Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
St. Martinsburg in Mainz, 2. Oktober 1512 (sambstag nach Michaelis)
Erfurt, StadtA, 1-0/A IX 370, Prod. 47, Orig. Pap. m. S.
Antwortet auf ein (nicht vorliegendes) Schreiben Erfurts, in dem von der Zusendung von Reisigen, der Heimreise des Büchsenmeisters Job, einer möglicherweise gegen Erfurt gerichteten Rüstung der Hgg. von Sachsen sowie von 20 000 Böhmen die Rede ist, jegliche Hilfeleistung zugunsten Erfurts sei für ihn selbstverständlich. Job sei aus familiären Gründen heimgereist, doch werde in Kürze ein anderer Büchsenmeister zur Unterstützung Erfurts kommen. Die sächsischen Rüstungen zielten angesichts des noch offenen Rechtsverfahrens vor Ks. und Reichsständen und des damit verbundenen ksl. Stillhaltegebots sicher nicht auf Erfurt ab. Kürzlich habe ein ksl. Bote ein ksl. Mandat mit einem Friedgebot (Nr. 1127) überbracht, das er auch den Ff. von Sachsen, Bm. und Rat von Erfurt und den ausgetretenen Erfurter Bürgern zu übermitteln habe. Aus der Truppensammlung in Böhmen werde wohl weder ihm (dem EB) noch Erfurt Schaden erwachsen, falls doch, dürfe die Stadt auf seine Hilfe vertrauen.
Zettel: Der Ks. hat dazu aufgefordert, die acht Reichsräte nach Worms zu schicken. Daraus ist zu schließen, daß er bald selbst dorthin kommen und am 6. Januar 1513 (epiphanie schirst) den Reichstag eröffnen wird. Es ist nicht notwendig, daß Erfurt so viele Leute dorthin schickt, zwei oder drei verständige Personen genügen vollkommen.