem an solcher summ zu halten geburte. Das ander teyl vermeynt, so man ein soliche summ zusagte, wer billichen, das es dann also gehalten wurd; und so man die summa in nachvolgendem anschlag nit wol fynden wurd, miesten sy sich selbs uberlegen oder mit schanden beston. Darumb so wer ir meynung, das man zuvordersten einen anschlag an hant neme. Uß dem moechten sy sampt und sonders jeder sin vermugen bedenken und herlernen und soliche summ kgl. Mt. statlichen zusagen und halten. Und das man zu solichem anschlag einen ußschutz verordnen solte, den zu begrifen und furter der versamlung zu oeffnen. Und alß dise meynung das mererteyl worden, sint zu dem anschlag und ußschutz geordnet min H. von Menz, myn H. von Trier, des Hg. von Sachsen, Kf., botschaft, min Hh. von Magdenburg, Wurzburg und Augspurg.

Der LXM fl. halb ist die meynung, wie vor beschlossen, das die kauflut nit zu trengen sigen uber iren guten willen.

[26.] Es hat auch kgl. Mt. der versamlung schriftlichen lassen furbringen [Nr. 161], das ir Mt. glaublich bericht sige, das der von Arberg uß bevelh des Kg. von Frankrich in rustung sige, sich zu tun zum Hg. von Geldren und die niderlendische land zu bekriegen. Deß haben ir Mt. bedacht, den reisigen zug, so ir Mt. hab in irem costen uber wynter gehalten und versoldet, ime an die syten zu legen, und doch mit rat der versamlung.

[27.] So hat ouch ir kgl. Mt. lassen lesen ein breve apostolicum [Nr. 160], so der babst dem Kg. von Frankenrich zugeschriben haben sol und by einem franzosischen boten, so nidergeworfen, befunden, diß inhalts, das er, der babst, durch sin, des Kg. von Frankrich, orator, Johannem Antonium de Crebellis22, vermerkt wird, das er den röm. Kg. umb hylf angesucht habe, dann er, der Kg. von Frankrich, in furnemen stand, Ytalia und das babstum zu sinem gewalt zu bringen, darab er ein verwundren, dann er solichs nit getan. Und wiewol im sin zug in Ytalia billich betrechtlich gewesen, so hab er, der babst, doch in im selbs nit anders betrachten noch befynden mugen, das er als der cristenlichst Kg. von liebe und gehorsame, so sine voreltern gegen dem stul zu Rom gehabt, nit abwichen werde, sonder den wie sine eltern eren und schyrmen, dorumb er wider ine kein hylf begert.

[28.] So hat auch frau Margrete, Gf. zu Lynyngen, ein supplication ubergeben lassen, wie das sy am cammergericht urteyl, recht und exequutorial herlangt umb ir vaeterlich, muterlich und bruderlich erb. Und wiewol der Hg. von Lotheringen uf schrif[t] röm. kgl. Mt.23 sy ingesetzt, so hab er doch jetz in irem abwesen sy wider entsetzt und den iren armen luten zu hylf dem Kg. von Frankenrich ufgeboten, mit beger, ir beholfen und beraten zu sin, domit sy by irem herlangten rechten gehanthabt werde.

[29.] Es hat auch der marschalk [Wilhelm von Pappenheim] der versamlung angesagt, das röm. kgl. Mt. begern sige, das sy morgens, samstag [29.5.], zwuschen VII und VIII uhren vormyttag byeinander sin woellen, siner kgl. Mt. verantwortung uf die frankrische instruction zu vernemen.

Solichs die versamlung zugesagt und derselben stund obg[enannter] artikel underred zu haben.

[30.] Demnach samstag [29.5.] frug, alß die versamlung vereint, nist des reisigen zugs in Geldren oder Niderland zu schicken bedacht, röm. kgl. Mt. zu bytten, wo der krieg in Gelren nit angangen, das dann ir Mt. den nit anvahen woelle, dann der dem romzug und aller handlung hyndernus bringen wurde. Wo aber der angangen were, geben sy ir Mt. die notturft und gelegenheit zu bedenken.

Des breve apostolici [Nr. 160] halber ist nicht gehandelt.

Der von Lynyngen halber ist beschlossen, zu röm. kgl. Mt. zu schicken und betten, was die mit recht herlangt, die exequution zu furdern und insonderheit dem lantvogt zu Hagnow [Hans Kaspar von Mörsberg] bevelh zu tun, was im Rych sige und nemblichen zuo Morßmunster, sy inzusetzen, derglichen dem Kg. von Sicilien [Hg. René von Lothringen] und Bf. zu Metz zu schriben, sy inzusetzen.

Von wegen röm. kgl. Mt. uf gesterigen bescheyd ist nieman herschynen.

[31.] Aber doneben hat der marschalk [Wilhelm von Pappenheim] ein schrift24 bracht mit anzeig, das er bevelh hebe, die dem Ebf. von Trier geben zu lesen; und wan die gelesen, alßdann solle der Ebf. von Menz ußgen.

Und diß ist der inhalt: Röm. kgl. Mt. sige zu mermolen von dem Ebf. zu Menz angesucht, ime sin regalia zu lyhen, do ir Mt. acht, eren halb das nit tun muge, es sy dann, das er den brief, die stat Menz besagend, zuvor herußgebe; dann auch der Bf. Bechtold, sinen vorfaren, mit etlichen condiction und gedyng worden.25 Do aber der Ebf. vermeyne, eren und pflicht halber nit herußgeben muge, in solichem zu declarieren, was kgl. Mt. geburen woelle, ime zu lyhen oder mit verhaltung der lyhung ine zu trengen, den brief zu ubergeben oder ad depositum zu legen.

Doruf der Ebf. zu Menz reden lassen, sin gerechti[gkeit] sige zu andren tagen zu Kollen gehoert26, do er an zwyvel stand, etlichen Ff. zu wissen sige; doby ers lasse bliben in vertruwen, sy wissen sich wol in diser sach zu halten.

Und alß die Ff. zu rat deßhalben gangen, ist der marschalk kommen und gesagt, das ime durch kgl. canzler entboten, onnot diser sach halben ratzuschlagen und dz man stylstan solle. – Das auch also beschehen.

Sontag trinitatis [30.5.] ist nicht mer gehandelt, dann daß uß bevelh röm. kgl. Mt. der Bf. von Wurzburg, min gn. H. von Straßburg, der kgl. Mt. canzler und noch einer mit ime deß Ebf. zu Menz gerechti[gkeit] der statt Menz halben an siner herberg zu den Barfussen bericht entpfangen ist.

Und halt sich derselb bericht dermassen, das Menz allwegen der styft Menz gewesen, und des zu urkund angezeigt, das hohe und nidre gericht und recht von der styft do sigen, mit anzeig allerhand brieven und vertreg, ouch lyhenung der regalien und empfengnussen des Hl. Richs und confirmirten privilegien von vyl jaren. Item, das die munz und alle zunftempter von der styft ruren, nemlich markmeister, der metzger zunftordnung, der loer oder gerwer, der wullner und linenweber, der bratbecken, vischer, der grempen27 und tuchluten, des ouch brief gelegen und privilegien, den hantwerken geben, mitsampt den reversen, und nemlichen von den metzgern. Item auch gelesen ein mandat von einem röm. Kg. ußgangen, alß sich die stat von Menz hat verbunden mit den stetten Spyr und Worms28, solicher bundnus abzusten und einem Ebf. zu Menz alß irem rechten herren anzuhangen.29 Item auch verlesen ein rechtlichen spruch von Ks. Karlen den vierden uf einem Richs tag zu Frankfurt30 und die stend des Richs gesprochen, alß Ebf. Heinrich von Wyrnberg durch den stul zu Rom abgesetzt und Gf. Adolf31 zu Nassau zu Ebf. herclert und der Ks. mit des Richs stenden zu recht hervordert, ob nit, wan ein Ebf. ader Bf. durch den babst uß siner verschuldung abgesetzt, die undertonen billichen der pflicht und gehorsame, domit sy demselben verbunden gewesen, herlassen sigen. Und haben Ks. und gemeyne versamlung zu recht herkannt, jo sy sigen der ledig, und solich herkentnus by iren eiden behalten. Demnach gebut gemelter Ks. denen von Menz, Bf. Heinrichen zu verlassen und dem von Nassau alß irem rechten herren anzuhangen und dem gehorsame zu tun.32 Mit herbietung, wo der original halb zwyvel sin wolt, nach denselbigen zu schicken und darzulegen. Und deruf hetten auch verruckter zyt Ks. Sigmund33, Ks. Friderich34, erstmals als röm. Kg. und darnach als röm. Ks.35, und jetz unßer allergnst. H. Maximilianus solichs confirmiert und bestetiget. Do begerte er nichts nuws, sonder wes sine vorfaren gehabt, das zu confirmieren uf inhalt obg[enannter] alter brieve. Es moecht auch von wegen des Richs nicht dargetan werden, das Menz je dem Rich zugehoert hette. Und ob inen wol zu ziten geschriben were: unsern und des Richs getruwen etc., sige der gebruch und styl, meniglichen im Rich, sy sigen weß sy woellen, also zu schriben.

