Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Lübeck, [Ende Februar 1510]

Regest: Schäfer, Hanserecesse 5, Nr. 578.

Beschreibt die Bedrängnis und die Schäden, die es bisher durch Kg. Johann von Dänemark erlitten hat, und wie dieser trotz zweifacher ksl. Ermahnung sowie Lübecks Rechtserbieten vor dem Reichskammergericht im vorigen Sommer Travemünde zweimal angegriffen und dabei die umliegenden Lübecker Dörfer verwüstet hat.1 Bittet, die Hgg. Heinrich d. Ä. von Braunschweig-Wolfenbüttel und Magnus von Sachsen-Lauenburg zu Kommissaren für die Untersuchung des Streites zu ernennen und durch sie den Kg. von Dänemark zur Schadenersatzleistung anhalten zu lassen, den Reichskammerrichter Gf. Adolf von Nassau-Wiesbaden und die Beisitzer des Reichskammergerichts anzuweisen, gegen die Übertreter der ksl. Mandate vorzugehen, und schließlich die Kgg. von Frankreich, England und Schottland zu bitten, daß sie oder ihre Untertanen den Kg. von Dänemark nicht unterstützen.

Anmerkungen

1
 Zum Krieg zwischen Lübeck und Kg. Johann von Dänemark in den Jahren ab 1509 vgl. M. Hoffmann, Lübecks Krieg; Ders., Geschichte, S. 1-8; Hauschild, Frühe Neuzeit, S. 369f.