Deutsche Reichstagsakten, Reichsversammlungen 1556 – 1662 Der Reichstag zu Regensburg 1556/57 bearbeitet von Josef Leeb

Die Verhandlungen des FR können nicht anhand eines geschlossenen Protokolls dokumentiert werden, da keine der qualitativ infrage kommenden Mitschriften den gesamten Zeitraum des RT abdeckt. Deshalb müssen insbesondere in der Schlussphase wechselnde Textvorlagen herangezogen werden.

Als Hauptvorlage dient das österreichische Protokoll, da es die Verhandlungen von allen aufgefundenen Mitschriften am genauesten, freilich überwiegend ohne Einzelvoten aufzeichnet. Die in Österreich fehlenden Sitzungen werden primär anhand der Würzburger Mitschrift als Textvorlage ergänzt. Da auch Würzburg vorzeitig (9. 3. 1557) abbricht, muss für die letzten Verhandlungstage auf die wenig differenzierten Protokolle von Württemberg und Hessen zurückgegriffen werden, die meist keine befriedigende Wiedergabe der Beratungen ermöglichen. Da diese letzten Sitzungen zudem nicht mehr in die RT-Berichterstattung der Gesandten aufgenommen wurden, können sie insgesamt nur lückenhaft dokumentiert werden.

Aufgrund der wechselnden Vorlagen wird das jeweilige Protokoll für jede Sitzung einleitend angegeben. Die übrigen aufgefundenen bzw. nicht als Vorlage dienenden Mitschriften werden im Variantenapparat berücksichtigt, falls sie Zusätze, Korrekturen oder Kommentare enthalten. Insgesamt ist die überlieferte Protokollierung für den RT 1556/57 sowohl quantitativ wie qualitativ nicht mit der besseren Situation für spätere RTT zu vergleichen1 : Von den acht aufgefundenen Protokollen kommen lediglich zwei als Grundlage für die Dokumentation infrage. Andere Mitschriften umfassen teils nur einen sehr eingeschränkten zeitlichen Rahmen, teils erweisen sie sich, wie bereits erwähnt2 , als eher private Notizen der Gesandten, die nicht zu einem förmlichen Protokoll ausgearbeitet wurden, sondern als Grundlage für die ausführlicheren Berichte an die Ff. dienten und deshalb die Verhandlungen zum Teil wesentlich schlechter wiedergeben als Letztere.

Folgende Protokolle wurden ermittelt3:

1) Das österreichische Protokoll, verfasst von Johann Ulrich Zasius, das in der Anfangsphase des RT jeweils in Abschnitten mit den Berichten der Kommissare an Kg. Ferdinand geschickt wurde4 , liegt in zwei gleichlautenden Abschriften vor: Sowohl bei Österreich A 5  wie auch bei Österreich B 6  handelt es sich um keine originären Reinschriften, sondern um Kopien einer nicht überlieferten Vorlage. Dies belegen die in beiden Abschriften enthaltenen, nicht identischen Verschreibungen, die auf typische Hörfehler beim Diktat zurückzuführen sind. Da das Protokoll nicht nur an Kg. Ferdinand geschickt wurde, sondern auch an Kg. Maximilian von Böhmen und an Ehg. Ferdinand7 , wurden neben der Reinschrift wohl die Abschriften angefertigt8 . Von diesen wird Österreich B als Vorlage verwendet, da sie gegenüber Österreich A weniger Verschreibungen und zusätzliche Korrekturen am Rand enthält, die unklare oder sinnentstellende Formulierungen beheben. Lediglich die wenigen in Österreich B fehlenden Tage (26. 9., 28. 9., 9. 12.) werden aus der anderen Abschrift ergänzt. Bei der österreichischen Mitschrift handelt es sich mit Ausnahme weniger Tage um ein Verlaufsprotokoll, das den Verhandlungsgang im FR sowie die Korreferate mit KR referierend nachvollzieht und dabei einzelne, jedoch bei Weitem nicht alle Voten einbindet, die zudem nicht in der Abfolge der Sessionen, sondern gebündelt nach Parteiungen – meist nach katholischen und CA-Ständen – aufgezeichnet werden. Häufig werden keine Einzelvoten ausgeführt, sondern lediglich die beiden strittigen Positionen zusammengefasst. Vereinzelt fließen Wertungen und Kommentare in das Protokoll ein, das unter österreichischem Blickwinkel formuliert ist. Wie die meisten anderen Kurienprotokolle verzeichnet es die Religionsberatungen mit Ausnahme der konstituierenden Sitzung des Religionsausschusses am 9. 12. 1556 und von zwei Sondersitzungen der katholischen Stände des FR nicht. Das Protokoll9  deckt mit dem Zeitraum vom 23. 9. 1556 – 5. 2. 1557 den RT nicht vollständig ab: Es fehlen die ersten neun Verhandlungstage sowie die letzten sechs Wochen, da beide Abschriften mit 5. 2. 1557 unvermittelt und ohne Angabe von Gründen abbrechen10.