Und ist diser abscheid gemacht, die ding und artikel mit der kurze ufzuschriben, woelle man an kgl. Mt. den bericht bringen.

[32.] Uf montag trinitatis [31.5.] sint die stend aber zu rat berufen, insonderheit kgl. Mt. verantwurtung uf die franzosische botschaft zu hoeren. Und alß man dan hinkummen, uf zwo stunden lang gewartet, sint die kgl. raet herschinen und furgewandt, dz sy von wegen kgl. Mt. mit solicher verantwurtung geschickt gewesen, uf die angesatzte stund zu herschinen; alß sy aber angen woellen, sige inen von kgl. Mt. ein missive zukummen, der versamlung auch furzubringen das furnemen, in dem der Kg. van Frankenrich gegen dem babst und den stetten Pisa und Luca stonde. Und alß sy ein stund lang darab gesessen, das mit ordnung zu verfassen, befynden sy, das inen das noch in zweyen oder mer stunden zu volnbringen nit muglich, deßhalben sy die versamlung zu dem mol nit lenger ufhalten wolten, sonder wann das geordnet und sy bereyt, wolten sy die versamlung morgen wider berufen lassen.

[33.] Uf disen tag [31.5.] ist Hg. Albrecht von Beyern gen Costenz kummen.

[34.] Zynstags nach trinitatis [1.6.] sint Kff., Ff. und stend zu unserem herren Kg. zu den Predigern uf die zweyten stund nochmyttag angesagt. Und nachdem die herschynen, hat Hg. Joerg von Sachsen sin replicam [Nr. 373] gegen dem Bf. von Utrich in schriften ingelegt mit beger zu verlesen.

Zu dem auch furtragen lassen, nachdem ein citacion wider die van Grunyngen ußgangen, so were deß tags ußgang der citacion, do were er siner clag gegen denen von Grunyngen vervaßt, die er ouch in schriften [Nr. 379] inlegt, mit beger, die von Grunyngen weren zugegen ader nit, die zu verlesen, mit vorbeheltnus siner notturft etc.

Und wiewol des Bf. von Utrichs anwelt zugegen, so swigen sy doch styl und teten kein inred.

Aber von wegen der stat Grunyngen herschynen Dr. Heinrich Eckerwoll und ein magister artium [Gelmar Kanter] mit einem schlechten gewalt [Nr. 69], Hg. Joergen umb etlichen costen zu antwurten und umb costen, sy gelytten, reconvention zu tund. Solich gewalt also gelesen worden und wider Hg. Joergen begeren nicht geredt.

Doruf die kgl. Mt. bescheiden die partien abzugen und mit der versamlung die sach furter bevolhen dem Bf. von Augspurg. Zu dem hat ir Mt. geordnet den probst von Stuckarten [Dr. Ludwig Vergenhans] und Hans Ymbern von Gylgenberg, ritter. Zu denen sollen die Ebff., auch Ff. Menz, Magdenburg, Hg. Joerg von Sachsen36 und Hg. Ulrich von Wirtenberg jeder einen rat setzen. Die sollen die sachen byß und mitsampt dem beschluß und conclusion hoeren und demnach röm. kgl. Mt. und der versamlung furbrengen, die urteylen haben zu verfassen und ußzusprechen.

[35.] Demnach hat ir Mt. der versamlung lassen furhalten, wie er umb herlangung ksl. wurden und cron zu ere und gut tutscher nation in practica und handlung gegen den Eytgenossen gestanden, ime zu solichem romzug mit etlichen knechten zu dienen, alß das der versamlung zu wissen. Die sigen von irer Mt. etwas vertroestlich abgescheiden und doch die ding an ire puntgenossen zu bringen und uf sontag kunftig nach corporis Christi [6.6.] ir antwurt zu geben. Aber ir Mt. sige gruntlichen bericht odurch die, so die sachen gut meynen, und nemlich der Bf. van Wallys genant, das sy auch von dem Rych ein glaubwurdige zusag haben woellen. Do sige siner kgl. Mt. rat und begern, jemans von des Richs stenden namhaftigen und nemlichen den Ebf. von Trier mitsampt dem ußschutz, so hievor zu Schaffhusen von der versamlung wegen gewesen, zu schicken und die ding zu beschliessen.

Das dermassen also irer Mt. vervolget worden ist.

Demnach ir Mt. eigner person geredt, das die sachen des Kg. von Frankrich halb keynen verzuck leyden mugen und doch ein ganz wissen habe, das die Eitgnossen nit ziehen werden, sy sigen dann irs solts, wer inen den gebe, wo und wie lang, versichert. Do hebe ir Mt. ein verzeichnus deßhalben begriffen und die verlesen lassen deß inhalts:

Das die Eytgnossen zu disem zug geben woellen VIM knecht. Und by und mit disen werden laufen und zuschlahen uf die IIM, also daß man uf VIIIM knecht versolden muß.

Item under disen knechten werden sin vyl doppelsoelder, alß hauptlut, venrich, schriber, buttel, zallut etc.

Item so heb der Kg. von Frankrich den monatsold etwas herhoehert, kenn man nit wol myndren.

Deßhalben ir Mt. bedacht, da solichs uf I½CM fl. laufen werd. Doch so wolle ir Mt. wol ein gedenken haben, das IIM zulaufenden knecht sonst versoldet und allein die VIM zu besolden sigen.

Item von solichem sold muß man den Eitgnossen ein strack, gewyß zusagung tun uf disem tag; und das ir anzug ungeverlich in VI wuchen ader VII angange, dann sy sonst nit ziehen werden.

Und domit ir Mt. anschlag und sach gefurdert, dz gelt by den kaufluten ufzunemen, woelle ir Mt. mit gutem underpfand, cleynoeten und burgen der bezalung versichern, mitsampt dem interesse zu wynachten uber ein jar [25.12.1508] zu bezalen. Wo sy aber des nit gutwillig sin wolten, ir Mt. beraten und beholfen zu sin, wie man sy hierzu trengen, angesehen die merkliche nutzung, so sy jars im Rych ufheben.

Und alß diser zedel verlesen, herzalt ir kgl. Mt. ungeverlichen dise meynung selbs mit worten widerumb. Und under andrem redt ir Mt., das die Ff. und versamlung nit doerfen gedenken, das der romzug on die Swyzer sinen furgang haben moecht; und so obgemelt ir Mt. meynung nit furgang hette, gebe ir Mt. umb disen iren Richs tag nit einen bierenstyl oder kungswurt37. Und wolte, das er der IVM fl., so er uf dise sach gelegt, wider hette. Der pfau sige noch unzerrissen. Darumb sollen sy die sach wol bedenken. – Und domit abgescheiden.

