Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

Der kgl. Truchseß Leonhard Lang und Hans Blarer [Konstanzer Patrizier] haben dargelegt, daß sich Schloß und Dorf Güttingen im Hegau mit allen zugehörigen Rechten und Besitzungen seit über 100 Jahren als Reichslehen im Besitz der Blarer befinde.1 Der ebenfalls von Kg. Maximilian belehnte2 und inzwischen verstorbene Ulrich Blarer habe jedoch ohne kgl. Zustimmung Güttingen an Frischhans und Hans Jakob von Bodman verkauft3 und damit eine unbefugte Änderung vorgenommen. Er habe deshalb das Lehen verwirkt, Güttingen sei an den Kg. heimgefallen. Belehnt auf deren Bitte Lang und Blarer mit Güttingen, vorbehaltlich der Rechte von Kg. und Reich. Die beiden Lehnsträger leisteten den üblichen Eid.

Konstanz, 20. Juli 1507.

Wien, HHStA, Reichsregisterbuch TT, fol. 84 (Auszug).

Regest: Bodman, Geschichte, Nr. 936, S. 269 (fehlerhaft).

Anmerkungen

1
 Z. B. Lehenbrief Ks. Friedrichs III. vom 25.11.1442 (Chmel, Regesta, Nr. 1242, S. 133).
2
 Lehenbrief Kg. Maximilians für Ulrich Blarer vom 16.3.1502 (Halbekann, Archiv, Nr. 416, S. 251).
3
 Urkunde Ulrich Blarers über den Verkauf seines Anteils am vom Reich lehnbaren Dorf Güttingen an Frischhans und Hans Jakob von Bodman, 28.4.1504 (Regest: Bodman, Geschichte, Nr. 926, S. 266; Halbekann, Archiv, Nr. 426, S. 255f.).