2) Für die in der österreichischen Protokollierung fehlenden Tage in der Anfangs- und Endphase des RT sowie für die Sitzungen des FR-Ausschusses zur Türkenhilfe, an denen die österreichischen Gesandten nicht teilnahmen, dient Würzburg 11  als Textvorlage. Das anfangs von Dr. Heinrich Moß12  verfasste Beschlussprotokoll legt den Schwerpunkt mehr auf die Korrelationen zwischen KR und FR, während es die eigentlichen Verhandlungen des FR meist nur für die jeweiligen Parteiungen zusammenfasst. Die Aufzeichnungen beginnen mit dem 10. 6. 1556, der ersten offiziellen Sitzung des RT, und enden vorzeitig am 9. 3. 1557. Würzburg enthält neben den Mitschriften für den FR im laufenden Protokoll auch die Sonderberatungen der geistlichen bzw. katholischen Stände.

3) Württemberg 13 : Das Protokoll umfasst mit den Eckdaten 11. 6. 1556 (Ankunft der Gesandten) und 19. 3. 1557 (Abreise) zwar annähernd den gesamten RT, es ist als Dokumentationsgrundlage jedoch nicht brauchbar, da es für die Mehrzahl der Sitzungen das Thema nur sehr knapp anspricht und zum eigentlichen Beratungsinhalt mit Nummern auf die RT-Berichte und die Verhandlungsakten verweist. Damit ist es eher als Privataufzeichnung der Deputierten denn als Medium der Berichterstattung oder Information des Hg. einzustufen. Die Mitschrift enthält auch informelle Gespräche der Gesandten mit Verordneten anderer Stände, hingegen fehlen zahlreiche reguläre Sitzungen; manche Beratungstage werden nicht exakt von einander getrennt. Im Gegensatz zu anderen Kurienprotokollen umfasst diese Mitschrift auch die Sitzungen des Religionsausschusses, jedoch ebenfalls nicht vollständig. Für die internen Verhandlungen der CA-Stände verweist sie anfangs auf ein neben prothocoll14 , beinhaltet nachfolgend aber dennoch einige Einträge für dieses Gremium, wenngleich nur knapp und unter Hinweis auf die entsprechenden Berichte.

4) Hessen 15 : Überwiegend von Jakob Lersner eigenhändig, teils von anderen Räten verfasste Mitschrift, die ähnlich wie das Württemberger Protokoll als Privataufzeichnung der Gesandten einzustufen ist, die zusammen und vermischt mit den Konzepten ihrer RT-Berichte, auf welche sich einzelne Protokollteile bezüglich des eigentlichen Sitzungsinhalts vielfach beziehen, in einer Akte als RT-Überlieferung der Gesandten abgelegt ist. Besonders im ersten Teil liegen zwischen den Berichten nur knappe Protokollabschnitte (in den besseren Passagen Berichtsprotokoll, vereinzelt Beschlussprotokoll), die zudem große zeitliche Lücken aufweisen. Mit dem Beginn der intensiveren Verhandlungsphase ab 9. 12. 1556 wurde das Protokoll zwar umfassender, jedoch nicht mehr chronologisch, sondern thematisch strukturiert geführt. Dies hat zur Folge, dass viele Sitzungstage, an denen zwei oder mehr Themen anstanden, doppelt oder mehrfach verzeichnet sind. Wie die Württemberger Mitschrift umfasst Hessen neben den FR-Verhandlungen in einem eigenen thematischen Block einige Beratungen des Religionsausschusses und der CA-Stände, wenngleich dafür eine eigene Mitschrift vorliegt16.