Haben Kff., Ff. und stend sich beredt und nach den kgl. raeten geschicht und einen bedank uf morn frug begert und deßselben tags antwurt zu geben. Ir notturft hervordere solichs swere halb der sachen. Zudem sigen der stett botschaften nit zugegen, die solich sachen auch beruren.

Doruf kgl. Mt. ret dise antwurt bracht: Ir Mt. laß den bedank dermassen zu, das ir Mt. uf morn antwurt werde. Doerfen auch nicht mer ratschlagen noch antwurt geben dann das gelts halben.

[36.] Uf morgen, mitwuchen vigilia corporis Christi [2.6.], sint die Ff. zusammenkummen etc. zwuschen VII und VIII vormittag. Und hat ir kgl. Mt. ein geschrift [Nr. 163], sich mit obgeschribner meynung verglichend, in die versamlung geschickt und das gelt uf ICM fl. gestelt, das in VI wuchen oder II monaten mit obgemelter meynung von den kaufluten zu haben etc.

Doruf die versamlung beschlossen, dwyl kgl. Mt. solich gelt versichern, verunderpfenden und verburgen woelle, so woellen sy gern irer Mt. dorin beholfen sin, und so die kauflut zugegen, mit inen zu handlen. Dwyl die aber nit zugegen, wo dann kgl. Mt. daß zu gefallen, woellen sy nach inen schriben und schicken und mit inen in zuversicht, irer Mt. begerns zu herlangen, handlen.

Und etlichen uß inen bevolhen, des tags irer Mt. dise antwurt [Nr. 164] anzubringen.

[37.] Uf donnerstag corporis Christi [3.6.] hat man das ampt der messen im thum an morgen zu vieren angefangen und der dumdechant [Johann Bletz von Rotenstein] das ampt gehalten und kgl. Mt. senger das gesungen.

By disem ampt sint herschynen röm. kgl. Mt., Kff., Ff. und botschaften und noch irer wurden zu beden syten gestellt worden.

Zu ußgang des ampts hat man die procession getan und der Bf. zu Costenz in siner bfl. gezierd und ornat das hl. sacrament getragen und neben im gangen zwen siner thumherren under dem hymmel.

Dem sacrament hat röm. kgl. Mt. nachgangen und neben ime die zwen Ebff. Menz und Trier, inen nach die andren Ff., geistlich und weltlich, jeder nach sinem stand.

Nach volnbringung der procession haben die Ff. kgl. Mt. an ir herberg beleytet und sint bescheiden, umb zwen wider by ir Mt. zu herschynen.

Und alß sy zweyen kummen, sint sy zu vesper in den thum mit irer Mt. gangen. Und nach der vesper haben sy ir Mt. wider in deß Bf. hof beleitet, do dannen durch den gang uber das wasser in das predigercloster und doselbs in den garten gangen.

[38.] Do hat röm. kgl. Mt. eigner person und mund inen furgehalten, sich halten irrungen zwischen sinem swager Hg. Albrechten von Beyeren und sinem oeheim Hg. Friderichen von Beyern als gerhaben und furmund des Hg. Ruprechten, sines bruders, nachgelassen kynder, der ursach, das verruckter zyt wylant Hg. Joergen erbschaft beruren ein anlaß und betrag ufgericht, das Hg. Albrecht die kynd uf XXIIIIM fl. jerlicher nutzung verwisen solle, deßhalben den kynden etliche steet ingeben mit namen viere, die solang inzuhaben, byß solich verwisung beschehe.38 Es haben auch solichem betrag und anlaß nach bede partien jede dry taxatores geben, die soliche jerliche nutzung taxieren sollen, dz also beschehen. Alß aber soliche taxatores sich in irem ußsprechen glich gezweyet, hab ir Mt. den Bf. von Trent zu obman geordnet, der sich dann zu den VI taxatoribus verfugt und noch herlernung des handels den dryen, von Hg. Albrechten gesetzt, mit sinem spruch zugefallen.39 Do vermeynte Hg. Albrecht, das es by solicher tax bliben sol, dann er die kynd uf die XXXM fl. jerlichen inzukummen verwisen hab. Und were sin begern, ine doruf der gegebnen underpfand und stetten wider inzusetzen. Und wan dz beschehen wer und dann Hg. Friderich ader die kynd vermeynen, mangel zu haben, woelle er inen zu geburlichem rechten gehorsam sin. Dogegen so vermeynte sin oeheim Hg. Friderich, das er und die kynd in der taxation ubergriffen und nit uber XIIIIM fl. jerlichs inkummens verwisen sigen, mit beger, inen soliche tax zu reducieren. Do were sin alß röm. Kg. begern, ime zu raten, was sich darunder geburte zu handlen, dann sy sich bedersyts zu krieg in rustung hielten.

Doruf Kff. und Ff. nach bedacht antwurt geben, das sy fur gut ansehe, das kgl. Mt. beder Ff. beswerd und hendel verhorte, wolte die versamlung auch etlich uß inen darzugeben. So wern die taxatores, deßglichen der Bf. von Trent, der obman, hie, die moecht man irer bewegnus auch hoeren und demnach von artikel zu artikel grifen.

Alß dise antwurt geben, redte der Bf. zu Trent, wo an sinem zufall, so er in der sachen getan, irrung und des oder in andre weg underrichtung not, die wolte er geben. Hoffte, mit rat und sonst fur sich selbs, alß einem furnemen praelaten geburte, gehandelt haben.

Disem abscheid nach fritag nach corporis Cristi [4.6.] vor mittag sint die von der versamlung zusammenkummen und zu obgemelter handlung verordnet den Ebf. von Magdenburg, die Bff. Babenberg, Wurzburg, Eystetten, Augspurg und Hg. Joergen von Sachsen.40 

[39.] Zudem hat kgl. Mt. derselben stund gemeyner versamlung zugeschickt einen begriff einer missive an die gesellschaften der koufluten Koellen, Nurenberg, Ulm, Augspurg, Eßlingen, Ravenspurg, Lubeck etc., deß inhalts: Nachdem röm. kgl. Mt. in furnemen, zu ere tutscher nation und zugut dem Hl. Rich die ksl. cron zu herlangen und den romzug zu volnbringen, doran dem Hl. Rich und gemeyner cristenheit nit wenig gelegen, und aber das Rych in vyl hundert jaren nie solicher notturft gewesen alß jetz, so were gemeyner versamlung begern an sy, sich obgemelte notturft angesehen so gutwillig zu herzeygen und kgl. Mt. ICM fl.41 darzulegen, die von wynachten uber ein jar [25.12.1508] inen mit guter sicherheit, vergwissung, pfandung oder burgschaft on zwifel von siner kgl. Mt. widerlegt werden und bezalt werden sollen, und sich hierin, angesehen den merglichen nutz, sy teglichen im Rych haben, gutwillig herzeigen woellen.

Hieby ist auch von wegen kgl. Mt. begert worden, etlich mer missiven zu schriben glichs inhalts mit der ubergeschrift byß an die namen der stetten, dann man in der eil nit hett mugen alle geselschaften, und wo die ir hantierung triben, sich herkunden, uf dz, so man die witer herfure, das dann die brief geschriben und der stett namen, in denen sy ire geselschaften haben, zugeschriben wurden.

Solichs ist durch gemeyne versamlung zugelassen.

[40.] Ist auch von wegen kgl. Mt. begert worden, uf morgen, samstag [5.6.], frug zu acht uren wider byeinander zu sin. So wollen kgl. Mt. raet der versamlung antwurt uf der franzosischen botschaft werbung furbringen.

