Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Augsburg, 25. April 1510

Mantua, Archivio di Stato, E/LXI/1: Corrispondenza colla Marchesa Isabella d’Este, Lettere di provenienze diverse, Busta 1893, Nr. 440-441, Orig. Pap. m. S. (ital.).

Hat sich gleich nach seiner Ankunft darum bemüht, die gute Gesinnung Ks. Maximilians gegenüber Mgf.in Isabella zu bewahren und zu vertiefen. Zusammen mit Francesco Peschiera sprach er mit Kf. Friedrich (von Sachsen) über die als Geschenk überbrachten Falken. Der Kf. teilte ihnen Einzelheiten über das Schreiben an Venedig mit und erbot sich, mit dem Ks. und vor allem mit Matthäus Lang zu sprechen. Durch dessen und Sernteins Vermittlung hatten sie dann eine lange Audienz beim Ks., dessen Fragen sie alle in geeigneter Form beantworteten. Davor hatten sie auch mit Girolamo Cassola gesprochen, dem der Hg. (von Ferrara, Alfonso d’Este) aufgetragen hatte, sein Möglichstes für Mgf.in Isabella zu tun. Er (de Preti) gab Cassola zu verstehen, daß es die Mgf.in an treuer Ergebenheit gegenüber dem Ks. nicht fehlen lassen werde. Ebenso berichtete er dem Ks. von ihrer mütterlichen Zuneigung und darüber, daß sie ihren Sekretär Battista Scalona zu Mgf. (Francesco) nach Venedig geschickt habe, um dessen Wünsche zu erfahren. Der Ks. werde darüber ausführlich hören. Ihm (de Preti) und auch Peschiera scheint es so, als ob vom Ks. eine gute Antwort zu erwarten sei. Dieser ließ durch Matthäus Lang antworten, wie dankbar er der Mgf.in für ihre Empfehlung sei. Auch der Gesandte Ferraras (Girolamo Cassola) fand den Ks. sehr geneigt. Daher wird die Angelegenheit wohl einen bestmöglichen Ausgang finden. Mgf.in Isabella möge Cassola für seine guten Dienste danken.