Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Augsburg, 24. Februar 1510 (remeniscere)

Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Ratskanzlei A-Laden Akten 126 Nr. 2, fol. 83a u. b, Kop.

Auf der letzten Versammlung des Schwäbischen Bundes in Ulm wurde beschlossen, Hg. Ulrich von Württemberg gemäß der Bundeseinung Hilfe gegen Rottweil zu gewähren (Nr. 244). Diese Hilfe wurde auf gegenwärtigem Tag in Augsburg auf nachdrückliches Ersuchen des Hg. folgendermaßen festgelegt:

Jedes Bundesmitglied soll dem Hg. so viele Berittene und Fußsoldaten in ein Feldlager zuschicken, wie es laut Einungsvertrag zu stellen hat. Die Kontingente sollen zum 12. Mai (suntag exaudi) in Rosenfeld sein und danach weiterverwendet werden. Damit effektiver gehandelt und möglicher Schaden früher vermieden werden kann, sollen dem Hg. schon vor dem Feldlager 300 Berittene und 2000 Fußsoldaten als Zusatz geschickt werden, die sich am 14. April (suntag misericordia dominy) in Balingen einzufinden haben. Sie werden jedem Bundesmitglied von seiner Hilfe ins Feldlager abgezogen. Anteile der Bundesmitglieder am Zusatz: Ks. 45 Berittene, 246 Fußsoldaten; EB von Mainz 35 Berittene, 105 Fußsoldaten; Hg. von Bayern 45 Berittene, 215 Fußsoldaten; Mgf. von Ansbach-Kulmbach 45 Berittene, 215 Fußsoldaten; Hg. von Württemberg 33 Berittene, 258 Fußsoldaten; Bf. von Augsburg 14 Berittene, 62 Fußsoldaten; Prälaten, Gff. und Adelige 9 Berittene, 214 Fußsoldaten; Städte insgesamt 36 Berittene, 446 Fußsoldaten; Straßburg 14 Berittene, 52 Fußsoldaten; Nürnberg 14 Berittene, 126 Fußsoldaten. Jedes Bundesmitglied hat außerdem die zu einem Feldlager gehörenden Gerätschaften zu stellen.