Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Aufforderung zur Teilnahme am Reichstag; [2.] Drängen zur Eile angesichts der baldigen Ankunft der Gesandten Hg. Johanns III. von Kleve.

Trier, 10. März 1512

Orig. Pap. m. S. (Gegenzeichnung: Renner): Dresden, HStA, GR, Loc. 8800/1, fol. 108.

Kop.: Weimar, HStA, EGA, Reg. E Nr. 58, fol. 3a.

[1.] Hochgeborner, lb. oheim und F., nachdem wir unsern ausgeschrieben reichstag aller sachen gelegenheit nach hie halten werden und in kurzem die Kff. am Rein, auch etlich Ff. und ander stende des Reichs, die sich all verwilligt haben herzukomen, bey uns sein werden, begern wir an dein lieb, mit ernst bevelhend, du wollest von stund aufsin und mitsambt unserm lblibra (Pfund) . oheimen und lb. Kf. Hg. Friderichen zu Sachsen, dem wir gleicherweis schreiben [Nr. 944], her auf denselben reichstag komen, zu helfen und raten furzunemen, das unser und des Reichs notturft ervordert und uns und gemainer teutscher nation zu nutz, gutem und aufnehmen raichet. Wir wollen auch nach euer baider zukunft in der julichischen sachen handeln, wie wir uns vormals gegen dem gemelten unserm oheimen Hg. Fridrichen erzeigt haben. Und darumb so beleib nit aussen, als wir uns zu dir verlassen. Daran tut dein lieb unser maynung und sonder gut gefallen, gnediglich und gutlich gegen derselben zu erkennen. Geben zu Trier am 10. tag des monets Marcy Ao. etc. im 12., unsers reichs des röm. im 27. jarn.

[2.] Nachschrift: Dein lieb wolle sich furdern, dann die Clevischen werden in kurzem bey uns sein, und wer nit gut, das sy lang bey Kff. und Ff. umbgen und practicirn sollten.