Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Entsendung Hellers zum Reichstag, Erörterung verschiedener Kriterien für die Übergabe der Stadtsteuer an den Ks.; [2.] Verhalten Hellers bei Aufnahme in den Reichstagsausschuß; [3.] Haltung Frankfurts gegenüber einem möglichen Ersuchen um Reichshilfe; [4.] Zeitpunkt der Abreise Hellers; [5.] Ratsbeschluß über die Heller zu erteilenden Weisungen.

Frankfurt, 17. Dezember 1509 – 6. Januar 1510

Orig. Pap.: A) Frankfurt, IfStG, Ratschlagungsprotokoll 1499-1510, fol. 128b-129a.

Kop.: B) Ebd., Reichssachen II Nr. 244, fol. 1b.

[1.] Feria secunda post Lucie virginis Ao. 1509 [17.12.09]: Als die röm. ksl. Mt., unser allergnst. H., ein rychstag uf epiphanie domini [6.1.10] gein Augspurg angesetzt, ist geratschlagt, Jacob Heller zu schicken uf solchen rychstag und ime die statstuer, ksl. Mt. in sein eigen hant zu liebern, bevelhen. [...]

Feria quinta [recte: sexta] in die sancti Thome apostoli [21.12.09]: Uf morgen, sambstag [22.12.09], ein rat verboten und [...] underrede zu haben, ob [...] Jacob Heller die statstuer ksl. Mt. nachfuren soll oder nit, wo ksl. Mt. nit gein Augspurg kome. Item wo er zum usschoß verordent würde, ob er solchs tun solt oder nit. Item ob er in sunderheit von ksl. Mt. besprochen würde, wie er sich dan halten soll.

Feria sexta in die innocentum Ao. domini 1510 [28.12.09]: Nachdem Jacob Heller die stattstuer ksl. Mt. in die hant liebern soll, ime bevelhen, wo ksl. Mt. nit uf den tag gein Augspurg kome, sich nach gelegenheit halten, zu ksl. Mt. zu ryten oder aber andere gefugliche wege zu gedenken.

Item Jacob Heller bevelhen, das gelt zur statstuer under den kaufluten zu Augspurg ufzubrengen, wo aber nit, bey dem rat zu Ausperg solch gelt zu gesynnen, uf die messe wider zu bezalen und ime ein brief an rat mitgeben.

[2.] Item ob Jacob Heller zum usschuß geordent wurde, sich desselben nit weigeren, doch behut sein, ydoch nach gelegenheit zu handeln.

[3.] Item ob Jacob Heller in sunderheit von ksl. Mt., wyll er ein hilfe vom Rych begeren, gefragt wurde, was er vor ein bevelhe von seinen Hh. hette, zu tun oder zu lassen, wo im sunst die hilf in gemein abgeschlagen wurde, ist geratschlagt, die hilf nit genzlich abzuschlagen, sunder noch vermogen, das eynem rat lydlich sey, zusagen.

[4.] Item im rat zu fragen, wan Jacob Heller sich erheben soll, uf den tag gein Augspurg zu ryten.

[5.] B folgt: Conclusio in consilio facta in die circumcisionis domini Ao. 1510 [6.1.10]: Als geratschlagt ist, wie sich Jacob Heller uf dem rychstag zu Augspurg halten soll, dem also zum fuglichsten zu halten und ime die verzeichnus mitgeben und wes ime dinlich ist, auch die alten tornes [= Turnosen] und heller zu der stattstuer mitzunemen. Und ob in dem usschuß, die hilfe zu tun, abgeschlagen wurde, solt er nichtdestamynder die hilf nach vermoge des rats nit abeschlagen.