Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Augsburg, 2. April 1510

Lübeck, A. der Hansestadt, Caesarea Nr. 231, Orig. Perg. m. S. ( p.r.p.s.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: Serntein).

Regest: Schäfer, Hanserecesse 5, Nr. 585.

Hat bereits im Vorjahr durch ein Generalmandat1 geboten, Kg. Johann von Dänemark und dessen Amtleute, Diener, Untertanen und Verwandte bei den Beschwerungen, die sie unter Bruch des Landfriedens gegen Lübeck durch Wegnahme von Schiffen, Entzug von Besitz, Vorenthaltung jährlicher Zinsen und Gülten sowie Verletzung von Privilegien, Freiheiten und Rechten auf vielfältige Weise und insbesondere unter Bruch bestehender Verträge verüben, keinesfalls zu unterstützen, vielmehr die Lübecker vor Gewalt zu schützen. Dem Vernehmen nach wird dieses Gebot jedoch von etlichen nicht beachtet, vielmehr werden die Lübecker weiterhin mit Raub, Brand und anderen Gewalttaten schwer geschädigt. Da er nicht gewillt ist, dies länger hinzunehmen, sondern Lübeck, das nicht zu den geringsten Städten des Reiches zählt, im Besitz seiner Freiheiten und Rechte schützen und es nicht vom Reich abziehen lassen will, gebietet er, alle Handlungen, die für Lübeck schädlich und für den Kg. von Dänemark und die Seinen von Vorteil sind, abzustellen und die Lübecker auf ihr Ersuchen hin vor Gewalttaten zu bewahren, damit er sich nicht genötigt sieht, die in seinem vorigen Mandat genannten Strafen zu verhängen.

Anmerkungen

1
 Vom 20. Februar 1509. Regest: Ebd., Nr. 406.