Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

Erinnert daran, daß der röm. Kg. mit Zustimmung und Rat der Stände auf dem Konstanzer RT beschlossen hat, das kgl. Kammergericht für sechs Jahre wiederzueröffnen. Die Reichsstände bewilligten einen Anschlag zur Finanzierung des Gerichts, wovon auf sie 100 fl.a [Nr. 272, Pkt. 10, fol. 586] entfallen. Aufgrund eines Beschlusses der Stände teilt er ihnen als Reichserzkanzler mit, daß sie gemäß Reichsabschied [Nr. 268, § 22] diese Summe bis zum 2. April 1508 (letare mitfasten) an den Rat der Stadt Nürnberg ausbezahlen sollen. Andernfalls müßte der kgl. Fiskal deshalb gegen sie am Kammergericht prozessieren.

St. Martinsburg/Mainz, 21. August 1507 (samstags nach assumpcionis Marie).

I. (Or., gedr. Formular, Anrede und Angabe über die Höhe des Kammerzielers handschriftl. inseriert): Straßburg, AV, AA 328, fol. 15–15’ = Textvorlage A. Basel, StA, Deutschland B 2,III, fol. 113. Dresden, HStA, Geheimer Rat, Loc. 10077/2, fol. 9–9’. Esslingen, StdA, F 288, Fasz. 4, unfol. München, HStA, Hst. Freising K.blau 220/13, unfol.Hannover, HStA, Celle Br. 15, Nr. 46, unfol. (Adressat: Hg. Heinrich d. M. von Braunschweig-Lüneburg). Marburg, StA, Best. 81, A/230/2, fol. 12–12’ (Adressat: Gf. Reinhard von Hanau-Münzenberg). Nördlingen, StdA, Missiven 1507, fol. 129–129’. Nordhausen, StdA, R, Ae 3, fol. 1–1’. Wertheim, StA, Rep. 102, K 304, unfol. (Adressat: Gf. Asmus von Wertheim).

II. (Kop.): München, HStA, K.blau 103/2c3, fol. 92 (Adressat: Pfgf. Johann von Sponheim) = B.1

Anmerkungen

a
 100 fl.] In B entsprechend: 24 fl. [Nr. 272, Pkt. 5].
1
 Der Stadt Kaufbeuren ging das Ausschreiben nach eigenen Angaben erst am 4.5.1508 zu. Der Magistrat ersuchte angesichts des bereits überschrittenen Zahlungstermins Augsburg, das Geld durch Kaufleute in Nürnberg zu übergeben (Or. m. beschädigtem S., freitags vor Gordiani [5.5.]1508; StdA Augsburg, Lit. 1508, Fasz. [3] Stadt, Jan.-Dez., unfol.). Die Frankfurter Ratsherren konstatierten den Eingang des Ausschreibens für den 14.9. (ISG Frankfurt, BMB 1507, fol. 48’). Als weitere Adressaten sind die Gff. von Stolberg (Brückner, Reichsstandschaft, S. 206), Münster/Gregoriental (StdA Münster, CC 56, nach Scherlen, Inventar, S. 30) und Danzig (Danzig an Elbingen, 9.12.1507; Biskup, Acta V/1, Nr. 89, hier S. 191; Hoffmann, Verhältnis, S. 21) nachweisbar.