5) Bamberg 17: Als „diarium“ bezeichnetes Protokoll, beginnend mit einleitenden Bemerkungen zur Ansetzung und Verzögerung des RT sowie zur neuerlichen Bevollmächtigung der Bamberger Gesandten nach dem Tod Bf. Weigands am 20. 5. 1556. Bei den folgenden, in Reinschrift verfassten Einträgen vom 10. 6.–8. 12. 1556 handelt es sich für den Teilzeitraum vom 22. 9.–28. 10. meist um wörtliche Abschriften des Würzburger Protokolls. Anschließend fehlen die Sitzungen vom 9. 12.–20. 12. Das Protokoll wird, nunmehr als Rapular, mit dem 21. 12. fortgesetzt und bricht am 14. 2. 1557 vorzeitig ab. Alle Einträge ab 1. 12. sind im Gegensatz zu den vorherigen Abschriften eigenständige Protokollierungen. Die als Rapular überlieferten Abschnitte wurden von zwei verschiedenen Autoren aufgezeichnet, deren Einträge sich zeitlich teils überlappen. Es ist demnach von zwei Protokollanten auszugehen, welche die Sitzungen getrennt aufzeichneten. Insgesamt handelt es sich um ein Berichtsprotokoll, das ohne Voten schwerpunktmäßig die Beschlüsse anhand der Korreferate von KR und FR wiedergibt. In der laufenden Mitschrift sind auch einige Sondersitzungen der katholischen Stände enthalten.

5a) Bamberg A 18 : Nur wenige Ausschnitte für den Zeitraum vom 23.– 28. 11. 1556 als knapp gehaltenes Berichtsprotokoll.

6) Speyer 19 : Ein vom Gesandten Dr. Wendel Arzt verfasstes, gutes Beschlussprotokoll, das allerdings nach einer knappen Einleitung zur Einberufung des RT und zur Anreise Arzts nur die erste RT-Phase vom 10. 6.–30. 9. 1556 umfasst und damit noch vor der Aufnahme der Hauptverhandlungen abbricht.

7) Sachsen 20 : Sehr gutes Verlaufs-, teilweise Votenprotokoll, verfasst vom Gesandten der Hgg. von Sachsen-Weimar, Dr. Heinrich Schneidewein. Das Protokoll beginnt verspätet am 18. 8. und endet mit der Abreise Schneideweins aus Regensburg bereits am 16. 10., es deckt also nur eine kleine Zeitspanne des RT ab. Für diese Phase bildet es die Verhandlungen im Vergleich mit anderen Mitschriften sehr detailliert ab, wenngleich es formal Elemente von Berichten an die Hgg. enthält, die als Adressaten direkt angesprochen werden. Das Protokoll beinhaltet deshalb nicht nur die eigentliche Aufzeichnung der Sitzungen, sondern damit verbunden Kommentare und Erläuterungen sowie Begründungen insbesondere des eigenen Votums direkt im Anschluss an dieses. Neben den Verhandlungen des FR zeichnete Schneidewein auch die Sitzungen der CA-Stände auf21.

Wie oben erwähnt, kommt aufgrund der schlechteren Protokollierung für den FR der RT-Korrespondenz der f. Gesandten beim RT 1556/57 besondere Bedeutung zu. Folgende Korrespondenzen wurden ermittelt: Bff. von Augsburg22 , Bamberg23 , Passau24 , Speyer25 , Würzburg26 ; Johannitermeister27 , schwäbische Prälaten28 . Weltliche Ff.: Bayern29 , Brandenburg-Ansbach30 , Brandenburg-Küstrin31 , Braunschweig-Lüneburg in Calenberg (Erich II.)32 , Braunschweig-Lüneburg in Wolfenbüttel (Heinrich II.)33 , Hessen34 , Holstein-Dänemark35 , Jülich36 , Mecklenburg37 , Pfalz-Neuburg38 , Pommern39 , Sachsen-Weimar40 , Württemberg41 . Gff.: Henneberg42 , Wetterauer Gff. 43 , fränkische Gff. 44 . Als Ergänzung für die lückenhafte Protokollierung der Verhandlungen im FR kommen vorrangig die guten Korrespondenzen der Bff. von Speyer und Würzburg sowie Bayerns, Hessens, Mecklenburgs, Sachsens und Württembergs in Betracht.

In den Bereich des FR gehört daneben die Korrespondenz Kg. Ferdinands I. mit seinen RT-Kommissaren45  Erbtruchsess Wilhelm d. J. von Waldburg, Gf. Georg von Helfenstein und Johann Ulrich Zasius, die sich wegen der persönlichen Teilnahme des Kgs. allerdings auf die Anfangsphase des RT beschränkt. Die Korrespondenz für den RT 46  beginnt mit der ersten Weisung am 1. 7. und endet mit dem letzten Bericht47  am 3. 12. 1556, wenige Tage vor der Ankunft Ferdinands I. in Regensburg am 7. 12. Am intensivsten berichteten die Gesandten in den Monaten September (zwölf Schreiben) und Oktober (13 Schreiben), wobei die Federführung stets bei Zasius lag, wie die neben den Originalen überlieferten Konzepte von dessen Hand zeigen. Viele Berichte an den Kg., die im Zeitraum des bayerischen Reichstagskommissariats anfielen, gingen abschriftlich im Auszug, teils vollständig auch an Hg. Albrecht V., um ihn auf diese Weise in seiner Funktion als Prinzipalkommissar über den Verlauf der Verhandlungen zu informieren48 . Daneben berichtete vorrangig Zasius an Ehg. Ferdinand49  und an Kg. Maximilian von Böhmen50.