Uf samstag nach corporis [5.6.] Cristi sint bij der versamlung die kgl. raet in merglicher zal herschinen, und mit denen Mgf. Casimirus von Brandenburg und die gesandten der lantschaft Burgundi. Und der Gf. von Zolre anfenglichen geredt, das durch des Kg. von Frankrichs botschaft ein furbringen gehoert, darinnen röm. kgl. Mt. hoch beschuldiget, daruß dann kgl. Mt. raet geursacht, kgl. Mt. zu entschuldigen, alß dann die in schriften vervaßt. Do were sy von wegen kgl. Mt. und deren raeten begern eigentlichen und mit vlyß ufzuhoeren, dann in solicher verantwurtung befunden wurde, das er röm. kgl. Mt. unbillichen und mit unwarheit angeben liessen und zudem, das röm. kgl. Mt. allwegen kgl. und erberlichen gegen dem Kg. von Frankenrich gehalten, aber der Kg. von Frankenrich glubd, eyd und ere gegen ime und dem Rich ubersehen zu mermolen.

Doruf ein lange, wytsweyfende geschrift [Nr. 166a] verlesen worden und, sowyt myn gedechtnus begriffen mugen, diser meynung: [40a.] Alß sich der Kg. von Frankrich merken ließ grosser anmutung gegen dem Rych, sig ein hofred on grund, vor deren sich hoch zu bewaren. Dann hernachgands mit warheit befunden werd, daß die Franzosen kgl. Mt. und Rich mit truwen nie gemeynt haben, sunder zuvor und vyl molen glubd, betraeg mit eid und entpfahung deß hl. sacraments uberfaren und nie keinmol gehalten. Darumb sich wer vur inen zu fursehen und kein glaub zu geben sige. Dann sy anders singen dann genotiert, anders lesen dann geschriben, ouch anders reden, dann ir herz ader gemut sige.

Und alß angezeigt die Gulden Bull und eynung Karoli etc.42, dowider er noch sine vorfaren nit geton etc.: Moecht sin, das vor ainigen jaren zwuschen dem Rich und der cron Frankenrich ein betrag, mit dem gulden sigel bevestet, ufgericht worden, deren von wegen des Richs und kgl. Mt. gelebt und dowider nie gehandelt, ouch dodurch der cron Frankrich zu mermolen durch die Ff. des Richs vyl hylf und bystant bewisen, aber hinwiderumbe were der gulden bullen durch die Kgg. von Frankenrich inhalt nie gelebt worden. Dann sy sich allwegen dem Rich also widerwertig gehalten, das röm. Kss. und Kgg. an des Richs hendlen und ouch dem merzug wider die unglaeubigen gehyndert worden, das nit allein dem Rich, sonder gemeyner cristenheit zu merglichem schaden kummen. Und was tractet und betreg man mit inen gemacht, die auch mit entpfahung des hl. sacraments und eidspflicht bevestiget, so haben sy doch allwegen Gots, irer eren, eiden, brief und sigel vergessen und nie gehalten, alß man hienach eigentlich befynden werde.

[40b.] Und beruren die hylf, so der Kg. von Frankrich dem von Gelren vermeynte billichen geton haben und mit erst anzeige, das der sige ein F. des Richs etc.: Hab die gestalt, das das Hm. Gelren sige ein furstentum des Richs, aber Karle von Eckmont, der solich herzogtum occupier, sige kein F. des Richs. Dann im auch solich furstentum keinswegs zustande uß diser ursach, das Gelren gewesen sige der Hgg. von Julch, die das von dem Hl. Rich vermant, entpfangen und getragen und demnach Hg. Karlen von Burgundy mit gehell und verwilligung derzyt röm. Ks. zu koufen geben43, der es auch von dem Rich entpfangen44 und ein gute zyt inhants gehabt, so lang byß obgemelter Karle van Eckmont sich mit lystikeit ingetrungen und ingesetzt hat. Und alß nun soliche gerechti[gkeit] uf Kg. Philipsen, siner Mt. sone, herwachsen, heb er ime zu Hagnaw im bysin des Kg. von Frankrichs botschaft, nemlichen des cardinals von Rowan, die das gesehen und mit keynem wort widerredt, gelihen45, der auch alßbald in Geldren gezogen, etliche steet herobirt und dohin bracht, das er es dem Hl. Rich zu gehorsame bracht hette, wo [nicht] der Kg. von Frankenrich ime zu sinem widerstand hylf geton hette. Uß solichem wol zu vernemen, was der Kg. von Frankrich in disem vall dem Rych zu gut oder ungut getan und gehandelt habe.

So sige auch mit gemeltem Karle von Eckmont, der sich nenne Hg. zu Geldren, ein tractet, bestand und recht ufgericht, gesworen und versigelt, nemlichen Kg. Philipsen vor dem Ebf. zu Koellen rechtes gehorsam zu sin und das er woelle demselben Ebf. byß zu usspruch des rechten vier stett ingeben, die dann in dem tractat benempt.46 Sobald aber Kg. Philips abgezogen, habe er eid und ere vergessen, dem rechten nit nochkummen woellen, auch die vier steet nit ubergeben, das er von sinem hauptman, dem Kg. von Frankrich, dem solichs nit seltzsam, gelert.

[40c.] Und alß witer gemeldet, das der Kg. solich hilf dem van Geldren alß ein Hg. von Meilant, das er von dem Rich entpfangen etc., geton und also billich zugut dem Rich etc., er hebe auch bezalt, was davon zu bezalen etc., sige auch soliche Hm. sin erbliche gerechti[gkeit] von siner großmuter etc.: Doruf sige diser bericht, das das Hm. Meylant on myttel, alß dz kuntlich, dem Hl. Rich zustand und ein manlehen, darumb herdichtlich geredt, das es sin erbliche gerechti[gkeit] sige. Aber wol mug sin, das der Kg. von Frankenrich, do er noch Hg. gewesen, by Kg. Karlen des cleynen zyten solich Hm. gern zu sinen henden gehabt hette und der anschlag, alß derselb Kg. Karle das Kgr. Neapolis innam, das er in sinem heymziehen derzyt das Hm. Meylant solte ingenummen haben im zugut. Were ouch die zyt beschehen, wo im nit durch etliche steend in Ytalia, so sich zusammen teten, fursorg, sich ylents uß dem land zu tund, entstanden. Doch so wurde mit senior Ludovico, Hg. zu Meylant, ein tractat und rachtung angenommen, das er dem Kg. von Frankrich geben ICM und LXXXM ducaten und solte die ansprach des Hm. Meylants gegen im absin. Ist auch demselben Hg. solicher tractat gehalten diser massen, das der Kg. von Frankrich das Hm. Meylant, ouch senior Ludwicum zu sinen handen bracht und uf disen tag in gefengnus haltet. Daruß abermals des Kg. von Frankrich grosser glaub abzunemen und das im zu solichem Hm. kein gerechti[gkeit] geburt.

Und das er sich berumbt des investitiert [!] sin, sige nit on, röm. kgl. Mt. heb sich alles guten zu im versehen, nochdem sy in myndren stant lieb und leyd miteinander gelytten. Und alß er sin treffenliche botschaft bij röm. kgl. Mt. gehabt, tractet und friden zwischen einander ufzurichten, sige under andrem bedacht, des Kg. von Frankrich eynige dochter Claudiam Hg. Karlen, Kg. Philipsen son, zu vermeheln. Und solt röm. kgl. Mt. das Hm. Meylant inen beden, den gemahelen, lyhen pund der Kg. von Frankrich dem röm. Kg. von solicher lyhung geben IICM franken, trugen uf ICM cronen. Und alß das dermossen abgeredt zu Trent47 und beschlossen durch des Kg. von Frankrichs treffenliche botschaft und dornach zu Bloes48 durch den Kg.von Frankreich eigner person ratificiert, mit dem und entpfahung des hl. sacraments angenummen, ouch darnach zu Hagnow in gegenwerty[gkeit] etlicher Kff. und Ff. publiciert, von nuwem widerumb ratificiert und uf dem hl. ewangelio zu halten gesworen, nemlichen durch den cardinal von Rowan, des Kg. von Frankrichs gebornen frund und vettern, und sigel und brief daruber nach aller notturft ufgericht49, doruf er dann obg[emelter] massen den beden gemaheln geliehen und nit dem Kg. von Frankrich50. Dann siner kgl. Mt. gemut nie gewesen, das der cron Frankrich anhengig zu machen, sonder allein das es durch solich heurat uf siner Mt. eniklen, Hg. Karolen, alß einem F. des Richs und also zu dem Rich wider kummen und bliben solt.

