Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Trier, 12. März 1512

Druck: Harpprecht, Staatsarchiv, S. 280f.

Hat bekanntlich den am Reichskammergericht anhängigen Rechtsstreit zwischen Bf. Reinhard von Worms und der Rst. Worms suspendirt und angestellt, doch meniglich an seinem rechten unschedlich, der meynung, nachdem dieselben sachen aus unser und des Reichs oberkait herfließet, auf dem ytzigen reichstag mitsambt unsern und des Reichs stenden darin zu handlen. Hat daher dem Bf. geboten, seine Forderungen gegenüber Worms auf dem Reichstag vorzubringen und bis dahin gegen die Wormser mit aller rechtfertigung und in ander unguetlich wege genzlichen stillzusteen. Zwischenzeitlich hat allerdings Bf. Reinhard, wie aus seiner beigefügten Supplikation (Nr. 1256) hervorgeht, dargelegt, daß er zum Nachweis seiner Rechte etliche lebende Zeugen heranziehen müsse. Gibt demgemäß Weisung, die Aussagen der Zeugen beider Streitparteien aufzunehmen und damit weiter gemäß der Ordnung des Rechts zu verfahren.1

Anmerkungen

1
 Zu den Verhandlungen über den Konflikt zwischen Bf. Reinhard von Worms und der Rst. Worms auf dem Reichstag 1512 vgl. Boos, Geschichte, S. 114-116.