Anmerkungen

1
 Vgl. die 17 überwiegend gut informierenden FR-Protokolle für den RT 1582 ( Leeb, RTA RV 1582, 425–432) und die ebenfalls bessere Überlieferung für den RT 1570 ( Lanzinner, RTA RV 1570, 93–98). Generell zur Zunahme des RT-Schriftguts im 16. Jahrhundert: Heil, Verschriftlichung, hier bes. 71–76.
2
 Vgl. die Vorbemerkung zum KR-Protokoll.
3
 Ein in der RT-Überlieferung der Gff. von Henneberg für 1556/57 abgelegter Protokollauszug ohne Jahresangabe für die Tage 1. 12., 2. 12., 4. 12., 5. 12. ist nicht diesem RT, sondern eindeutig dem RT 1550/51 zuzuordnen (Dezember 1550).
4
 Vgl. Bericht von Helfenstein und Zasius an Ferdinand I. vom 26. 9. 1556: Übersenden das Protokoll des Zasius zu den Verhandlungen der letzten drei Tage (HHStA Wien, RK RTA 37, fol. 133–136’. Or.). Die Übersendung der Protokollabschnitte wird auch in den folgenden Berichten erwähnt. Die Autorenschaft von Zasius belegen daneben seine eigenhd. Dorsv. zu den Protokollabschnitten (vgl. Österreich B, fol. 404’, 408’, 416’, 428’ usw.). Die Bitte Helfensteins vom 20. 8. 1556 (Regensburg) um die Abordnung eines regelrechten Protokollanten lehnte Ferdinand I. in der Antwort vom 28. 8. 1556 (Wien) ab: Achten wir unnot sein, das du ain sonnderbar prothocol halltest, angesehen das sonnst ain yeder stanndt des Reichs in Reichs sachen unnd also auch unnsere commissarien, so den Reichs rat von unnsers hauß Österreichs wegen besuechen, [ein] aigen prothocoll haben (Schreiben Helfensteins: HHStA Wien, RK RA i. g. 33b, fol. 293–294’. Or. Antwort des Kgs.: Ebd., fol. 295 f., hier 295’. Konz. Hd. Kirchschlager).
5
  HHStA Wien, RK RTA 39, fol. 305–370’, 527–651 (dazwischen und nach fol. 651 liegt Österreich B).
6
  HHStA Wien, RK RTA 39, fol. 373–525’, 657–733’.
7
 Vgl. Zasius an Ehg. Ferdinand (Regensburg, 15. 2. 1557): Schickt als Anlage die fehlenden Protokolle zu den letzten Verhandlungen. Wird künftig summarisch berichten, biß ich mit dem rechten prothocoll auch gentzlich gefaßt sein unnd dasselb euer f. Dlt. volgennts compliert hinach senden mag (TLA Innsbruck, Ksl. Kanzlei Wien, Auslauf Karton 35 [1557], unfol.; Or.). Der Ehg. hatte sich bereits am 23. 8. 1556 für das Angebot von Zasius bedankt, ihn mit continuation täglicher verständigung aller furfallenden unnd schreibenswirdigen sachen mit wochennlicher information der reichßtagshandlungen, wann die in ganng khomen, zu informieren (ebd., Kanzlei Ehg. Ferdinand, Karton 7, unfol. Konz.). Vgl. Zasius an Kg. Maximilian von Böhmen (Regensburg, 18. 2. 1557): Bezugnahme auf den letzten Bericht an den Kg. und das diesem beigelegte Protokoll (HHStA Wien, RK RTA 38, fol. 478–484’, hier 478. Or.). Daneben wurden neben den Abschriften der Berichte an Kg. Ferdinand (vgl. unten, Anm. 45) auch Protokollausschnitte an Hg. Albrecht von Bayern während dessen Tätigkeit als Prinzipalkommissar geschickt (Ablage: HStA München, KÄA 3176, fol. 136–141’).
8
 Eine weitere Abschrift ist überliefert in HAB Wolfenbüttel, Cod. Guelf. 57 Aug. Fol., fol. 14–130’, 279–298’, 308–377’; wie die beiden anderen Abschriften in Abschnitten abgelegt, auch hier mit den Dorsv. von Hd. Zasius wie in Österreich B. Endet ebenfalls mit 5. 2. 1557.
9
