Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Bitte um Entbindung von der Teilnahme an der Reise nach Preußen.
[Koblenz], 27. September 1512
Berlin, GStAPrK, XX. HA, OBA Nr. 19 585, Orig. Pap. m. S.
Kurzregest: Joachim/Hubatsch, Regesta I,3, Nr. 19585.
Gruß. Gnst. H., ich hab eur ftl. Gn. schreiben, des datum helt den donderstag nach crucis [16.9.12, Nr. 1696], entpfangen den montag vor Michaelis [27.9.12]. Darinnen eur ftl. Gn. begert, mich nichz zu verhyndern zu lassen und bey eur ftl. Gn. uf Michaelis [29.9.12] gewislich zu Onspach zu erscheinen, dann eur ftl. Gn. wollen wol röm. ksl. Mt. fuglich antwort geben, ob dy eur ftl. Gn. derhalb schribe, damit ire Mt. gesettigt were. Gnst. H., nue mogen eur ftl. Gn. apnemen nach entpfangner eur ftl. Gn. schrift, das nicht mere dann eyn tag ist zwischen Michaelis, das ich 40 meil moge in zweyen tagen reyten. Nue hab ich eur ftl. Gn. nachfolgend geschryben, wy ich bey der ksl. Mt. urlaub genomen, uf meynunge, mich zu eur ftl. Gn. zu begeben eur ftl. Gn. erforderung nach. Also haben ire Mt. von mir begert, ire Mt. wolle eur ftl. Gn. meynen gn. Hg. Jorgen [von Sachsen] vermogen und volgen lassen [vgl. Nr. 1357] und mich dagegen behalten, ire Mt. sey eur ftl. Gn. dess mechtig, und derhalb begert, nicht vorder dann gegen Coblenz zu verücken. Hab ich also daruf verlassen, das ich damit nicht wider eur ftl. Gn. tuen solt. Und wywol ich geschickt, auch eur ftl. Gn. cleydong gecleyt, so were ich des verhoffens gewest, so ich zu eur ftl. Gn. gegen Onspach komen und eur ftl. Gn. meins leibs gelegenheit endeckt, das ich mich doch, anhere zu ton gegen eur ftl. Gn., entsehen hab, eur ftl. Gn. wurd mit gnaden dareyngesehen haben, das mich eur ftl. Gn. den wynter verschonet hat, wy ich zum teyl eur ftl. Gn. in meynem lezten schreiben [Nr. 1697 [2.]] angezaigt. Eur ftl. Gn. sollen auch davor haben, wue ich röm. ksl. Mt. eyn langen weg vor hett, das ich als wenig vermog zu volgen als eur ftl. Gn. angestalte reyse. Eur ftl. Gn. sollen bey allen personen des ordens befynden, das ich nye keyn reyse, dy mir ufgelegt ist, bei eur ftl. Gn. vorfaren verlegen, alzeyt gehorsam und willig befonden. Nue vil mere were ich der undertanigen meynunge willig und geneigt, wue ich es der gestalt wüste zu ereyten oder zu volbringen. Wollten eur ftl. Gn. darum disen wynter gedult dragen, will ich gegen dem vorjare faren, rollen und mit roßbaren, wy ich kann, komen und zur selbigen zeyt, ob Got will, iliger seyn dann izt. Wue es aber eur ftl. Gn. ummer haben will, schreib mir eur ftl. Gn. zum kurzten. Will ich, wy ich kann oder moge, mich uf den weg begeben, soll ich darum sterben. Ich mocht leiden, das eur ftl. Gn. genzlich mein gelegenheit wiste. Eur ftl. Gn. undertanige gehorsam zu leysten, bin ich willig. Datum montag vor Michaelis, in der stonde, als ich eur ftl. Gn. brief entpfinge, im 12.