Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Bestätigung des Empfangs verschiedener Schreiben, Zustimmung zur Weisung an die Gesandten in der Erfurter Streitsache; [2.] Empfehlung, auf eine Ladung des Hg. von Kleve vor den Reichstag zu drängen.

Dresden, 31. August 1512

Orig. Pap. m. S.: Weimar, HStA, EGA, Reg. G Nr. 208, fol. 238.

Konz.: Dresden, HStA, GR, Loc. 8800/1, fol. 182a-185a.

[1.] (...) Hat aus den von Kf. Friedrich und Hg. Johann übergesandten Briefen ersehen, was ihre gemeinsame Gesandtschaft in Köln in der Erfurter und der Jülicher Angelegenheit unternommen hat, was die Kff. von Köln, Trier und der Pfalz geschrieben haben (Nr. 1117) und was Kf. Friedrich darauf geantwortet hat (Nr. 1123). Billigt zudem dessen eilige Weisung an die Gesandten in der Erfurter Sache (Nr. 1637), damit diese endlich eine Antwort bekommen.

[2.] Wir bedenken aber bey uns, das euern lieben und uns ganz schedlich, die gulchische sache bis zu aufbruch des reichstags in vorzug zu stellen lassen, wie euer lieb des bey sich selbs gnugsam ursachen ermessen mogen. Darumb wir bedacht, das es nutz und groß von noten sey, den reten ufs furderlichst gein Collen zu schreiben, bey ksl. Mt. und den stenden des Reichs mit underteniglicher und vleyssiger bitt anzuhalten, das der Hg. von Cleve vor endung des reichstags vor sein Mt. und des Reichs stende durch ein citation, wie sich geburt, erfordert werde, seiner Mt. und des Reichs stende weysung und erkentnis zu gewarten, domit wir allenthalben derselbigen sachen sleunige austrag erlangen mochten, mit anzeygung, dieweil seiner Mt. gemuet darauf sünde, das wir allerseits in der erfurtischen sachen auf seiner Mt. ausgegangen citacion zu erscheinen gedrungen würden, sein Mt. auch nicht fur unzymlich achten, den Hg. von Cleve durch solch seiner Mt. citacion dahin zu dringen, vor seiner Mt. und des Reichs stenden auch furzukomen und austrags gewertig zu sein. Wurde uns denn solchs von ksl. Mt. und den reichsstenden abgeslagen, als wir uns der billicheit nach nicht vorsehen wollen, alsdenn hetten euer liebe und wir sovil mehr glympfs und ursache, unser beschwerung furzuwenden und anzuzeigen, das hilf gegen uns vorstattet würde und uns doch widerumb nicht mochte verholfen werden. Dodurch solte unsers versehens ksl. Mt. sovil mehr zu bewegen sein, uns in diser sachen entschaft zu verschaffen. Und wo euern lieben solchs gefellig, bitten wir, dasselbige oder was euer liebe in diser sache am nützlichsten ermyßt, von unser aller wegen den reten gein Collen ufs furderlichst durch die post zuzuschreiben. Des wollen wir mit euern lieben auch eynig sein, dann derselben euer lieb behegliche willefarung zu erzeigen sein wir geneigt. Geben zu Dresden dinstags nach Augustini Ao. etc. 12.