 Neben dem österreichischen FR-Protokoll liegt als Sonderfall das Protokoll der von den niederösterreichischen Ständen an den RT verordneten Gesandten vor (SBB PK Berlin, Ms. germ. quart. 1196, fol. 1–285). Es enthält zunächst die Instruktion vom 11. 3. 1556, sodann die RT-Proposition und anschließend Einträge vorrangig zu den Werbungen und Eingaben der Deputierten um eine beharrliche Türkenhilfe. Daneben sind die Verhandlungsakten zum 1. und 2. HA inseriert. Auf die Beratungen in den Kurien, zu denen die Gesandten keinen Zugang hatten, geht es nicht ein. Die Datierungen sind vielfach nicht korrekt.
10
 Vermutlich war Zasius zu sehr mit anderen Aufgaben beschäftigt, um das Protokoll fortführen zu können Vgl. Zasius an Kg. Maximilian von Böhmen (Regensburg, 27. 2. 1557): Ist aufgrund der Belastung mit Aufgaben für Kg. Ferdinand zu khainer verneren verfassung unnd continuierung ordenlichen prothocolls khomen und kann es deshalb nicht schicken (HHStA Wien, RK RTA 38, fol. 540–546’, hier 540. Or.; präs. o. O., 7. 3.).
11
  StA Würzburg, WRTA 38, fol. 4–248. Spätere Überschr. (fol. 4): Reichs prothocoll, zu Regenspurg anno 1556 gehalten. Hainrichs von Moß, Dr. Zeitgenössische Überschr. (fol. 5): Prothocollum gehandleter Reychs sachen dessen zu Regenspurg anno MDLVI gehaltenen Reychs tags. Die geschlossene Protokollierung beginnt ab fol. 22 (Eintrag für 11. 7.; ab hier Hd. Moß); zuvor sind neben Protokollteilen auch die Würzburger RT-Vollmacht und ein Bericht abgelegt. Protokoll zunächst Rap. mit vielen Korrekturen von Hd. Moß, ab 20. 11. 1556 Reinschr. eines Kopisten; in der Schlussphase teils Schreiberhd., teils Hd. eines anderen Verfassers. Das Protokoll wurde abschnittsweise zusammen mit den RT-Berichten an den Bf. geschickt.
12
 Moß führte das Protokoll wohl bis 26. 10. 1556 (bis dahin von seiner Hd., anschließend Schreiberhd.). Danach erlaubte seine Erkrankung die Teilnahme an den Sitzungen wohl nicht mehr. Moß verstarb am 28. 1. 1557 um 5 Uhr nachmittags, nachdem er seit 1. 3. 1556 als Würzburger Rat am mgfl. Vergleichstag sowie folgend am RT teilgenommen hatte und zuletzt etwa ein Vierteljahr bettlägerig krank war. Er wurde am 29. 1. in der Kirche des Augustinerklosters zu Regensburg begraben  (Eintrag in Würzburg, fol. 193).
13
  HStA Stuttgart, A 262 Bü. 48, unfol. Rap. Überschr.: Prothocollon [!] seu diarium, was teglichen in reichssachen auf dem tag zu Regenspurg in anno 56 furgefallen.
14
 Vgl. Württemberg A, Württemberg B.
15
  StA Marburg, Best. 3 Nr. 1247, fol. 1–163’. Rap. Überschr.: Prothocoll aller sachen und handlungen jetziges reichßtags tzu Regenspurgk etc. Darunter von anderer Hd.: Angefangen am 10. Junii anno 56.
16
 Vgl. Hessen A.
17
  StA Bamberg, BRTA 37, fol. 2, 7 f., 29–30, 32’–34’, 69–78, 99–106, 123–126, 130 f., 139, 145’, 152–154, 162–165, 173–176, 232–238’, 251–252’, 261–264, 295–306’, 329–333. Es handelt sich um einen chronologisch geordneten Akt, in dem zwischen den einzelnen Protokollabschnitten die zugehörigen Aktenstücke und Supplikationen eingereiht sind. Dies erklärt die Lücken zwischen den Protokollteilen.
18
  StA Bamberg, BRK 5, unfol.
19
  GLA Karlsruhe, Abt. 78 Nr. 1207, fol. 1–123 passim. Reinschr. Ähnlich wie in Bamberg liegen bei den Protokollabschnitten die jeweils zugehörigen Aktenstücke.
