Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil
Der röm. Kg. beabsichtigt, den Ungläubigen Widerstand zu leisten und die dem Hl. Reich verlorengegangenen Gebiete zurückzugewinnen. Dafür ist jedoch die Erlangung der Kaiserkrone Voraussetzung, wie dies der Kg. allen Kff., Ff. und Ständen des Reiches mitteilen ließ.1 Papst Alexander hat ihm zu diesem Zweck auch das vom Kardinallegaten Raimund [Peraudi] eingesammelte Jubelgeld zur Verfügung gestellt.2 Doch verhinderte der Krieg im Reich3 den Romzug. Dennoch konnte der Kg. viele dem Reich entzogene Gebiete zurückgewinnen und die Ungehorsamen befrieden4; der upror in dem Ryke5 ist seiner Entscheidung anheimgestellt. Der Kg. beabsichtigt nach wie vor, den Romzug zur Erlangung der Kaiserwürde zu unternehmen, und wünscht zu diesem Zweck die Aushändigung des in Lübeck eingesammelten Jubelgeldes. Falls die Stadt von anderer Seite deshalb belangt werden sollte, wird er sie in dieser Sache vertreten. Der Gesandte ist bevollmächtigt, dem Magistrat wie anderen Reichsstädten, die das Jubelgeld bereits ausgehändigt haben, einen kgl. Schadlosbrief ausstellen.6 – Der Rat hat den Vortrag angehört und gibt darauf dem Gesandten Antwort7.
s.l., s.d., jedoch act. Lübeck, 5. März 15078.
Lübeck, StdA, ASA Ex. 2295, unfol. (Rapular).