Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil
[1.] [...]. Er soll den Kg. um eine Entscheidung bitten, ob er die Kgg. von Böhmen und Dänemark und die zur Eidgenossenschaft gehörigen Klöster und Städte zur Leistung der bewilligten Bargeldhilfe auffordern soll oder nicht2; auch wie er es diesbezüglich mit dem Bf. von Freising halten soll, der behauptet, er habe sich mit dem Kg. vertraglich geeinigt.
[2.] Verrer, nachdem dz angeslagen hilfgelt von den stenden langsam ankümpt und noch vil außsteet, ist durch uns uf der kamer beratslagt, das ich alz schatzmaister denen, so soliches hilfgelt noch nit uberlifret hetten, züschreiben, nochmalz zum furderlichisten one verzug bezalten und her uberantwurten sollten. Dieweil wir aber bericht sein, das di kgl. Mt. jetz willens sey, allen stenden im Reich mandaten zü schicken, mit irer anzal zu roß und fuess furderlich anzukümen, wolte uns fur gut ansehen, das ir kgl. Mt. in soliche mandatn inseriern und schreiben hett lassen, das di, so solich gelt noch nit entricht hetten, dasselbig on alles lenger verziehen her uberantwurt hetten gegen irer Mt. quittung. Er muß dann keine eigenen Boten zu den Ständen schicken, was dem Kg. große Kosten erspart. Für den Fall, daß der Kg. dies nicht will, übersendet er die Abschrift eines von den Hofkammerräten für gut befundenen Entwurfes für ein Schreiben in seinem Namen als Schatzmeister an die Reichsstände [Nr. 793]. Dieses könnte zur Kostenersparnis mit den kgl. Mandat verschickt werden. Falls der Kg. dem zustimmt, soll er diese Briefe schreiben lassen und siegeln und zusammen mit den kgl. Mandaten ausgehen lassen.
[3.] Die Gff. von Sonnenberg und Werdenberg haben ihr Hilfsgeld nach Konstanz überwiesen, wollen es aber erst aushändigen lassen, wenn der Romzug beginnt. Da sich andere Stände ein Beispiel daran nehmen könnten, soll er den Kg. zu einem ernsten Mahnschreiben zur unverzüglichen Aushändigung des Geldes sowie der noch ausstehenden, auf dem Kölner RT bewilligten Hilfe an ihn als Reichsschatzmeister bewegen.3
s.l., s.d., jedoch wohl Konstanz, 29. Oktober 1507.4
Wien, HHStA, Maximiliana, Fasz. 18, Konv. 1, fol. 132–132’, 135 (Kop.).