Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Befehl, dem Eintritt in fremde Kriegsdienste entgegenzuwirken.

Köln, 19. Juli 1512

Orig. Druck (mit Vermerk des Notars Paul Finck, daß diese Fassung mit dem handschriftlichen Original übereinstimmt)1: Augsburg, StadtA, Literalien Personenselekt Ks. Maximilian I. Fasz. IV, o. Fol., 4 Exemplare; Straßburg, AM, AA 339, fol. 6.

Orig. Pap. m. S. ( p.r.p.s.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: Serntein): Augsburg, StadtA, Literalien Personenselekt Ks. Maximilian I. Fasz. II, fol. 38; Straßburg, AM, AA 339, fol. 1 (Präs.vermerk: Vigilia assumptionis Marie uberantwort Ao. etc. 12 [14.8.12]).

Gruß. Erwirdigen, hochgebornen, lb. neven, ohaimen, Kff., Ff., wolgebornen, edlen, ersamen, andechtigen und lb. getreuen, wiewol wir in verschiner zeyt allenthalben in dem hl. Reich ernstlich geboten haben, das kain kriegsfolk zu roß oder fueß sich bestellen oder ausserhalb des hl. Reichs und in frembde land und gezung fueren sol lassen, sonder unser, auch Kff., Ff. und stende des Reichs annemung und bestellung, die wir dann nach endung des reichstags zu unserm furnemen zu tun willens sein, zu erwarten, so werden wir doch bericht, wie ain merklich anzal zu ross und fuess, solher unser mandat und gebotsbrief unangesehen, sich also in frembde dienst [zu] geben und aus dem hl. Reich zu ziehen, furgenumen haben und täglichen verlaufen. Das uns nit unbillichen befrembdet und zu merklichem misfallen raicht und dermassen zuzusehen und zu gestatten genzlichen nicht gemaint ist. Gebietet deshalb unter Androhung schwerer Ungnade und Strafe sowie der Acht und Aberacht, daz ir allenthalben in eurn Ftt., landen, Hftt. und gebieten verkündet und verschaffet, auch dits unsers mandats glaublich copeyen allenthalben aufslagen lasset und mit ernst darob seyet, das nymand, wer oder wie der genannt sein, zu ross oder fuess sich annemen, bestellen oder ausserhalb des hl. Reichs in frembde dienst und gezung fueren oder gebrauchen lasse, sonder also unser und der stend des Reichs furnemung und bestellung erwarte und hierin allen ernst ankeren und nit ungehorsam erscheinet. Daran tut ir unser ernstliche maynung. Ob aber yemands solh unser und eur gebot verachten und sich, wie obsteet, in frembde dienst bestellen lassen wurd, [gebieten wir, daß ihr] dieselben als unser und des Reichs frevenlich ungehorsamen und verachtern an iren leiben und guetern, wo ir sy ankumet und betretet, strafet und dieselben einziehe[t]. Des geben wir euch hiemit unser macht und g[e]walt, und ir solt damit wider uns oder jemand andern nit gefrevelt, gehandelt oder getan haben. Geben in unser und des Reichs stat Collen am 19. tag dits monats July nach Cristi geburt 1512, unser reiche des röm. im 27. und des hungrischen im 23. jaren.

Anmerkungen

1
 Die Anfertigung dieses Drucks erfolgte offensichtlich aufgrund des Begleitschreibens Ks. Maximilians aus Köln vom 20. Juli 1512, mit dem er das Mandat an Augsburg (bzw. Straßburg) übersandte mit der Weisung, beglaubigte Abschriften davon erstellen und in der ganzen Stadt sowie auf dem Land anschlagen zu lassen, damit niemand sich mit Unkenntnis des Inhalts entschuldigen könne. Orig. Pap. m. S. ( p.r.p.s.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: Serntein): Augsburg, StadtA, Literalien Personenselekt Ks. Maximilian I. Fasz. II, fol. 39 (an Augsburg); Straßburg, AM, AA 339, fol. 5 (an Straßburg).