Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil

[1.] Aufforderung zur Revidierung der ständischen Resolution zur Reichshilfe; [2.] Antrag auf Fortsetzung der Reichstagsverhandlungen bis zur Vorlage der ksl. Gegenresolution.

Weimar, HStA, EGA, Reg. E, Nr. 56, fol. 134–135 (Kop., Überschr.: Auf der kurfursten, fursten und gemeiner stend antwurt gebn ksl. Mt. rete dise ir antwurt.) = Textvorlage A. Würzburg, StA, WRTA 5, fol. 164–164’ (wie A) = B. Wiesbaden, HStA, Abt. 131, IV a, Nr. 22, fol. 25–25’ (dem ksl. RT-Protokoll [Nr. 259] inserierte Kop., Überschr.: Auf der churfursten, fursten und gemeiner stende antwort geben ksl. Mt. rete dise ir gegenantwort. Actum am letzsten tag Maii anno etc. nono.) = C. Frankfurt, ISG, RTA 24, fol. 118’–120 (dem reichsstädtischen RT-Protokoll [Nr. 260] inserierte Kop., Überschr.: Widerantwort ksl. Mt. statthelter und rete etc.) = D. Augsburg, StA, Rst. Nördlingen, Mü. Best. 29, unfol. (Kop.). Bamberg, StA, Hst. Bamberg, Geheime Kanzlei, Nr. 6, fol. 152–152’, 154 (Kop., Datumverm.: Ist gelesen am donerstag nach dem pfingstag [31.5.] anno etc. ut supra.). Berlin, GStA, I. HA, Repos. 10, Nr. ♃♆, Fasz. 2N, fol. 42–43 (wie A). Dresden, HStA, Geheimer Rat, Loc. 10180/23, fol. 41–41’ (wie A). Esslingen, StdA, F 283 RTA Worms 1509, fol. 13’–14’ (Kop.). Karlsruhe, GLA, Abt. 50, Nr. 7, unfol. (dem mgfl. badischen RT-Protokoll [Nr. 261] inserierte Kop.). Karlsruhe, GLA, Abt. 98 a, Nr. 930, unfol. (wie A). Lübeck, StdA, RTA, Vol. II, Fasz. 4, fol. 34’–35’ (wie D). Marburg, StA, Best. 2, Nr. 119, unfol. (wie A). Memmingen, StdA, A Bd. 292, unfol. (wie A). Mühlhausen, StdA, 10/C 1–8, Nr. 1, fol. 319’–321 (wie D). München, HStA, KÄA 3136, fol. 410–411 (wie A, Datumverm.: Pronunctiatu[m] quinta post pentecoste.). München, HStA, K.blau 103/4b, fol. 34–34’ (wie A). Nordhausen, StdA, R, Ac 1, fol. 38’–40 (wie D). Ravensburg, StdA, RA, Bü. 9 b/1, unfol. (wie A). Stuttgart, HStA, A 262, Bd. 4, fol. 100–98’ (Abschrift von 1564, in falscher Reihenfolge abgelegt). Wien, HHStA, AUR [Est. Salzburg] 1509, fol. 12’–13’ (Kop., Überschr. entsprechend A). Wolfenbüttel, StA, 1 Alt 1 A Fb. 1 Nr. 2, fol. 20–20’ (wie D).

Druck: Janssen, Reichscorrespondenz II, Nr. 969, S. 766–768.

[1.] Anfenglich haben ksl. Mt. rete die antwurt [Nr. 275], in schriften ubergeben, verlesena. Tragen solcher abslegiger antwurt merklichs befrembdens und beschwerung. Dan sich ksl. Mt. oder sy, die rete, des in kainen weg versehn hetten, wie sy dan das aus der werbung, so Johann Storch auf ksl. Mt. sonderlichen bevelh [Nr. 271, Pkt. 27] an sy bracht hat, eigentlich vernomen haben, auch angesehen, das dy sach, darumb solch hilf begert, dy heilig cristenhait, kirch und Reich merklich und hoe antreffe. Solt nu di ksl. Mt. an der begerten hilf verlassen und dardurch verhindert werden, das sy der bebstlichn heiligkait in yrem ytzigen obligendem furnemen kain statlich hilf erzaigen mocht und durch ander ir heiligkait hilf und beystant bescheen, auch dise begerte hilf merklicher und hoer geursacht dan kain vorbescheene hilf ye gewest, ist zu ermessen, so solch antwurt an ksl. Mt. und nachmals an unsern allerheiligisten vater, den babst, der e. kfl. gnaden mit besondern brevien und schriften [Nr. 272] ersucht hat, gelangen wurd, was alsdan dy bebstlich heiligkait und ksl. Mt. ab solcher antwurt gfallens tragen wurden, auch so durch den konig von Frankreich, der sich in hilfliche vereynigung der cristenlichen kirchen und ksl. Mt. gegeben hat und ytzunt in glugklichem anzug und sig ist, der cristenlichen kirchen und ksl. Mt. geholfen und durch das Heilig Reich und teutzsche nacion also verlassen solt werden, was merklichn nachtails, schimpf, spot und verachtung dem Heiligen Reich, der teutzschen nacion, eurn gnadn und stenden des Heiligen Reichs daraus entstehn und erwachsen mochten, haben euer gnaden und andere paß, dan dy rete anzaign mogen, zu bedenken. Darauf ist ksl. Mt. rete dinstlich, fruntlich, undertenig und vleyssig bit und beger, e. ftl. Gnn. und andere stend des Reichs wellen in ansehung der billigkait, gelegenhait der notturft ksl. Mt. ain ander antwurt, der sich ir ksl. Mt. nit zu beschweren hab, geben.

[2.] Dy rete haben auch bevelh [Nr. 266, Pkt. 5], eurn ftl. Gnn. und stenden des Reichs von ksl. Mt. wegen ernstlich zu ersuchen und zu begern, das kainer aus eurn ftl. Gnn. und stenden verrucken oder hinwegziehen, so lang, bis ir ksl. Mt. eurn ftl. Gnn. und ander stende entlich antwurt zugeschikt und sy widerumb darauf ir meynung vernemen, das ir Mt. auf das furderlichist tun wurd. Darumb dan ir Mt. dy post gelegt und duplirt hat, damit es unverzuglich zugee. Das haben dy rete eurn ftl. gnaden und andern stenden nit wellen verhalten, sich wisse[n] darnach zu richten. Wellen auch eurn ftl. g[unsten], gnaden und fruntschaften solchs auf den gemelten bevelh, so sy von ksl. Mt. haben, hiemit dinstlich, fruntlich, undertenig und gnugsamlich ersucht und angezaigt haben.

Anmerkungen

1
 Datumvermerk auf der Textvorlage: Dornstag nach penthecoste.Vgl. auch Nrr. 260 [Pkt. 14], 261 [Pkt. 18], 262 [Pkt. 15].
a
 verlesen] In D weniger missverständlich: gelesen.B/C wie A.