Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil
Rudolf von Scharnachtal, Ritter Ludwig von Diesbach und Batt von Bonstetten beanspruchen von ihm die Auszahlung der den verstorbenen Adrian von Bubenberg und Andreas Roll von Bonstetten zustehenden Provisionen für ihre Dienste während seiner Zeit als Hg. von Burgund. Seine Räte haben mit Zustimmung beider Seiten folgende Vereinbarung getroffen: Falls der röm. Kg. das ihm zustehende Hm. Mailand und die Gft. Pavia erobert, will er sich mit Scharnachtal, Diesbach und Bonstetten über ihre Ansprüche verständigen. Falls eine Einigung nicht gelingt, sollen Bf. Matthäus von Sitten und Dr. Thüring Fricker Vollmacht für einen gütlichen Vergleich erhalten und festlegen, welche Summe der röm. Kg. von seinem Einkommen aus dem Hm. Mailand zu bezahlen hat. Falls die Eroberung Mailands und Pavias mißlingt, soll Bf. Matthäus als Obmann gemeinsam mit jeweils zwei Vertretern der beiden Parteien eine gütliche Einigung herbeiführen oder ggf. rechtlich entscheiden. Diese Entscheidung ist ohne Vorbehalt weiterer Rechtsmittel unverzüglich zu vollziehen. Über diese Abrede werden zwei Urkunden ausgefertigt, unterzeichnet von den kgl. Hofkammerräten in Vertretung Kg. Maximilians auf der einen und Batt von Bonstetten für sich selbst und in Vertretung Scharnachtals und Diesbachs auf der anderen Seite, und den beiden Parteien übergeben.
Konstanz, 21. Juni 1507.
Wien, HHStA, Schweiz, Kart. 2, Fasz. 2, fol. 116–118’ (Konz.).