Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Bitte um Fürsprache beim Ks. wegen der verzögerten Abfertigung der Nürnberger Reichstagsgesandten sowie um Unterstützung für Jörg Winkler.
Nürnberg, 13. Mai 1512
Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher Nr. 68, fol. 182b-183a, Kop.
Lb. H. secretari, wiewol wir mit begirden genaigt, röm. ksl. Mt., unserm allergnst H., zu gehorsam und undertenigem gevallen uf irer Mt. schrieftlich ervordern bey andern stenden des hl. Reichs durch unser sonder botschaft ytzo zu Trier zu erscheinen, so ligen uns doch zu verhyndrung desselben so merklich beschwerden und tapfer ursachen im wege, insonders, dweyl wir aus den teglichen zuschüben und haimlichen practica, die uf uns und die unsern, wie wir glaublichen bericht, fur und fur gemacht werden, unser potschaft in kainen wege mit sicherhait doselbsthin zu bringen vertrauen. Derhalben wir solchs zu laisten und zu volbringen noch der zeit werden aufgehalten. Wollten doch nit liebers, auch unser teglichen furfallenden sachen halben, dann unser potschaft des orts zu haben zimet, dweyl sich die solicitation derselben unser handlungen durch todlichen abgang H. Erasmen Topplers, brobst zu St. Sebold, etlichermassen hat geendert. Nichtzitdestminder haben wir gegenwertigen unsern diener Jorigen Winkler abgefertigt, in unsern sachen des orts zu wachen und bey euch umb furdrung ye zu zeiten anzusuchen, zusampt dem, das auch alle stett gemeins punds im land zu Schwaben ir botschaften in sonders zu solichem reichstag verordnen, neben dem wir als verwandten des punds auch eingezogen werden. Ist demnach an euch unser gar dienstlich und vleissig ersuchen, ir wollen uns bey röm. ksl. Mt. unsers nitschickens halben aus angezaigten stathaften bewegnussen gonstlich entschuldigen, daneben auch unsere sachen, wo die ye zu zeiten an ksl. hof sich ereugen und an euch gelangen, in gonstigen bevelh haben und unserm diener, dem Winkler, so der umb furdrung und rate euch ansuchen wirdet, hilflich und so gutwillig erscheinen, wie wir zu euch sonder vertrauen tragen und das umb euch mit williger dinstperkait erkennen und verdienen wollen. Datum donnerstag nach cantate 1512.