Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

Bestätigen den Empfang ihres Berichts1 und bekunden ihre Freude über den guten Ausgang des Unternehmens, wiewol man nit so wyt gezogen solt sin. Sie haben das Schreiben dem Schultheiß [Niklaus Conrad], der derzeit auf dem Tag zu Schaffhausen weilt, zur Information nachgeschickt. Dort wird über den durch Gesandte an alle Orte überbrachten Vorschlag zum Abschluß einer Einung der Eidgenossen mit Kg. Maximilian sowie über dessen Forderung nach Abberufung der eidgenössischen Söldner aus dem französischen Heer und dessen Bitte um Bereitstellung von 6000 Mann für seinen Romzug verhandelt. Der Kg. veranstaltet ein grossen, mechtigen Rychs tag in eigener person mit grossem volk zu Costenz und, alz wir verstand, uf den tag zu Schaffhusen wartent; wo der nit nach irem gevallen entschlusset, möchtent wir wol anderer widerwertikeit von inen erwarten, alz ir selbs mugent und wussent ze ermessen.2 Befehlen ihnen, nicht weiter vorzurücken, sondern den Abschluß des Schaffhauser Tages und weitere Instruktionen abzuwarten.

Solothurn, 10. Mai 1507 (mentag vor der uffart).

Solothurn, StA , Missivenbuch 1506–1510, AB 1,3, pag. 344–345 (Kop.).

Anmerkungen

1
 Bericht des Solothurner Kontingents in der Lombardei an Solothurn vom 29.4.1507 (Regest: Eidgenössische Abschiede III/2, S. 367).
2
 Aus einem nicht vollzogenen, mit Hinsicht auf das Vorgehen der Adressaten deutlich kritischeren Entwurf des Schreibens (Kop., s.d.; StA Solothurn , Missivenbuch 1506–1510, AB 1,3, pag. 343) geht hervor, daß die kgl. Gesandtschaft am 4.5. in Solothurn vorstellig wurde. Bezüglich des RT heißt es darin: Und ist der röm. Kg. zu Costenz und halt da ein gemeinen Rychs tag mit den Ff. des Rychs, den rychstetten und vast vil volks. Was aber daruß wirt, mugen wir nit wussen.