Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Augsburg, 6. April 1510
Hannover, HStA, Cal. Br. 11 Nr. 12, fol. 12-13, Orig. Pap. m. S. ( p.r.p.s.; c.d.i.p.; Gegenzeichnung: Müller).
Antwortet auf die Schreiben Hg. Erichs (Nr. 41, 42) sowie auf die Werbung seines Kanzlers Dr. Christoph von Hausen und seines Gesandten Hans von Stantz, daß er etliche Einspännige und Angehörige des Hofgesindes abfertigen wird, die morgen in Augsburg aufbrechen und bald beim Hg. eintreffen werden. Hat darüber hinaus seinem Diener Marx Sittich von Ems sowie Ulrich von Schlandersberg, Vogt zu Castels, befohlen, 2000 gute Kriegsknechte anzunehmen und sie Hg. Erich rasch zuzuführen. Einige hundert Böhmen werden folgen. Dankt dafür, daß Hg. Erichs Gemahlin Katharina angesichts des akuten Geldmangels ihre gesamten Kleinodien und das Silbergeschirr zur Bezahlung des Kriegsvolks versetzt hat. Hat seinen Rat und Viztum in Österreich unter der Enns, Lorenz Sauerer, angewiesen, sofort nach seiner Ankunft in Wien Hg. Erich 3000 rh. fl. für die Besoldung des Kriegsvolkes zu schicken. Verhandelt außerdem momentan selbst mit seinen Landständen über Geld. Sobald eine Einigung mit ihnen erfolgt ist, wird er Hg. Erich binnen drei Tagen weitere Zahlungen zukommen lassen. Auch wegen der an Philipp Adler versetzten Kleinodien steht er in Verhandlungen. Wird diese auslösen und dem Hg. zuschicken. Die an die Juden verpfändeten Kleinodien sind erst in einem Jahr zu bekommen. Wird sich dann nachdrücklich um ihre Auslösung bemühen. Die Reichsstände haben eine ansehnliche einjährige Hilfe gegen die Venezianer zugesagt. Versehen uns auch, wo wir dieselb hilf lenger begeren, daz uns die nit abgeslagen werden.