Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Torgau, [ca. 25. August 1512]1

Weimar, HStA, EGA, Reg. C Nr. 902, fol. 44a-45a, Kop.

Antwortet auf Boyneburgs (nicht vorliegendes) Schreiben aus Köln vom 18. August (mitwoch nach assumptionis Marie virginis gloriosissime) mit der Mitteilung, was Gf. Philipp von Waldeck-Eisenberg bzgl. der Hgtt. Jülich und Berg angeboten hat, wenn der Landhofmeister der Meinung sei, das dieselb Gf. Philips suchung ain grund hett, lassen unser bruder [Hg. Johann], vettern [Hgg. Georg und Heinrich] und wir uns gefallen, das ir dy sach in gehaim dahyn richtn tet, domit der von Clef [= Hg. Johann III.] euch vom regiment in diser sach gütlicher handlung gestattet und uf willigen tet. Boyneburg solle sich jedoch auf nichts einlassen, ohne vorher erfahren zu haben, welchen Abschied die sächsischen Gesandten in Köln in dieser Sache vom Ks. bekommen werden. Dan sol solchs an ksl. Mt., ehe unsern reten abschid ward, gelangen, möcht ir Mt. nachmals sagen, wo wir dy sach bey irer Mt. gelassen, sy wolt uns erlich und wol davon gehelfen und in gn. bevelh gehabt haben. Falls aus dem Abschied für die Gesandten zu ersehen sei, das eur angeben dem handel dinstlich, so wollet alsdan als fur euch selbs dem von Waldek antwurt geben, wo Clef gutlicher handlung uf euch vom regiment willigen wurd, euers verhoffens bei uns, unserm bruder und vettern daran auch nit mangel sein. Soll die Sache unbedingt geheim halten.

Anmerkungen

1
 Das Schreiben dürfte etwa eine Woche nach dem eingangs erwähnten Brief Boyneburgs entstanden sein.