Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil
Bekundet sein Gefallen daran, daß er seinen Anteil an der Reichshilfe gemäß dem Konstanzer Abschied zum 16. Oktober (St. Gallen tag) bezahlt bzw. geschickt hat. In der Erwartung, daß dies auch die übrigen Stände tun würden, hat er mit beträchtlichen Kosten Truppen für den Romzug a–und die Rückgewinnung der verlorenen Reichsgebiete in Italien– angeworben. Bislang sind aber an Reichskontingenten nicht mehr als 1500 Mann zu Roß und Fuß eingetroffen. Seine Erbländer haben ihm zu diesem Unternehmen eine beträchtliche Hilfe zugesagt.1 Er ist deshalb entschlossen, den Romzug zu beginnen und die Sperre der Venezianer und Franzosen gewaltsam zu durchbrechen. Doch ist die vorgesehene Dienstzeit der reichsständischen Kontingente schon zur Hälfte abgelaufen und die verbliebene Zeit zu knapp, um das Unternehmen erfolgreich abzuschließen. Insbesondere wenn die kursächsischen Hauptleute aus dem Feld abziehen würden, würde sich dies auch mit Hinblick auf die anderen Stände negativ auswirken. Er, der Kf., ist dazu zwar nicht verpflichtet, dennoch bittet er ihn, sein Kontingent noch weitere zwei Monate bei ihm zu belassen und seine Hauptleute und Truppen darüber zu informieren. So wellen wir nichts destmynder mitlerzeyt bey unserm hl. vater, dem babst, handlen und practiciren, das er uns die ksl. cron under augen in unser heer schicke, damit wir nit gar gen Rom ziehen bedurfen und solich unser furnemen dest mit ryngerm costen volbringen mugen. Bittet um schriftliche Antwort durch den Überbringer des Schreibens.
[PS] b–Über die erwähnten 1500 Mann hinaus sind weitere 400 Reiter und Fußsoldaten aus dem Reich im Elsaß eingetroffen–.2
Kaltern/Bozen, 24./25. Januar 1508.3
I. (Or., Vermm. prps./amdrp., Gegenz. Serntein, Ausstellungsort Kaltern, Datum 24.1.): Weimar, HStA, Reg. E, Nr. 55, fol. 2–2’ = Textvorlage A. Marburg, StA, Best. 2, Nr. 109, unfol. (alt II, 2, Nr. 57, Schubl. 17).
II. (Or., Vermm. prps./amdrp., Gegenz. Serntein, Ausstellungsort Bozen, Datum 25.1.):Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Ratskanzlei, A-Laden Akten, A 181, Nr. 8, unfol. (m. S., präs. 10.2.1508, Registraturverm.: Feria quarta cinerum [8.3.]1508)4 = B.
III. (wie II., Ausstellungsort Kaltern): Bamberg, StA, B 34 Bamberger Reichskorrespondenz, Nr. 1, fol. 33–34 (m. S., präs. 11.2.1508)5 = C. Dresden, HStA, Geheimer Rat, Loc. 10670/1, fol. 342–342’ (Nachschrift fehlt). Frankfurt, ISG, RTA 22, fol. 37–37’ (Verm.: Peter von Frankfurt, kgl. Mt. bot, praesentavit has litteras sabato post Valentini [19.2.] circa prandium Ao. 1508.)6. Esslingen, StdA, F 307, unfol. (Nachschrift fehlt). Nördlingen, StdA, Missiven 1507–1508, Fasz. 2, fol. 27–28. Leutkirch, StdA, U 4 (präs. 8.2.1508).
IV. (wie II., Datierung: Kaltern, 27.1.1508): Stuttgart, HStA, B 486, Bü. 11, unfol. (Nachschrift fehlt; Adressat: Abt [Konrad] von Rot) = D.
V. (Abschriften): Bamberg, StA, B 34 Bamberger Reichskorrespondenz, Nr. 1, fol. 35–36 (Kop., Adressat: Bf. Lorenz von Würzburg). Nürnberg, StA, ARTA 8, fol. 345–346 (imit. Vermm. prps./amdrp. und Gegenz. Serntein, Adressat: Bürgermeister und Rat der Stadt Schweinfurt, irrtümliche Datierung auf den 15.1.1508).
Regest: Janssen, Reichscorrespondenz II, Nr. 931, S. 742; Rauch, Urkundenbuch III, Nr. 2114, S. 203f. (datiert auf den 22.1.).