20
  HStA Weimar, Reg. E Nr. 179, fol. 54–56’, 97–132, 141–148, 152–189: Insgesamt 13 Protokollabschnitte, nicht durchgehend chronologisch abgelegt, davon 11 in doppelter Ausführung als Konz. und in Reinschr. Das Protokoll für 18. 8. (fol. 54–56’) liegt abschriftlich auch in Reg. C Nr. 959, fol. 4–5’.
21
 Vgl. Sachsen A und B.
22
  StA Augsburg, Hst. Augsburg MüB Lit. 1111, unfol. passim: 4 Berichte aus der Anfangsphase (10. 9.–29. 10. 1556), da Bf. Otto Truchsess sich seit 28. 11. persönlich in Regensburg aufhielt; keine Weisungen.
23
  StA Bamberg, BRK 5, unfol. (je 3 Berichte und Weisungen; ungeordnet und unvollständig); 1 zusätzlicher Bericht ebd., BRTA 38. Zeitraum: 7. 8. 1556–28. 2. 1557.
24
  HStA München, Passauer Blechkastenarchiv 4 Nr. 43 (neu 20), unfol.: Trotz lückenhafter Überlieferung zahlreiche Berichte, dagegen nur 5 Weisungen. Zeitraum: 19. 8. 1556–11. 3. 1557.
25
  GLA Karlsruhe, Abt. 78 Nr. 1405, fol. 18–56’ passim (Berichte bis 1. 7. 1556); ebd., Nr. 2222, fol. 30–456 passim (alle folgenden Berichte und die Weisungen): Zahlreiche Berichte des Gesandten W. Arzt, dazu 1 Bericht des Kurkölner Deputierten M. Glaser. 7 Weisungen Bf. Rudolfs. Zeitraum: 22. 4. 1556–9. 2. 1557.
26
  StA Würzburg, WRTA 39, fol. 72–428’: Dabei auch die RT-Korrespondenz der fränkischen Einungsstände insgesamt mit ihren Verordneten beim Vergleichstag im Markgrafenkrieg und wenige anderweitige Schreiben. Sehr dichte Abfolge der Berichte (Mai bis Juli 1556 jeweils 8 Berichte) und relativ zahlreiche Weisungen, jedoch eingeschränkter Berichtszeitraum vom 23. 4.–24. 12. 1556 (Ankunft des Bf. am 30. 12. 1556).
27
  GLA Karlsruhe, Abt. 90 Nr. 17, unfol.: Nur 1 Bericht des bfl. Straßburger Kanzlers Welsinger, der den Johannitermeister am RT vertrat.
28
  HStA Stuttgart, B 515 Bd. 85, fol. 149, fol. 219 f.: 1 Bericht des Gesandten von Hausen und 1 Weisung Abt Gerwigs von Weingarten und Ochsenhausen.
29
  HStA München, KÄA 3176, fol. 174–203’: Konzz. der Berichte v.a. Perbingers; KÄA 3177, fol. 44–45, 454–523’, 550–551’: Orr. dieser Berichte sowie Weisungen Hg. Albrechts. Berichtszeitraum: 11. 6.–24. 11. 1556. KÄA 3180, fol. 1–30’: Berichte Hundts im Or. und Weisungen des Hg. an Hundt im Konz. Berichtszeitraum: 15. 2.–5. 3. 1557. Druck: Mayer, Hundt. Korrespondenz insgesamt benutzt bei Heil, Reichspolitik. Die Berichte der bayerischen Kommissare beim Vergleichstag im Markgrafenkrieg sowie diesbezügliche Schreiben von Zasius an den Hg. sind abgelegt in HStA München, KÄA 4538 und 4539 passim.
30
 Nur sehr wenige Berichte und Weisungen verstreut in StA Nürnberg, AKTA [!] 4b, unfol., und AKTA 5a, unfol. passim. Zeitraum: 12. 6. 1556–6. 3. 1557.
31
  GStA PK Berlin, I. HA Rep. 10 Nr. Y Fasz. N, fol. 1–8’: 2 Berichte (25. 12. 1556, 2. 1. 1557).
32
  HStA Hannover, Cal. Br. 11 Nr. 91, fol. 1–3: 1 Bericht vom 23. 7. 1556.
33
  StA Wolfenbüttel, 1 Alt 1A Fb. 1 Nr. 20/I, fol. 185–187’, 208 f.; Nr. 20/II, fol. 1–2’, 120–125, 148 f., 182–184’: 3 Berichte und 2 Weisungen. Zeitraum: 22. 1.–6. 3. 1557.
34
