Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

[1.] Bestätigen den Eingang seiner Berichte vom 24. und 28. Januar1. Er soll gegenüber Kg. Maximilian erneut ihre Verbundenheit und Treue bekunden. Was die kgl. Vorschläge angeht2, soll er wie zuvor beteuern, daß Venedig im Herzen bereits mit dem röm. Kg.verbündet ist. Konkret sollte man sich in der derzeitigen Situation aber vor allem der Position Kg. Ferdinands von Aragon versichern. Die venezianischen Gesandten in Neapel haben berichtet, daß der kgl. Gesandte Bf. [Christoph] von Laibach auf dem Rückweg zu Kg. Maximilian sei, wie es heißt, mit geheimen und wichtigen Informationen, die auch auf diese Materie Bezug haben. Er soll den röm. Kg. versichern, daß sie sich an seine großzügigen Angebote erinnern und davon überzeugt sind, daß er nichts unternehmen wird, was der Republik schaden könnte.

s.d., jedoch Venedig, 9. Februar 1507.

Venedig, AS, Senato, Deliberazioni (Secreta) 1504–1506 (reg. 40), fol. 229–229’ (ital. Kop., Randverm.: Ser Laur[entius] Iustiniano, ser Aloysius de Mollino, consiliarii; ser Marcus Bollani, ser Hier[onymus] Georgio, eques, ser Franc[iscus] Tronus, ser Leon[ardus] Mocenigo, ser Petrus Duodo, sapientes consilii; ser Hier[onymus] Quirino, ser Petrus Victuri, ser Marinus Georgio, Dr., ser Ant[onius] Iustiniano, Dr., sapientes t[erre] firme. Verm. am Textende: De parte: 154).

Anmerkungen

1
 Liegen nicht vor, siehe jedoch Anm. 2.
2
 Laut zwei im Senat abgelehnten Entwürfen für eine Weisung an Pasqualigo berichtete der Gesandte am 28.1. über den Wunsch Kg. Maximilians nach einem Bündnis mit Venedig mit der Zielsetzung eines Einmarsches in das Hm. Mailand und über das Drängen der niederländischen Gesandten am kgl. Hof nach Erscheinen Kg. Maximilians in den burgundischen Erblanden. Im Entwurf Veniers wurde der Vorschlag zu einer Invasion Mailands unter Hinweis auf die Gefährlichkeit eines solchen Unternehmens und die unabsehbaren Konsequenzen zurückgewiesen. Voraussetzung für eine ernsthafte Erörterung des angeregten Bündnisses war die Einbeziehung Kg. Ferdinands von Aragon (ital. Kop., Verm.: Ser Andreas Venerio, consiliarius. – De parte: 7 [Verm. über Neinstimmen und Enthaltungen fehlt.]; AS Venedig, Senato, Deliberazioni (Secreta) 1504–1506 (reg. 40), fol. 228’-229). Laut dem Entwurf Giorgio Emos sollte Pasqualigo Kg. Maximilian der unverbrüchlichen Treue Venedigs versichern. Ein Einmarsch nach Mailand wurde jedoch mit dem Bedürfnis Italiens nach Frieden als unvereinbar erachtet. Im übrigen wurde ebenfalls auf die Rückkehr des Bf. von Laibach zu Kg. Maximilian verwiesen (ital. Kop., Verm.: Georgius Emo, sapiens t[erre] firme; Verm. am Textende: De parte: 5. De non: 8. Non sync[eri]: 3; ebd., fol. 229’).