Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Übersendung einer weiteren ständischen Stellungnahme; [2.] Empfang zweier Briefe; [3.] Empfohlene Ablehnung des Gütevorschlags der ksl. Räte in der Wolfstein-Sache.

Augsburg, 25. April 1510

Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Ratskanzlei A-Laden Akten 126 Nr. 2, fol. 114a u. b, Konz.

Geht davon aus, daß sein durch den Ratsboten Peter Leupold übermitteltes Schreiben vom 20. April (Nr. 552) in Nürnberg eingetroffen ist.

[1.] [...] So haben sich Kff., Ff. und all ander stend des Reichs abermals auf das jungst der ksl. Mt. furhalten einer entlichen antwort, darfur sie die stend halten wollen, entschlossen und die in schriften ksl. Mt. uberantworten lassen [Nr. 113], wie euer weisheit ab der abschrift derselben hieneben vernemen werden.

[2.] [...] So ist mir pey Erharten Goler, eur weisheit poten, ein schrift, am datum haltend sambstag nach misericordia domini [20.4.10, Nr. 553], eritags darnach [23.4.10] mitsambt einem misif an mein gn. H. von Eistet [liegt nicht vor] uberantwort. Des Gn. hat mir nach verlesung derselben schrift zu erkennen geben, das sie in diser handlung müß hinter sich heimschreiben. So schik sich die sachen hie zu einem end, darumb auch nachfolgend, so er anheims kum, dest statlicher und nach noturft darin gehandelt mug werden.

[3.] Nachfolgend, und nemlich auf gestern vor dato [24.4.10], haben die hofret ksl. Mt. dem licentiat Protzer ein missif, der Wolfsteiner handlung welangend [liegt nicht vor], an eur weisheit uberantwort. Und wiewol wir des inhalts hievor wissen gehabt, wie dann vergangner tag mein H., der brobst von St. Sebolt [Dr. Erasmus Toppler], durch sein schrift [liegt nicht vor] eur weisheit deshalb anzeigung getan, haben wir doch dasselbig missif guter meinung eroffent, wie eur weisheit hieneben verwart sehen werden, in dem vertrauen, daran nit wider eur weisheit gehandelt zu haben. Nun sicht unser keiner fur gut an, das sich eur weisheit laut und inhalt ytzigs wegern in die gut einlassen, aus ursachen, die nit alle zu schreiben und doch leichtlich zu wedenken seyen. Und damit auch gemelter Protzer destminder lang vergebenlich hie also zern durf, so habe ich dem poten, auf das fuderlichst anheims zu laufen, wefolhen, dann mein H., der brobst, helt fur ungezweifelt, so die gut von eur weisheit werd geweigert, das alsdann die sachen laut und inhalt des Prozers vertigung an das kamergericht gewisen werd. [...] Datum zu Augschpurg am pfintztag fru nach jubilate Ao. etc. decimo.