Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Innsbruck, 26. Januar 1510

Köln, Historisches A., Köln und das Reich Nr. 36/4, fol. 2, Orig. Pap. m. S. (Präs.vermerk: Ao. etc. xmo octava Februarii).

Hat durch das von einem Stadtboten überbrachte Schreiben (Nr. 280) von den Mutmaßungen Kölns erfahren, der Kölner EB habe ksl. Privilegien erlangt, durch die er die bestehenden Freiheiten der Stadt außer Kraft setzen und ihr dadurch großen Schaden zufügen könne. Da er diese Befürchtung, sofern sie begründet ist, gut nachvollziehen kann, hat er zusammen mit dem ksl. Kanzler Zyprian von Serntein die Sache sofort dem Ks. vorgetragen. Dieser hat geantwortet, er wisse nichts davon, auch habe der EB von Köln keine entsprechende Bitte an ihn herangetragen. Auch Serntein hat erklärt, ihm sei nichts Diesbezügliches bekannt. Daher ist zu vermuten, daß die mitgeteilten Informationen nicht zuverlässig sind. Wenn allerdings Köln Näheres dazu erfährt, möge es Serntein und ihn darüber in Kenntnis setzen. Sie beide werden dann in einer Weise Hilfe leisten, daß Köln zufrieden sein wird.

Was die Bestätigung des Stapels betrifft, so ersieht Köln aus dem (nicht vorliegenden) ksl. Schreiben, daß der Ks. auf dem bevorstehenden Reichstag mit denjenigen Kff., die die Angelegenheit betrifft, verhandeln will. Köln soll deshalb seine Gesandtschaft unverzüglich nach Augsburg abfertigen. Der Ks. wird sich sicher für die Bestätigung einsetzen und auch er (Villinger) wird sich entsprechend verwenden.