Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

Erinnert an den Beschluß des RT zu einer Romzughilfe, wobei Esslingen mit 11 Pferden und 17 Fußsoldaten veranschlagt wurde, die zum 16. Oktober (St. Gallen tag) nach Konstanz zu entsenden sind. Da er jedoch unverzüglich eine Reitertruppe (geraisigen zeug) benötigt, hat er sich mit Hg. Ulrich von Württemberg über die rasche Zuführung einer solchen Truppe über dessen Anteil am Reichsanschlag hinaus verständigt.1 Damit dieses Unterfangen nicht zum Nachteil der Christenheit, des Hl. Reiches und der deutschen Nation verzögert wird, befiehlt er ihnen, ihren Anteil an der Romzughilfe mit Ausnahme des für ihn selbst bestimmten Bargelds an den Hg. von Württemberg zu schicken, die durch die seinen zu bestellen und zu verdienen.

Konstanz, 1./2. August 1507.

I. (Datum 1.8.1507): Esslingen, StdA, F 307, unfol. (Or. m. S., Vermm. prps./amdrp., Gegenz. Serntein) = Textvorlage A. Nördlingen, StdA, Missiven 1507–1508, Fasz. 1, fol. 234–234’ (Abschrift von A, Verm.: Dabey hat die kgl. Mt. ain credenz auf Jacoben Hainhofer an die stett Speyr, Ravenspurg, Esslingen, Gmund, Swabischen Hall, Hailpronnen, Uberlingen, Wumpfen, Wyl, Aulon [= Aalen] und Pfullendorf in der gemainen form außgeen lassen.2) = B.

II. (Datum 2.8.1507): Stuttgart, HStA, H 53, Bü. 156 (Fasz. 44), unfol. (Kop. mit imit. Vermm. und Gegenz. wie A, Verm. wie B, Adressat des zugrundeliegenden – am 25.8. durch Jakob Heimhofer zugestellten – Originals war Heilbronn). Frankfurt, ISG, Reichssachen II/199, Stück-Nr. 42 (Kop. mit imit. Vermm. und Gegenz. wie A, Adressat des zugrundeliegenden Originals war Speyer [präs. 20.8.]).3

Regest: Rauch, Urkundenbuch III, Nr. 2089, S. 169f.

Anmerkungen

1
 Augsburger Kaufleute äußerten gegenüber dem venezianischen Gesandten Querini, Hg. Ulrich habe sich verpflichtet, über seinen Anteil an der Romzughilfe hinaus 500 Reiter aufzubringen [vgl. Nr. 802, Pkt. 1]. Außerdem nähmen Hg. Heinrich d. Ä. von Braunschweig, der Hg. von Pommern (Pomuler), der junge Hg. [Albrecht] von Mecklenburg, Mgf. Kasimir von Brandenburg-Ansbach, Pfgf. Friedrich und ein weiterer Sohn des pfälzischen Kf., zwei Söhne Mgf. Christophs von Baden und ein bereits in Innsbruck befindlicher junger Hg. von Braunschweig persönlich am Romzug teil (Querini an den Dogen, ital. Kop., Augsburg, 16.8.1507; BM Venedig, Cod. marc. ital. VII/989 (= 9581), fol. 79–81, hier 80’; BFQS Venedig, Cl. IV, Cod. V (= 769), fol. 148–150, hier 149’).
2
 Kredenzbrief Kg. Maximilians für Heimhofer, Konstanz, 3.8.1507 (Kop. mit imit. Vermm. prps./amdrp. und Gegenz. Serntein; StdA Esslingen, F 307, unfol.). Nördlingen ging ein gleichlautendes Mandat zu (Beschluß des Nördlinger Magistrats über eine Antwort an den kgl. Boten vom 27.8.1507 (sexta post Bartholomey); StdA Nördlingen, Mehrerbuch 1501–1508, fol. 172’. Weisung Nördlingens an Ulrich Strauß mit dem Hinweis, daß eine entsprechende Werbung Georgs von Emershofen und Balthasar Wolfs abschlägig beschieden wurde; Reinkonz., donnerstag nach Michels des hl. erzengels tag [30.9.]1507; StdA Nördlingen, Missiven 1507, fol. 89–89’. Kop.; ebd., Missivbücher 1507, fol. 104’-105’).
3
 Ein weiterer Adressat war die Stadt Worms [Nr. 902, Anm. 154].