  StA Marburg, Best. 3 Nr. 1245, fol. 1–274’: Orr. der Berichte und Konzz. der Weisungen. Die Konzz. der Berichte liegen vermischt mit dem Protokoll in Nr. 1247 passim. Orr. der Weisungen in Nr. 1248 passim (dabei zahlreiche anderweitige Korrespondenzen und Beilagen). Berichtszeitraum 10. 6. 1556–12. 3. 1557. Im Januar (je 10 Berichte und Weisungen) und Februar (12 Berichte) sehr dichte Korrespondenz.
35
 RA Kopenhagen, TKUA RD B, GR 123, 124 jeweils passim (mit Aktenbeilagen): Berichte des kursächsischen Gesandten F. Kram an Kg. Christian III. von Dänemark, Hg. von Holstein. Zeitraum: 30. 8. 1556–13. 3. 1557.
36
  HStA Düsseldorf, Kleve-Mark, Akten 3927, fol. 1–3’: Nur 1 Bericht der Gesandten vom 7. 9. 1556 (nicht aus Regensburg, sondern aus Amberg). Fragment einer Weisung des Hg. vom 22. 9.: Ebd., fol. 7. Wenige weitere Weisungen ausschließlich zu Privatsachen (Konflikt um Rietberg): HStA Düsseldorf, NWKA IX Nr. 17.
37
  LHA Schwerin, RTA I SchwR 50 Fasz. 3, fol. 54–77’: Nur wenige (4), jedoch relativ umfangreiche Berichte des Gesandten Drachstedt an Hg. Johann Albrecht mit vielen Hintergrundinformationen und Kommentaren. Zeitraum: 30. 10. 1556–12. 1. 1557. Keine Weisungen.
38
 Da Pfalz-Neuburg nicht am FR teilnahm, ist nur wenig Korrespondenz (Berichte der Neuburger Gesandten Kraft von Vestenberg und Fröhlich) vorrangig zum Sessionsstreit mit Bayern [Nr. 563], teils auch zur Supplikation gegen Augsburg [Nr. 562] überliefert: HStA München, K. blau 271/12, 112/4, 334/3 passim.
39
 Hauptüberlieferung: AP Stettin, AKS I/163 passim, AKW 36, fol. 20–66. Einzelberichte oder Duplikate in AKS I/162, fol. 7–30; AKW 104 passim. Korrespondenz der Gesandten Otto und Wolde mit den Hgg. Barnim und Philipp. Wohl aufgrund der weiten Entfernung wenige, dafür relativ umfang- und inhaltsreiche Berichte. Zeitraum: 7. 8. 1556–24. 2. 1557. Nur 4 sehr knappe Weisungen beider Hgg. überliefert.
40
 Hauptüberlieferung: HStA Weimar, Reg. E Nr. 179, fol. 92–93, 231–398a’ (Weisungen im Or., nur jene an von der Tann in Kop.; Berichte in Kop. oder Konz.) und in Reg. E Nr. 180, fol. 21–66’, 77–281’ (Berichte im Or., dabei 2 Weisungen im Konz.). Wenige verstreute Berichte und Weisungen in Reg. E Nrr. 181 und 183 passim. Zeitraum: 9. 6. 1556–15. 3. 1557. Umfassende Berichterstattung der wechselnden Gesandten mit Hintergrundinformationen und Kommentaren. Benutzt bei Wolf, Geschichte.
41
 Hauptüberlieferung: HStA Stuttgart, A 262 Bü. 51, fol. 1–427a’ (Berichte und Weisungen im Or.); Bü. 48, unfol., und Bü. 49, unfol. jeweils passim (Konzz. sowie wenige Kopp. der Berichte und Weisungen). Berichtszeitraum: 14. 6. 1556–19. 3. 1557 mit einer Unterbrechung von Anfang Januar bis Anfang Februar 1557 (persönliche Anwesenheit des Hg. am RT). Ausführliche und informative Berichte zu allen Verhandlungsfeldern des RT mit guten Referaten, teils mit Kommentaren und Aussagen zu informellen Gesprächen mit anderen Gesandten. Korrespondenz insgesamt ediert (überwiegend regestiert) bei Ernst IV passim.
42
  StA Meiningen, GHA II Nr. 51 passim: Wenige Berichte zunächst des Deputierten Kistner, sodann nach dessen Abreise von Gesandten anderer Stände mit großen zeitlichen Lücken. Zeitraum: 2. 6. 1556–21. 1. 1557, dazu Abschlussbericht vom 26. 3. 1557 (in GHA II Nr. 52, fol. 16–17’). Nur 4 Weisungen überliefert.