Aber in diesem hebe der Kg. von Frankrich sin sigel, brief, ere und eyd groeblichen ubersehen und kurz darnach sin botschaft zu kgl. Mt. in Styrmark geschickt und obgemelten heurat zwischen Hg. Karlen und siner dochter Claudia ufgesagt und abgesagt mit herzalung, das er durch die steend siner cronen und gemeyne lantschaft gebeten sige, sin dochter dem delphin zu vermeheln.51 Doruf er sine theologos und lehrer der geschrift befragt, die ime geraten, das er es wol tun muge zugut siner cronen, dann er der kron Frankenrich gesworen; derselbig eid beneme alle nachgenden eyd, darumb der disen alß nachgenden eyd zu halten nit schuldig sige. Daruf so hette er mussen siner lantschaft zu willen sin, und hette also sin dochter dem delphin vermaehelt. Dodurch dann die lyhenung des Hm. Meylant ir end genummen, quia cessante causa cessaret effectus52, und umb ein nuwe lyhenung dem Kg. von Frankrich [gebeten], dz der röm. kgl. Mt. nit tun woellen, sonder abgeschlagen.53 Daruß clarlich befunden, das es die unwarheit, das er des Hm. Meylants investiert sige, sonder ist die tod und ab.

Zum andren so hebe der Kg. von Frankrich, inmassen obgemelt, stracks noch solichem friden und tracteten Karlen von Eckmont wider röm. kgl. Mt. und das Rych hylf geton.

Und zum drytten das zugesagt gelt der investitur Meylant halber nit uber das halb teil geben und das uberig sich zu geben gewidert.

Uß dem wol zu bedenken, ob röm. kgl. Mt. des gemuts je gewesen oder noch sige, dem Rich abzuziehen und sine erbland zu breyten. Und wol zu bedenken, was in disem fall des Franzosen gemut sige, allein mit herdichten worten Kff. und Ff. von röm. kgl. Mt. als irem haupt abzuwenden, des sich doch sin kgl. Mt. keinswegs zu inen versehe, sonder das sy mer bedenken werden der Franzosen unware, herdichte und betrogne lystikeit. Dann sy singen anders dann notiert, leßen anders dan geschrieben und reden anders dann in irem gemut und herzen ist.

[40d.] Und alß der Kg. von Frankrich in siner instruction melden lassen, das er ein besser Tutsch gegen den Ff., die zu hanthaben, dann der röm. Kg. sige, auch von siner muter tutsch geboren etc.: Sige abermols ein unware herdichtung on grund. Dann mit warheit nit angezeigt werden muge, das er und sine vorfaren dem Rich zu furderung je geneigt gewesen, aber wol zu hyndernus und abzuck. So er aber also ein guter Tutscher und dem Rych getruw, so gebe er billichen dem Rich wider das Delphinat, die Gft. Bononia, das Hm. Burgundi, die Gft. Pickardyen, die stett Arreß, St. Thomas54 und andre, dem Rich zugehoerig, dz er alles occupiert. Aber röm. kgl. Mt., die heb von dem Hm. Burgundy und der Gft. Pictardyen ime ein Michel teyl55 mit dem schwert abgewynnen mussen, und das dem Rych zugut. Daruß wol zu hermessen, welcher der best Tutsch sige. Und so er van der muter tutsch geboren, hebe er doch der Tutschen guter sytten gar wenig an ime, insonders die byßhaer tutscher nation und dem Rych zugutem herschossen sigen.

[40e.] Und alß der Franzoß angezeigt, dz röm. kgl. Mt. an ime nit gehalten, zum ersten einen andren heurat zwuschen Hg. Karolen von Burgundi und deß Kg. dochter von Engellant gesucht etc.: Sige röm. Kg. nit gestendig, von einem beschließlichen heurat gehandelt habe oder das auch vor der zyt, ob der Kg. von Frankrych an ime gebrochen und den heurat mit siner dochter Claudia in Styrmark abgekundet, red hab lassen tun.

[40f.] Zum andren, das röm. kgl. Mt. dem Kg. von Arrogonien etlich lantknecht geschicket, nemlichen sinem veldhauptman Consalvo Ferdinando, dodurch er Neapolis verloren: Do sige nit on, kgl. Mt. hebe gedachtem Consalvo uf VIIIC tutscher knecht zugeschickt alß einem hauptman Kg. Philippen, sins sones, sweher56; und das billichen, dann dem Kg. von Frankrich do57 solichem Kgr. nie kein gerechtigkeit zugestanden sige. Dann es ein lehen von dem stul zu Rom, do im wol geburt, der hl. kyrchen, deren das eigentumb zustot, und dem sweher sin gerechti[gkeit] zu hanthaben. Sige in keynen weg wider die bundnussen und tractet. So sige ouch soliche hylf beschehen, nachdem der Kg. van Frankenrich an dem röm. Kg. mit Geldren bruchig worden und also der anhab an dem Kg. von Frankrich gewesen.

[40g.] Die statt Janua beruren, sige des Kg. von Frankenrich anzeig ein herdichte unwarheit uß disem grund, dz Janua je und dem Hl. Rich zugestanden und von alter ein cammer des Richs sige, das dann die inwoner solicher stat bekennen, den adler gefurt und uf irer munzen den namen Conradi imperatoris munzen und schlagen.58 Deßhalben der Franzosen unwarheit am tag. Dann sy der cron Frankerich nie zugehoert habe. Und das er sy so gnediglichen angenummen sol haben, moecht wol geglaubt werden by denen, so irs wesens unherkundet. Aber die warheit sige, wo sy uberhant haben, das sy frauen und junkfrauen smehen in gesycht der eemannen, und so die das widerfechten, zudem schlagen, ouch kyrchen und kyrchenzierden rauben und dermassen handlen und irem mutwillen und uncristenlichem wesen nicht zuvyl.

[40h.] Zum drytten, das der Kg. von Frankenrich von wegen röm. kgl. Mt., im die ksl. cron zu ubergeben, das er sinem sone zu dem Kgr. Castell und dem Hm. Burgundi helfen solt etc.: Sige ein luter herdichte unwarheit. Dann röm. kgl. Mt. an dem teyl wol wisse, wz er dem Rych und tutscher nation schuldig und pflichtig sige, das er auch zu jeder zyt alß ein frummer, ufrechter, cristenlicher Kg. gehalten mit darstreckung sins lybs und guts und mer, dann sin vermugen gewesen. Sige auch des gemuts und furnemens allwegen gewesen und noch, die ksl. cron und wurde, so uf die Tutschen durch ire redliche taten, warheit und manheit mit strytbarer hant mit swerem blutvergiessen kummen, by den Tutschen zu behalten, mit beger, die Ff., inmassen ire vorfaren getan haben, sich von ime nit wenden, sonder dozu nach irem vermugen helfen wurden und sich vor des Franzosen unwarheit fursehen und die, vor denen sy, ir wyb und kynder nit sicher sin moechten, nit uber sich regieren lassen.

Es were ouch froembd und seltzam zu hoeren, das ein so hochgeboren, edel Kg., der sich der cristenlichst nante, solicher untugend und unwarheyten gebruchen solt. Doch so kgl. Mt. ein gedenken, daß solichs on sin wissen durch anrichtung des cardinals von Rowan, dem das und merers nit zuvyl, beschehe.

Und verrer solich unwarheit witer anzuzeigen, so lege am tag, das das Kgr. Castelle Kg. Philippsen zu stur siner gemahel halb gewesen und das sin sweher, der Kg. von Arrogonia, ine deß on krieg ingesatzt, deßhalben ime deß Franzosen hylf on not.

So heb der röm. Kg., zuvor und ee der Kg. zu Frankenrich Kg. worden ist, das Hm. Burgundi, besonder den meren teyl mit dem swert gewunnen, darumb sich wol solicher unwarheit zu verwundren.

