Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Görz, 23. März 1510
Hannover, HStA, Cal. Br. 16 Nr. 5, fol. 154a-155b, Konz.
Hat das (nicht vorliegende) Schreiben Dr. Christophs von Hausen aus Augsburg vom 10. März erhalten, aus dem dessen fleißige Bemühungen beim Ks. in den hgl. Angelegenheiten, die Neuigkeiten bzgl. der Bestrebungen (Hans) Auerspergers und seines Anhangs auf dem Reichstag sowie der aktuelle Stand in Sachen seiner an die Frankfurter Judenschaft verpfändeten Kleinodien zu ersehen sind. Übersendet ihm hierzu durch Hans von Stantz drei Briefe mit dem Auftrag, diese dem Ks. zu übergeben. Das als erstes zu überreichende Schreiben (Nr. 41) betrifft seine sämtlichen Aktivitäten seit seinem Abschied vom Ks., das zweite (nicht vorliegende) die Kleinodien in Frankfurt, das dritte (ebenfalls nicht vorliegende) ist ein Kredenzbrief für ihn (den Kanzler) und Hans von Stantz, um dem Ks. einige für ihn (Hg. Erich) höchst beschwerliche Angelegenheiten vorzutragen.
Wie Dr. Hausen mitteilt, haben die Frankfurter Juden in Augsburg acht Wochen lang auf hgl. Kosten gezehrt. Ist damit ebensowenig einverstanden wie mit der Nachricht, daß die Rechnung bzgl. der Kleinodien nicht, wie ursprünglich veranschlagt, auf 8000 rh. fl., sondern auf 16 000 rh. fl. lautet, und dies, obwohl der Ks. doch vorher befohlen hat, mit dem Schaden stillzustehen. Beauftragt deshalb Dr. von Hausen, sich beim Ks. dafür einzusetzen, daß die Kleinodien nicht zu seinem großen Schaden und Verderben verloren gehen. Übersendet zudem je ein Schreiben an den ksl. Untermarschall Georg Goldacher und den ksl. Sekretär Georg Kirchmüller, in denen diese gebeten werden, Dr. von Hausen und Hans von Stantz beim Ks. zu unterstützen.1