Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

[1.] Einung der Eidgenossen mit Reichsoberhaupt und Reichsständen; [2.] Unterlassung und Unterbindung von Feindseligkeiten gegen Kg. und Reich; [3.] Beitrag zum kgl. Romzug; [4.] gute nachbarschaftliche Beziehungen zu den Angehörigen des Reiches; [5.] Verpflichtungserklärung.

s.l., s.d., jedoch Konstanz, wohl 25. Juni 1505.1 

Wien, HHStA, MEA RTA 3a, fol. 475–475’ (Kop., Überschr.: Notel des revers der Eydgenossen.) = Textvorlage A. Wien, HHStA, Schweiz, Karton 2, Fasz. 2 (Kop., Dorsalverm.: Revers der Aydgenossen gegen bestetigung ihrer freihaiten.) = B. Würzburg, StA, WRTA 5, fol. 38’ (Kop.) = C.

[1.] /475/ Wir, die gemeinen Eydgenosschaft von stetten und landen etc., bekennen mit diser geschrift, als wir dann on alles mitl dem Hl. Röm. Reich zugehorig sind, von welhen wir och nit zu kommen pillichen willen haben, sonder bey solhem wie unser altvordern ufrecht beliben wellen und dem zugut, och herlichem enthalt tutscher nation, Got dem almechtigen zu lob, merung fryds, ruwen und gemaines nutzes mit dem allerdurchleuchtigisten, hochmechtigisten, unuberwyntlichisten F. und H., H. Maximilian, röm. Kg., unserm allergnst. H., och irer Mt. nachvolger am Rich, den Kff., Ff. und stenden vermelts Richs uns in diser nachvolgenden form gutlich vertragen haben:

[2.] Zum ersten, das wir all fur uns und unser nachkomen gemain und sonderlich derselben kgl. Mt. und dem Hl. Reich widerwertig nit sin wellen noch yemand, der solh zu tun understuend, hilf, beystand noch anhang beweisen, sonder dem, wo das durch unser land oder lut zu tun wurd furgenomen, widerstan.

[3.] Darzu ir kgl. Mt. die ksl. cron, doch uf ir Mt. und des Reichs cost und versoldung, zu erlangen getreulich verhelfen, wie sich das alles unsern eren nach gepurt, alles getruwlich und ungeverlich.

[4.] /475’/ Es sol och zwischen dem Hl. Reich und des verwondten, uns und unsern verwondten gueter nachpaurschaft und gemeinschaft mit treuem handl und wandl, kauf und verkauf gebraucht werden, alles on besorg leibs und guts, wie das aines jeden teils und der sinen notdurft erfordert.

[5.] Disen vertrag wellen wir och bey guten treuen ufrecht und stet halten, dem anhangen und gnug tun, dann och unser allergnst. H., der röm. Kg., Kff., Ff. und stende des Hl. Reichs uns zugesagt haben, uns dabey und bey dem unsern gnediglich beleyben ze lassen.

Anmerkungen

1
 Gemäß Nr. 250 [Pkt. 1]. Vgl. allerdings Nr. 249, Anm. 1.