Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Nr. 789 Dr. Johann Rehlinger (Prokurator am Reichskammergericht) an Frankfurt a. M.
Unklarheit über das Eintreffen der Ks. und der Ff. zum Reichstag.
Augsburg, 20. Dezember 1511 (samstag St. Thomas des hl. apostel abent)
Frankfurt, IfStG, RTA Bd. 28, fol. 77, Orig. Pap. m. S.
Antwortet auf die (nicht vorliegende) Anfrage Frankfurts in Sachen Reichstag, wiewol ksl. Mt. nach dem ersten ausschreiben [Nr. 775] ungeverlich vor sechs wochen ein ander ermanung an etlich Kff. und ander Ff., auch stende des Reichs ausgeen lassen [Nr. 778], das sich doch sein ksl. Mt. noch bisher Augspurg nie nachner [= näher] dan vor etlichen wochen gen Insprugk getan, aber nichtdestminder von vil Kff. und andern Ff., sunderlich von denjenen, die Augspurg am nehsten gesessen sein, antwurt emphangen, alspald auf sein Mt. herkunft als die gehorsamen zu erscheinen. Darauf dan etwan vil Ff. neben andern stenden hie vor langer zeit herbergen bestellt, aber sich noch bisher hie weder in aigenen personen [noch] durch ir potschaften ganz nit erzeigt haben, also das sich diser zeit des reichstags halber noch nyemants hie enthalt. So ist man auch ksl. Mt. (die sich dan neulicher tag, als die jüngst herkomen potschaft anzeigt, sich zu Mauterbach auf der Stayg [= wohl Mauterndorf] oder ungeverlich umb den Rottenman enthalten und in Steyermarkt zu ziehen willens hat) hie in etlicher zeit nit gewertig und gewiß, das sein Mt. vor disen hl. weichennachten [25.12.11] oder etlich tag darnach nit herkompt. Wird Frankfurt unverzüglich persönlich informieren oder, falls er nicht hier ist, unterrichten lassen, wenn der Ks. sich dem Reichstagsort nähert und auch etliche Stände anwesend sind.
Nr. 790 Dr. Johann Rehlinger an Frankfurt a. M.
Verschiebung des Reichstags auf den 1. März, Aufforderung des Ks. an die schon anwesenden Ff. und Gesandtschaften zum erneuten Erscheinen zu diesem Termin.
Augsburg, 25. Januar 1512
Frankfurt, IfStG, RTA Bd. 28, fol. 79, Orig. Pap. m. S.
Antwortet auf Frankfurts (nicht vorliegende) Anfrage bzgl. des seit langem ausgeschriebenen Reichstags, das gemelter reichstag durch ksl. Mt. aus etlichen ursachen bis auf den ersten tag des monats Marcii nechstkunftig angestellt und darauf von seiner Mt. denyenen, so denselben reichstag, nemblich mein gn. Hh. Mgf. Friderich von Brandenburg etc. und zween Ff. aus der Schlesi in aygner person und sunst etlich Ff., doch nit uber trei, durch ir potschaft gesucht haben, erlaubt worden ist, anheim zu ziechen und darnach auf gemelt zeit zu Augspurg (da sein Mt. auch sein wol) widerumb zu erscheinen. Wird Frankfurt informieren, falls während seiner Abwesenheit bei anderen Personen etwas den Reichstag Betreffendes bestellt worden ist.