43
 Hauptüberlieferung: HStA Wiesbaden, Abt. 171 R 421, fol. 178–463 passim: Berichte teils im Or., teils in Kop. Daneben verstreute Einzelberichte in Abt. 171 R 425; Abt. 171 C 1727; Abt 150 Nr. 1689; Abt. 170.III Dillenburger Korrespondenz 1556, Fasz. 2; StA Marburg, Best. 81A Rubr. 182 Nr. 4. Zeitraum: 26. 4. 1556–14. 2. 1557, mit großen zeitlichen Lücken. Nur 1 Weisung erhalten.
44
  StA Ludwigsburg, B 113 I Bü. 64, unfol. (1 Bericht in Bü. 86, unfol.): Ingesamt 11 Berichte des Gesandten Plattenhardt, gerichtet an Reichserbschenk Karl von Limpurg für die fränkischen Gff. Zeitraum: 28. 6. 1556–15. 1. 1557. Schwerpunkt auf der Sessionsfrage, jedoch nicht darauf beschränkt. Keine Weisungen überliefert.
45
 Überlieferung chronologisch geordnet in HHStA Wien, RK RTA 36, fol. 320–527’; RK RTA 37, fol. 1–357’; RK RTA 38, fol. 1–165’ jeweils passim. Der Großteil der Berichte ist im Or. wie im Konz., teils auch in Kop. überliefert. Die Weisungen des Kgs. sind dagegen nicht vollständig und nur als Konzz. (Hd. Kirchschlager) erhalten. Einige Berichte auch in HAB Wolfenbüttel, Cod. Guelf. 57 Aug. Fol., fol. 678–735’ passim. Auswertung der Korrespondenz bei Laubach, Ferdinand I., 151–166; Bundschuh, Religionsgespräch, 126–164 passim.
46
 Davon strikt getrennt geführt und abgelegt wurde die Korrespondenz des Kgs. mit seinen Kommissaren beim Vergleichstag im Markgrafenkrieg. Berichtszeitraum: 16. 2.–3. 10. 1556.: HHStA Wien, RK RA i. g. 33b, fol. 1–349 (mit Akten und Eingaben als Beilagen). Wenige Weisungen auch in HHStA Wien, Brandenburgica 10 passim.
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 Dazu kommt ein späterer Bericht nur von Zasius nach dem Ende des RT vom 21. 3. 1557, formuliert nach der Abreise des Kgs. aus Regensburg am 16. 3. (HHStA Wien, RK BaR 5a, fol. 232–236’. Or.).
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 Schreiben der kgl. Kommissare an den Hg. vom 17. 8.–15. 11. 1556 mit ihren beigelegten Berichten an den Kg.: HStA München, KÄA 3176, fol. 33–172’ (dabei auch einige originäre Berichte von Zasius an den Hg.).
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 Nur wenige Berichte überliefert in TLA Innsbruck, Kanzlei Ehg. Ferdinand, Karton 7, unfol.; mit einigen Berichten schickte Zasius auch Auszüge aus den Schreiben an Kg. Ferdinand und aus seinem RT-Protokoll. Zasius korrespondierte vor und während des RT auch mit Lgf. Philipp von Hessen (StA Marburg, Best. 3 Nr. 1411, 1412), da dieser sich ihm gegenüber wiederholt allerhannd vertraulicher eröffnung gebraucht habe. Zasius hielt den Kontakt mit unverfänglichen Berichten aufrecht, um vom Lgf. ettwas zuerlernen oder abzunemen, dessenn man ettwa sonnst so zeittlich nicht gewaaren möcht (an Kg. Ferdinand; Regensburg, 28. 10. 1556: HHStA Wien, RK RTA 37, fol. 331–333, 353’, hier 331. Or.).
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 Nur wenige Berichte überliefert in HHStA Wien, RK RTA 37, 38; ebenfalls mit beigelegten Auszügen aus den Schreiben der Kommissare an Kg. Ferdinand. Kg. Maximilian wurde daneben von Gf. Georg von Helfenstein in einigen Berichten informiert (überliefert in HHStA Wien, Kriegsakten 15 Konv. 1 passim).