Das aber der Kg. von Frankrich nach der ksl. cronen trachte, werd im nachgenden puncten angezeigt. Und so er dem Rych nit begert abzug zu tun, gebe er billich das wider, so er dem Rich vorhat, wie das hievor [Pkt. 40d] angezeigt.

[40i.] Uf den vierden, das er nie in willen gewesen, wider den stul zu Rom zu handlen, des ein gute anzeig, dz er dem babst helfen, Bononiam herobren, die von der cron Frankrich der kyrchen geben, mit subtyler anzeig guter neygung und exempel siner eltern etc.: Damit das die versamlung auch wissen habe, welhermassen er dem babst geholfen, so habe es dise gestalt, das sich der babst mit dem Kg. von Frankrich geeynet, das er ime solte beholfen sin, Bononiam zu gehorsame zu bringen, das er ime zu tun zugesagt. Und alß sy fur Bononiam kummen, hat der babst woellen hylf von den Franzosen haben. Hat er inen mussen zusagen, allen costen, so uf das hoer goet, es sige mit buchsen, pulver, nicht ußgenummen, zu bezalen, etliche uß Frankrich zu cardinelen zu machen, ime, dem Kg., alle lyhenung der pfrunden im ganzen Hm. Meylant fry ubergeben und zustellen, ouch die annaten der prelaten in Frankrich nachzulassen, das vyl merer und groesser ist, dann ob er Bononiam genummen hette.

Und hat sin, des Kg. von Frankrich, hauptmann59 dem babst solichen glauben gehalten, das er hynder dem babst Johannem [Bentivoglio] und sine soene60 mit dem irem [in] sinen schutz gevurt etc. und dorumb von inen begert XXIM ducaten. Und doch haben sy im nach allerhand teding geben XVIM ducaten.

Und alß er die in sin gewarsame entpfangen, haben sich die Franzosen darzu geschickt, in derselben ußzug in die stat zu fallen, die sackmann zu geben61 und plunderen oder villicht, wo es inen geraten, gar zu behalten.

Aber durch willen des Almechtigen schickung und rat kgl. Mt. raten, so er der zyt in Bononia gehabt62, mit were der burgerschaft sige dz furkummen worden. Solchs sige der truw, wyl und hylf, so er zu dem stul zu Rom habe. qUnd alß der Kg. von Frankrich subtiler meynung anzeigen lassen, das Pentefolien sune an sin wissen sich umb einen zug beworben und fur Bononien kummen, do er aber des wissen worden, heb er sy abgewendt und die sun in sin gefengnus gelegt. Heb wol by unverstendigen ein meynung und dem Kg. von Frankrich wol ein gestalt zu reden, so dz myßraten. Wo inen das aber geraten, het man wol gesehen, mit wz fursatz das beschehen were. So sy auch Bononia durch Karolum magnum alß ein röm. Ks. der kyrchen geben.

[40j.] Nun clerlichen anzuzeigen, das der Kg. von Frankenrich trachte, den babst zu sinem gehorsame und die ksl. cron zu sinen handen zu bringen, do sige die warheit, das er in Frankenrich uf die sinen ein hohe, mergliche stur und schatzung gelegt hab, die inen zu geben nit wol muglich, und inen domit furgeben, das er mit solichem gelt der cron Frankrich solichen nutz und ere schaffen woell, witer und merer dann kein Kg. von Frankrich je getan.

Do sige wol menglichem zu bedenken, das er hoehers noch groesser nit getun mug, dann dise oberste ere und hoeupter ime zuzeziehen.

Das auch solichs sin fursatz und meynung, sige daruß zu vermerken, das hievor und in kurzen jaren nit mer dann dryg franzosische cardinel gewesen. Und als Kg. Karolus, sin vorfar, gan Neapels zogen, hat er den babst [Alexander VI.] vermugt, noch dry franzosische cardinel zu machen und demnach aber dry Franzosen zu cardinel creiert, do nemlich der großmeister zu Rodis [Pierre d’Aubusson] einer.63 

So hab dann jetz in heroberung Bononie der babst aber III Franzosen zu cardinel machen64, alles darumb, das sy den rat der versamlung der cardinelen behaupten und das merteyl haben mugen. Und wo dem Kg. von Frankrich nit intrag beschee, ist wol zu bedenken, das er jetz nach heroberung Janua[e] sinen zug furbas wider die andren stet Ytalie, alß Florenz, Senis, Luca, Pisa etc., und gen Rom oder Neapols tun wurde, dann den Franzosen noch unvergessen, das sy in nechstem vergangnem zug von solichen stetten ob den XXCM fl. ufgehoben; und dann abermals den babst trengen, mer Franzosen cardinel zu machen, domit inen hienach und in sonderheit dem cardinal von Rowan das babst[tum] mit der wal nit entgen mug und also under sich bringen.

Und ob bedacht, das durch den Franzosen geredt, das der babst von dem Kg. von Frankrich nit clagen etc.: Moecht sin, das er und ander steend in Ytalia uß vorcht sich zu beclagen underliessen. So sy aber den ernst von wegen des Richs sehen, wurden sy sich [mit] vylvaltiger clag oeffnen.

Mit beschließlichem begern, solichs zu ere und wolfart [des] Hl. Rich[s] alß frumme Tutschen zu betra[chten], denen der Almechtig strytbar hand und were [gegeben] heb, und die cron, so mit hohem blutvergie[ssen] der Tutschen, irer vorfaren, [gewonnen wurde], und tutsche nation den Franzosen nit hinziehen lassen, dern uber[mut] und unglauben Got der almechtig nit dulden noch vertragen, sunder inen wider den Fran[zosen] sig und gluck geben, der do mit Got dem [Almechtigen] und dem hl. Rich stet [?], in ewikeit amen.

[41.] Nach disem liessen die kgl. raet ein andre schrift [Nr. 167] v[erlesen] uf meynung, dodurch bericht zu geben, das die Kgg. [von] Frankenrich allwegen dem Rych widerwertig, insonderheit dem huß von Burgundi, an dem und [an] kgl. Mt. sy zu vyl molen bruchig und glubd und eid ubersehen hetten.

Zum ersten [Text bricht ab].

