Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Augsburg, 16. Mai 1510

Druck: Lünig, Reichs-Archiv 12, S. 126f.

Regest: Scriba, Regesten 2, Nr. 2723.

Ks. Maximilian bekundet, Burggf., Baumeister und Burgmannen des Reichsschlosses Friedberg hätten dargelegt, daß sie auf verschiedenen jüngstgehaltenen Reichstagen von den Ständen zu einer Hilfe veranschlagt worden seien, obwohl sie von alters her keinen Anschlag und keine Hilfe gegeben hätten. Da ihnen dies zu Schaden und Nachteil gereicht, haben sie ihn (den Ks.) um Hilfe angerufen. Ist durch umfangreiche Erkundigungen zu der Erkenntnis gelangt, daß die Genannten von alters her keinen anschlag oder hülf dem hl. Reich ausserhalb ihres guten willens und ohne ziemliche belohnung gereicht oder getan haben. Erklärt deshalb, daß sie aufgrund ihrer bisherigen treuen Dienste für Ks. und Reich künftig weder von ihm, seinen Nachfolgern noch von sonst jemand verangeschlagt werden sollen und ihnen keine Reichshilfe ausserhalb ihres guten willens und ohne ziemliche belohnung auferlegt werden soll, sie diese auch nicht zu leisten schuldig sind, vielmehr bei ihrem alten Herkommen bleiben sollen. Gebietet allen Reichsuntertanen, nicht gegen diese Erklärung zu handeln.1

Anmerkungen

1
 Zur Bedeutung und historischen Wirkung dieses Exemtionsprivilegs vgl. Rack, Burg Friedberg, S. 253, 260.