Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Ulm, 4. Februar 1510 (montag nach unser lb. Frauentag lichtmes)

Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Ratskanzlei A-Laden Akten 126 Nr. 2, fol. 40b-41a, Kop.

Hg. Ulrich von Württemberg hat sich des einfals halb, so seinen ftl. Gn. von den von Rotweil unwewart und unentsagt, auch wider den ksl. lantfriden, die einung des bunts und alle recht und pillykeit weschehen ist, an den Schwäbischen Bund gewandt und gemäß der Bundeseinung Hilfe verlangt. Nach eingehender Prüfung der Bundesartikel ist man zu dem Ergebnis gekommen, daß der Bund gegenüber Hg. Ulrich zur Hilfeleistung verpflichtet ist. Zu deren Festlegung wird die gegenwärtige Bundesversammlung auf den 24. Februar (suntag reminiscere in der vasten schirst) nach Augsburg verlegt. Zudem soll bis dahin Rottweil aufgefordert werden, die Hg. Ulrich zugehörigen Gefangenen ohne Zahlung freizulassen und für den Eingriff und die zugefügte Schmach Wiedergutmachung zu leisten, unter Hinweis darauf, daß im Weigerungsfall der Bund Hg. Ulrich die zugesagte Hilfe leisten wird.1

Anmerkungen

1
 Eine recht eingehende Darstellung des sich bis 1515 hinziehenden Konflikts zwischen Hg. Ulrich von Württemberg und der Rst. Rottweil bietet Feyler, Beziehungen, S. 26-38. Wesentlich knapper Bütler, Beziehungen, S. 114-117.