Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

Die Versammlung wurde in Vertretung des Deutschmeisters [Hartmann von Stockheim] durch den fränkischen Landkomtur [Wolfgang von Eisenhofen] geleitet. Der Komtur zu Blumenthal [Johann Adelmann] soll Erkundigungen einziehen, wie es die anderen Stände mit der Bargeldhilfe halten. Falls er feststellt, daß die Hilfe bezahlt wird, sollen die dem Orden auf dem Konstanzer RT auferlegten 410 fl. entrichtet werden, damit bey röm. kgl. Mt. danck und derselben commissarien zu Augspurg nit undanck erlangt werde – zumal ein kgl. Falkner bereits eine Forderung von 200 fl. auf den Anteil des Deutschmeisters erhoben und dem Komtur zu Blumenthal eine entsprechende Quittung vorgelegt hat.

Die Komture zu Blumenthal und Heilbronn [Hans von Welden] werden als Hauptleute des Ordens mit dem röm. Kg. über die Alpen ziehen. Der Komtur zu Venedig [Albrecht von] Lammersheim erhält Weisung, sie mit einer eigenen Abteilung zu begleiten. [Beschlußfassung über die einzelnen Beiträge der Kommenden zum Reiterkontingent des Deutschen Ordens von insgesamt 18 Pferden]. Die beiden Komture sollen mit jeweils zwei Trabanten nach Konstanz ziehen und dort zur Erfüllung des vollständigen Anschlags von 14 Fußknechten weitere 10 Knechte anwerben. [Detaillierte Beschlußfassung über die Ausstattung und Ausrüstung sowie die Finanzierung und den Anmarsch des Romzugskontingents].1

Mergentheim, act. 28. September 1507.

Druck: Biskup/Janosz-Biskupowa , Protokolle, Nr. 19, S. 103–107.

Anmerkungen

1
 Am 18.11. beschloß eine weitere Versammlung in Mergentheim, zu Anfang Dezember jedenfalls einen Großteil des Ordenskontingents, wie von Adelmann mit Kg. Maximilian vereinbart, unter den Befehl Gf. Wolfgangs von Fürstenberg nach Hagenau zu schicken. Lammersheim hingegen wurde die Teilnahme am Romzug für den Fall, daß es gegen Venedig gehen sollte, erlassen (Biskup/Janosz-Biskupowa, Protokolle, Nr. 20, hier S. 110f., 112).