Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Bozen, 14. Dezember 1509
München, HStA, Gemeiners Nachlaß 48, o. Fol., Orig. Pap. m. S. ( p.r.p.s.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: Serntein).
Hat während seines Aufenthalts vor Padua von Regensburg die (nicht vorliegende) Mitteilung erhalten, es wolle wegen dringender Angelegenheiten eine Gesandtschaft zu ihm schicken, bitte deshalb darum, einen Ort zu benennen, wo er anzutreffen sei. Hat diesem Ersuchen wegen der Kriegsläufe und anderer dringender Geschäfte nicht entsprechen und auch in den Regensburger Angelegenheiten nichts handeln können, sondern diese gemäß seinem (nicht vorliegenden) Antwortschreiben bis zu seiner Ankunft in deutschen Landen aufgeschoben. Da er nun in Kürze einen Reichstag in Augsburg abhalten wird, zu dem er auch Regensburg lädt, hat er sich entschlossen, dort die Stadt in ihren Angelegenheiten und vor allem in ihrem Konflikt mit dem Reichshauptmann Sigmund von Rorbach wegen dessen Sold persönlich oder durch seine geheimen Räte anzuhören, in der Absicht, alles zu tun, was der Förderung Regensburgs und der Beilegung des Streits mit Rorbach dient. Ersucht deshalb um Entsendung einer nicht zu großen Gesandtschaft, die umfassende Vollmacht hat, die Angelegenheiten Regensburgs vorzutragen und in den Differenzen mit Rorbach, der ebenfalls geladen werden wird, zu handeln. Wird alles unternehmen, um einen Ausgleich zwischen Regensburg und Rorbach herbeizuführen, zumal letzterer nach wie vor darum bemüht ist, Regensburgs Wohl zu fördern.