Anmerkungen

1
 Gemeint ist hier wohl Balthasar Brennwald, Titularbischof von Troja, nicht Tilman Limperger, der seit 1500 ebenfalls als Weihbischof in Konstanz fungierte (Gatz, Bischöfe II, 83, 427f.; Bischof, Bistum II, S. 514f.). Vgl. allerdings Nr. 713 [Pkt. 5, fol. 60’ – Also der Bf. ... zwei weyhebischof.].
a
–a das ... Tutschen] Einfügung am Rand.
b
–b haben ... herschynen] Korrigiert aus: syn mit gutem willen und gern herschynen.
c
 zedels] Randverm.: a. – Verweis auf Nr. 219.
d
–d Uf ... werde] Randverm.: c.– Danach gestrichen: Demnach uf möntag nach exaudi [17.5.] der ußschutz gemeyner versamlung dise meynung furbracht uf inhalt deß zedels, ut sequitur: Item, das Kff., Ff. und stend der kgl. Mt., auch den Eitgenossen zusagen, von hynnen nit zu scheiden, sunder zuvor entlich zu beschliessen und furzunemen, die kgl. Mt. und teutsche nation by den wurden ksl. cron und die Eitgnossen alß ein gelyd des Hl. Rychs mit trostlicher und statlicher hylf zu behalten und nit [zu verlassen]. [(Irrtümliche) Wiedergabe von Nr. 221 [Pkt. 1] bricht hier ab]. – Randverm.: Vacat.
e
 Nr. 219 (E)] Randverm.: B.
f
 Nr. 221 (D)] Randverm.: D.
2
 Bei der im folgenden wiedergegebenen Resolution handelt es sich um Nr. 222; die Abweichungen sind wohl mit der Wiedergabe aus dem Gedächtnis des Protokollanten [vgl. Pkt. 40 – Doruf ein lange ... diser meynung.] zu erklären. Die Numerierung der Artikel im Protokoll korreliert mit der Zählung in Nr. 221, worauf die Resolution Bezug nahm.
3
 Eigentlich muß der erste Entwurf [Nr. 223] gemeint sein. Die folgende Inhaltsangabe bezieht sich aber eher auf die zweite Fassung [Nr. 226].
g
–g doch ... besoldung] Randverm.: Alß diß gelesen, hub menglich an zu lachen.
4
 Falls tatsächlich ein konkreter Vertrag gemeint ist, kommt aufgrund des angegebenen Zeitrahmens von über 300 Jahren [vgl. auch Nr. 706, Pkt. 4] nur das am 17.5.1187 zwischen Ks. Friedrich Barbarossa und Kg. Philipp II. August von Frankreich geschlossene, mit den Goldbullen beider Herrscher besiegelte Bündnis in Betracht (Appelt, Urkunden, Nr. *1206, S. 475; Cartellieri, Bündnis, bes. S. 112f.; Ders., Weltgeschichte V, S. 501; Opll, Barbarossa, S. 293; Kienast, Deutschland I, S. 236f.). Da der Vertrag nicht mehr vorliegt, kann dessen Bezug auf eine Urkunde Karls des Großen nicht geklärt werden.
h
–h und ... etc.] Einfügung am Rand.
5
 = Giovanni Bentivoglio.
i
 sy zerstören] Schreibfehler, richtig: yr zerstörer.
j
–j von ... und] Einfügung am Rand.
6
 Vgl. Nr. 154, Anm. 12.
7
 Vgl. Nr. 154, Anm. 8.
8
 S. o. Anm. 4.
k
–k So ... gesucht etc.] Einfügung am Rand.
9
 Vgl. Nr. 154, Anm. 10.
10
 Tatsächlich hatte Kg. Maximilian Spanien im Kampf um Neapel militärisch unterstützt (Wolff, Beziehungen, S. 69; Wiesflecker, Maximilian III, S. 119).
11
 Vgl. Nr. 154, Anm. 20.
12
 Gemeint ist wohl der kgl. Rat Dr. Johannes Räbler.
13
 Vgl. Nr. 154, Anm. 9.
14
 Dieser Vorschlag der Stände wurde realisiert. Vgl. Nr. 155 [Parquoy avons retenu ...].
15
 Verzeichnis der Anwesenden siehe Nr. 369 [Pkt. 1].
16
 Gemeint ist wahrscheinlich der sächsische Obermarschall Heinrich von Schleinitz, der 1506 in Friesland war und auch auf dem Leipziger Ständetag im März 1506 in dieser Angelegenheit verhandelte (Schirmer, Untersuchungen, S. 370; Goerlitz, Staat, S. 435f.), nicht der sächsische Hofmarschall Caspar von Schönberg. – Zur Kommentierung des sächsischen Vortrags s. Nr. 370.
17
 = Dr. Johann Krisch, Dekan zu St. Severin/Köln von 1494 bis 1512 (Schmidt-Bleibtreu, Stift, S. 242).
18
 Vgl. Nr. 156.
19
 Vgl. Nr. 157.
20
 Siehe oben, Pkt. 2 [Uf morndes ... kussen bracht.].
l
 abgescheiden] Danach gestrichen: das jeder soliche meynung by im selbs.
m
–m dz ... als] Einfügung am Rand.
21
 Schreibfehler, richtig: 500 [wie in Nr. 371, Pkt. 4].
22
 In dem päpstlichen Schreiben sind Antoine de Gimel und der H. von Marigny [Jean de Sains] als Gesandte genannt.
23
 Liegt nicht vor. Zum Vorgang vgl. Nr. 162, Anm. 3.
n
–n ist ... inzusetzen] Sinngemäß übereinstimmend mit Nr. 162 .
24
 Liegt nicht vor.
25
 Urkunde Kg. Maximilians vom 2.5.1486, worin er die von Ks. Friedrich III. behauptete Reichsunmittelbarkeit der Stadt Mainz (Heinig, Kaiser, S. 199, 662, 1149; Wolf, Doppelregierung, S. 26f.) – sieht man von dessen Mandat vom 15.11.1445, das Mainz als ebfl. Stadt qualifizierte (Druck: Chmel, Regesta, Anhang, Nr. 59, S. LXXVI-LXXVII) ab – widerrief und Ebf. Berthold alle Rechte an der Stadt bestätigte (Druck: Angermeier/Seyboth, RTA-MR I, Nr. 220, S. 215–217). Vgl. Heinig, ebd., S. 662; Wolf, ebd., S. 124; Dumont/Scherf/Schütz, Mainz, S. 230 (Dobras).
26
 Zu den diesbezüglichen Verhandlungen auf dem Kölner RT von 1505 liegen keine Unterlagen vor. Vgl. jedoch Heil, RTA-MR VIII/1, Nr. 208, S. 351 [Pkt. 5]; Nr. 220, S. 363 [Pkt. 5].
27
 Gremp/Grempe: Kleinhändler (Grimm, Deutsches Wörterbuch IV,I,6, Sp. 105; Lexer, Mittelhochdeutsches Wörterbuch I, Sp. 1078).
28
 Gemeint ist wahrscheinlich das Bündnis zwischen Mainz, Worms und Speyer vom 12.8.1293 (Samanek, Regesten, Nr. 295, S. 98f.; Ruser, Urkunden I, Nr. 180, S. 169–171).
29
 Kein Nachweis über das Mandat.
30
 Richtig: Hofgerichtstag zu Speyer (März 1349).
31
 Schreibfehler. Gf. Gerlach von Nassau amtierte von 1346 bis 1353 als schismatischer Mainzer Ebf. neben dem von der Kurie abgesetzten Ebf. Heinrich von Virneburg und regierte nach dessen Tod noch bis 1371. Der irrtümlich genannte Gf. Adolf von Nassau war Ebf. von 1381 bis 1390 (Gatz, Bischöfe I, S. 408–410, 413f.).
32
 Mandat Kg. Karls IV. an Mainz vom 31.3.1349 (Huber, Regesten, Nr. 905, S. 74; Battenberg, Urkundenregesten VI, Nr. 93, S. 65).
33
 Die vorliegenden Privilegienbestätigungen Ks. Sigismunds für die Ebff. von Mainz vom 1.11.1414 (Würdtwein, Nova Subsidia IV, Nr. CII, S. 319–321; Altmann, Urkunden I, Nr. 1269) und 21.12.1429 (ebd. II, Nr. 7513) enthalten keine expliziten Bestimmungen bezüglich der Stadt Mainz. Die Bestätigung für Ebf. Dietrich vom 23.11.1434 bezieht sich dagegen ausdrücklich auch auf die ebfl. Rechte in Mainz (Lünig, Reichsarchiv XVI (Spic. eccl., Forts. I), Nr. LXXXIII, S. 63f.). Gemeint ist hier aber wahrscheinlich das Mandat Sigismunds vom 10.1.1416 an die Stadt (Würdtwein, ebd., S. 345–347; Altmann, Urkunden II, Nr. 1911).
