Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil
[1.] Einwände gegen den zweiten kgl. Einungsentwurf; [2.] Bitte um Akzeptanz der ständischen Änderungen am ersten kgl. Entwurf, Bereitschaft zu Änderungen am ständischen Gegenentwurf. – [3.] Vermerk über die Verabschiedung der eidgenössischen Gesandten zu Beratungen mit ihren Obrigkeiten.
s.l., s.d., jedoch Konstanz, 19. oder 20. Mai 1507.
Wien, HHStA, MEA RTA 3a, fol. 438–438’ (Kop., Überschr.: Antwort der stende uf den andern begriff der eynung mit den Eidgenossen.) = Textvorlage A. Würzburg, StA, WRTA 5, fol. 21’-22 (Kop., Überschr. wie A) = B.
[1.] /438/ Kff., Ff. und stende des Richs haben der kgl. Mt. furgehalten notel der eynung oder vertrags mit den Eidgenossen [Nr. 226] gehort und etlichermaß der noitturft ermessen. Befunden die kgl. Mt. und den stenden des Richs in vil und merteils der puncten nachteylig, beswerlich und unannemlich. Bewegen auch bij inen, wo die also angenomen werden solt, daz solichs kgl. Mt. und den stenden des Richs ein grosse nachrede, verachtung und verwisse, auch eynen abfall im Rich geberen wurd. Es sin auch etliche artikel dermaß gestalt, daz die stend derselben nit annemen konnen.
[2.] Aber gestern habe kgl. Mt. deßhalb auch ein notel [Nr. 223] lassen furhalten, der die stende in ir betrachtung ein cleine enderung getan [Nr. 225], dannocht der kgl. Mt. begriff nit ungemeß, darin sich die stend der kgl. Mt. zu ern und wolgefallen und in betrachtung gelegenheit und irer Mt. furgesatzten willen alles des, so inen eynicher wise moglich und dannocht mer, dan inen wol lydelich oder auch gemeynt gewest, begeben. Hetten wol noch vil, so des Richs ere und noitturft erfordert, darin zu setzen und zu betrachten gehabt, der zuversicht, solt kgl. Mt., nachdem sich dieselb irer furgehalten meynung vast verglichen hett, nit mißfellig, auch den Eidgenossen nit unanmütig gewest sin. Bitten daruf kgl. Mt. undertenigs flys, wo mit den Eidgenossen diser zeit von vertregen oder eynung sollt gehandelt werden, daz ire Mt. ir die gesterige meynung obangezeigt, mit den Eidgenossen zu handeln nit mißfallen lassen woll. Ob aber etlich wort darin weren, die den Eidgenossen beschwerlich sin solten, darin wollen die stend der kgl. Mt. zu eren und gefallen handelung lyden und, waz ichts tunlich wer, sich aller zimlicheyt finden lassen. Daz bitten sie der noitturft und underteniger, guter meynung zu vermerken.
[3.] /438’/ [Vermerk von anderer Hand:] Demnach ist den Eydgnossen erlaubt, anheym zu iren frunden, sich zu underreden, und uber XIIII tag widerzukomen, weiter mit inen zu handeln und zu beschliessen.
Mitler zeit ist doch ferrer gehandelt, wie hernach volgt [Nr. 158, Pkt. G].