34
 Vgl. das Mandat Kg. Friedrichs an die Stadt Mainz vom 15.11.1445 [s.o. Anm. 25].
35
 Vgl. die Urkunde Kg. Maximilians vom 2.5.1486 [s.o. Anm. 25], die er 1494 noch einmal bestätigte (Dumont/Scherf/Schütz, Geschichte, S. 230 (Dobras)).
36
 Richtig: Hg. Albrecht von Bayern [Nr. 369, Pkt. 1].
o
–o durch ... genant] Einfügung am Rand.
37
 Lesung unsicher; vielleicht – antithetisch zu Birnenstiel – gemeint: Königswort, Königswürde.
38
 Kölner Spruch vom 30.7.1505 (Heil, RTA-MR VIII/1, Nr. 476, hier S. 774f., 776f., Art. 7f., 19–22).
39
 Z. B. Entscheid Bf. Georgs von Trient als kgl. Obmann im Streit der Taxatoren über die Veranschlagung des Getreides vom 24.8.1506 (HStA München, Kurbay. Urk. 7109).
40
 Mit Bericht vom 24.6. teilten Philipp Wolff und Balthasar Mühl Bürgermeister und Rat der Stadt Worms mit, daß der Streit zwischen Hg. Albrecht und Pfgf. Friedrich mechtiglich an kgl. Mt. gestelt und deßhalb wyter handlung nicht zu besorgen sei (Or. Konstanz, St. Johans baptisten tag; StdA Worms, 1 B, Nr. 1927,2, Stück-Nr. 42).
41
 In der verabschiedeten Fassung [Nr. 165] fehlt die Angabe einer konkreten Summe.
42
 Siehe oben, Anm. 4.
43
 Verkauf der Erbrechte auf Geldern durch Hg. Gerhard I. von Jülich-Berg, 20.6.1473 (Druck: Lünig, Reichsarchiv VII (Part. Spec. Cont. I, 2. Abt., Anh., 3. Abs.), Nr. XVII, S. 113–115; Nachweis: Nijhoff, Gedenkwaardigheden V, Nrr. 4f., S. 4).
44
 Lehenbrief Ks. Friedrichs III. für Hg. Karl von Burgund über das Hm. Geldern und die Gft. Zutphen vom 6.11.1473 (Druck: Lünig, Reichsarchiv VII (Part. Spec. Cont. I, 2. Abt., Anh., 3. Abs.), Nr. XVIII, S. 115f. Regest: Chmel, Regesta, S. 660, Nr. 6815).
45
 Lehenbrief Kg. Maximilians vom 4.4.1505 (Regest: Heil, RTA-MR VIII/1, Nr. 76, S. 226).
46
 Vertrag zwischen Kg. Maximilian, Ehg. Philipp und Hg. Karl von Geldern vom 18.8.1494 [Nachweise s. Nr. 166a, Anm. 29].
p
–p und ... cronen] Einfügung am Rand.
47
 Vertrag von Trient, 13.10.1501 (Druck: Léonard, Recueil II, S. 4–7; DuMont, Corps IV/1, Nr. VII, S. 15–17. Regest: Wiesflecker, Regesten III/1, Nr. 12570). Vgl. Richter, Beziehungen, S. 40–44; Wiesflecker, Maximilian III, S. 92; Baumgartner, Louis, S. 141; Le Fur, Louis, S. 128.
48
 Bündnisvertrag zwischen Kg. Maximilian, Kg. Ludwig und Ehg. Philipp, Blois, 22.9.1504 (Druck: Léonard, Recueil II, S. 21–26; DuMont, Corps IV/1, Nr. XXVIII, S. 55f. Regest: Wiesflecker, Regesten IV/2, Nr. 21554, S. 1057); Heiratsvertrag zwischen Hg. Karl von Burgund und Prinzessin Claudia von Frankreich, Blois 22.9.1504 (Druck: Léonard, ebd., S. 26–29; DuMont, ebd., Nr. XXIX, S. 56–58. Regest: Wiesflecker, ebd., Nr. 21555, S. 1057f. Vgl. Tautscher, König, S. 133–135; Roschitz, System, S. 86–88). Vgl. zum Vertragswerk von Blois: Wolff, Beziehungen, S. 76–78; Seneca, Venezia, S. 60–63; Richter, Beziehungen, S. 103–113; Wiesflecker, Maximilian III, S. 127–130; Quilliet, Louis, S. 309–312; Cauchies, Philippe, S. 149f.
49
 Vertrag von Hagenau, 4.4.1505 (Regest: Heil, RTA-MR VIII/1, Nr. 75, S. 222–226); Beeidigung des Vertrags durch Kg. Maximilian und Kg. Philipp von Kastilien am 4.4.1505 (ebd., Nr. 77, S. 227); Berichte der venezianischen Gesandten Vincenzo Querini und Francesco Cappello vom 4.4.1505 (ebd., Nrr. 78f., S. 227–229); Garantieerklärung Kg. Maximilians über die Einhaltung des Heiratsvertrags vom 9.4.1505 (ebd., Nr. 90, S. 243f.). Zum Hagenauer Tag vgl. Bridge, History, S. 218–222; Richter, Beziehungen, S. 116–121; Wurm, König, S. 100–109; Wiesflecker, Maximilian III, S. 135–144.
50
 Vgl. die Lehenbriefe Kg. Maximilians für Kg. Ludwig von Frankreich und für Kg. Philipp von Kastilien als Vormund seines Sohnes Hg. Karl, jeweils Hagenau, 7.4.1505 (Heil, RTA-MR VIII/1, Nrr. 86f., S. 237–240) sowie den Bericht Francesco Cappellos und Vincenzo Querinis vom 9.4.1505 (ebd., Nr. 91, S. 244f.).
51
 Am 31.5.1505 schloß Ludwig XII. für seine Tochter Claudia einen Heiratsvertrag mit Franz von Orléans und setzte sie testamentarisch in den Besitz unter anderem Mailands ein. Vgl. Richter, Beziehungen, S. 132f.; Baumgartner, Louis, S. 145; Bridge, History III, S. 242f.; Le Fur, Louis, S. 160f.; Hollegger, Maximilian, S. 165. Diese Regelung stand in Einklang mit einer Geheimerklärung Ludwigs vom 30.4.1501, wonach jedes Heiratsversprechen für Claudia außer an den Hg. von Angoulême nichtig sein sollte. Seine Erklärung hatte Ludwig noch einmal am 20.2.1504 bestätigt (Roschitz, System, S. 88; Stelzer, König, S. 43; Wiesflecker, Maximilian III, S. 273; Le Fur, Louis, S. 157; Quilliet, Louis, S. 305f.).
52
 Nachweis: Liebs, Rechtsregeln, Nr. C 23, S. 45.
53
 Kg. Maximilian hatte einen entsprechenden Antrag der im Aug. 1506 vorstellig gewordenen frz. Gesandten auf Verhandlungen mit den Reichsständen verwiesen (Auton, Chroniques IV, S. 59–61; Richter, Beziehungen, S. 149; Fuchs, König, S. 115; Wiesflecker, Maximilian III, S. 276f.).
54
 Irrtum des Schreibers. Gemeint ist St.–Omer/Sint–Omaars.
55
 = Großteil (Grimm, Deutsches Wörterbuch VI, Sp. 2170).
56
 = Kg. Ferdinand von Aragon, Schwiegervater Ehg. Philipps.
57
 Schreibfehler; richtig: zu.
58
 Seit dem kgl. Münzprivileg von 1139 trugen die genuesischen Münzen auf der Rückseite als Umschrift entweder „Conradus“, „Conradus rex“ oder – am häufigsten – „Conradus rex Romanorum“ (Lunardi, Monete, S. 13–16; Nachweise: ebd., S. 23–182, 183–191; Ciani, Monnaies, Nrr. 1031–1041).
59
 Gemeint ist Charles II. d’Amboise, Großmeister von Frankreich, frz. Statthalter in Mailand [Nr. 166a, Pkt. 5, fol. 557’].
60
 = Annibale, Antongaleazzo, Alessandro und Ermes Bentivoglio (De Caro, Bentivoglio, S. 632).
61
 = plündern, ausrauben (Grimm, Deutsches Wörterbuch VIII, Sp. 1224f.).
62
 Vgl. dagegen die widersprüchlichen Darlegungen im Entwurf Kg. Maximilians für das RT-Ausschreiben [Nr. 4, Pkt. 7und haben also ... ziehen welle.] und im RT-Ausschreiben [Nr. 5, Pkt. 4Und solch ... bescheyden müssen.].
q
–q Und ... were] Einfügung am Rand.
63
 Vgl. Nr. 166a, Anm. 16.
64
 Vgl. ebd., Anm. 21.